Es war also so weit. Heute würde ich Dortmund verlassen und morgen mein erstes Training beim FC Bayern München bestreiten.
“Na, bereit Mario?“ fragte mich Mats und schloss meinen Kofferraum, in dem wir gerade die letzte Umzugskiste verstaut hatten. Ob ich bereit war nach München zu wechseln wusste ich bis heute nicht, aber ein zurück gab es schon lange nicht mehr. Der Vertrag war unterschrieben, die Wohnung hier in Dortmund gekündigt, die in München gemietet und vom Team hatte ich mich beim letzte Training verabschiedet.
“So bereit ich sein kann Mats.“ antwortete ich. Und blickte zu Marco, der mich aufmunternd anlächelte. Er würde mitfahren und in drei Tagen mit dem Zug zurück nach Dortmund fahren, da hier das Training erst später wieder begann.
“Kopf hoch kleiner. Du packst das. Toni kommt dich morgen zum Training abholen und du wirst sehen, so viel anders als hier, ist es da auch nicht.“ versuchte Marco sich, aber er irrte. Ich war bereits zum Probetraining in München gewesen und es war eindeutig anders als hier. Dort ging es darum Leistung zu zeigen , seinen Konkurrenzkampf zu gewinnen und hier war es um Spaß am Fußball und um Leistung gegangen. Hier hat man sich in den Arm genommen und ausgeholfen, dort wird mit Ellbogen gekämpft und wenn es sein muss noch nachgetreten. Aber das hatte ich niemandem erzählt, denn sonst hätten mir Marco und Mats den Wechsel vermutlich noch ausgeredet.
“Ich bin froh, dass das alles jetzt noch so ein gutes Ende nimmt“ sagte ich und beide nickten bestätigend.
“Hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Nach all den Problemen, dass er dann einfach so aufgibt.“ sagte Mats und er klang immer noch, als würde er zweifeln. Verdenken konnte ich es ihm nicht. Ich hatte mich mehrere Monate bei ihm verstecken müssen und Robert hatte so ziemlich jeden aus dem Team terrorisiert. Umgezogen hatte ich mich dann irgendwann nur noch in der Trainerumkleide gemeinsam mit Marco und Mats, sodass Lewy uns nicht abpassen konnte. Dann, von einem Tag auf den Anderen hatte es aufgehört. Lewy hatte sich nicht mehr einen Hauch für mich interessiert und alles war, als hätten wir uns nach unserem Streit nach der Meisterfeier nie wieder versöhnt. Ich hatte in meine Wohnung zurück können, hatte wieder ganz normal Leben können und das hatte uns alle bis heute noch beunruhigt. Keiner von uns war wirklich entspannt gewesen, aber es war besser, als zuvor. An meinem Wechsel, hatte dies jedoch nichts geändert.
“Aber egal. Du startest jetzt im Bayern neu und Marco und ich halten hier die Stellung.“ löste Mats die entstandene angespannte Stimmung. Das würde ich. Neu starten, neue Ziele und Titel in Angriff nehmen und frei sein.
“Steig ein Sunny, wir sollten los, wenn wir heute noch in München sein wollen“ forderte mich Marco auf und setzte sich schon hinter das Steuer meines Autos, während ich mich noch von Mats verabschiedete. Seine letzten Worte brachten mich fast zum weinen: “Machs gut kleiner und pass auf dich auf. Wir sind immer für dich da. Sag nur bescheid und wir kommen zu dir gedüst.“ darauf konnte ich einfach nichts erwidern und so umarmte ich ihn einfach nur. Mats schien zu verstehen und nach kurzer Zeit löste er sich von mir und bugsierte mich ins Auto.
“Fährt vorsichtig und meldet euch, wenn ihr da seid.“ sagte er noch und dann fuhr Marco zu. Auf nach München in ein neues Abenteuer.Die Fahrt war lange und zum Glück konnten wir uns immer wieder abwechseln. Als wir dann am Abend in München angekommen waren, waren wir fix und fertig. Die Kisten ließen wir im Auto, die konnten wir morgen noch auspacken. Jetzt wollten wir beide nur noch schlafen und das taten wir auch. Wir legten uns gemeinsam in mein großes Bett und waren kurz darauf eingeschlafen.
Leider piepte am nächsten Morgen mein Wecker um mir zu sagen, dass ich aufstehen sollte.
“Mach das Ding aus“ moserte Marco neben mir und ich seufzte.
“Ist ja gut. Kannst ja noch liegen bleiben“ murrte ich und quälte mich aus dem Bett, nachdem ich den Wecker ausgeschaltet hatte. Ich begab mich in die Küche und trank erst einmal einen großen Kaffee, bevor es weiter ging ins Bad. Duschen, anziehen, Zähne putzen, dann wieder raus. Trainingssachen und eine Trainingstasche hatte ich noch nicht. Toni hatte sie für mich gestern beim Verein abgeholt und bringt sie mir heute mit. Apropos Toni. Der sollte auch jeden Moment hier auftauchen und kaum hatte ich das gedacht, klingelte es an meiner Tür und Toni stand davor.
“Morgen Mario. Na, fit und bereit fürs Training?“ begrüßte er mich.
“Ja, können los.“ antwortet ich und Toni nickte.
“Gut, dann steig mal ein. Wollen ja nicht, dass du an deinem ersten Tag gleich zu spät kommst“ sagte er und gemeinsam stiegen wir ins Auto. Je näher wir den Trainingsgelände kamen, desto größer wurde meine Nervosität. Heute würde es sich zeigen, ob ich bereit war, für diesen Spitzenclub zu spielen.
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Äußerste Liebe
أدب الهواةMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...