Wir fuhren direkt zu Lewy nach Hause. Die ganze Fahrt über, hatte Lewy mich mit Schweigen bestraft und ehrlich gesagt, war ich froh darüber. Ich war zu erschöpft, um zu Streiten oder mich zu erklären. Ich hatte mein Handy ebenfalls auf lautlos gemacht, da ich dafür auch noch nicht bereit gewesen war. Ich hatte keine Lust, einem Marco oder einem Jogi, die Situation zu erläutern. Sie würde meine Entscheidung einfach akzeptieren müssen fertig aus. Ich musste sie schließlich auch akzeptieren. Ich hatte die Wahl getroffen. Wäre ich geblieben, hätte ich die Beziehung mit Lewy erneut gefährdet und das konnte ich nicht mit mir ausmachen. Zu sehr würde es schmerzen…ihn erneut zu verlieren. Angekommen bei seinem Haus, trottete ich ihm mit gesenktem Kopf nach. Kurz vor der Tür drehte er sich zu mir um „Kein Wort zu Felix…du gehst direkt ins Bett ist das klar?!“ ich nickte…was sollte ich auch anderes tun. So betraten wir die Wohnung und ich lief, wie vorher versprochen, direkt in das Schlafzimmer, was für mich vorgesehen war. Denn bei ihm, schlief ja noch Felix. Dieser hatte brav in der Küche gewartet und schien genau zu wissen, dass er im Moment nicht mit mir zu reden hatte. Als ich dann das Schlafzimmer betrat, spürte ich die direkte Müdigkeit, die mich überkam. Ich war erledigt. Schnell zog ich mich um und legte mich ins Bett. Lewy betrat das Zimmer und setzte sich neben mich. „Gib mir dein Handy. Du brauchst es jetzt erst mal nicht“ ich griff in meine Tasche und reichte es ihm. Vorher warf ich noch unauffällig einen Blick darauf und konnte sehen, dass mich einige Leute angerufen hatten. Erschöpft ließ ich mich zurück fallen und schloss die Augen. „Du hast die richtige Wahl getroffen Mario“ hörte ich Lewy sagen „Ich weiß“ sagte ich leicht seufzend und dann schlief ich ein.
Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Ich hatte Albträume… Ich hatte geträumt, dass ich auf dem Platz stand und von der einen Seite riefen Marco und Mats…von der anderen Seite rief Lewy. Ich wollte zu Lewy.. doch er wies mich ab. „Du hast es verbockt“ rief er die ganze Zeit und ich versuchte immer schneller zu ihm zu gelangen…bis er dann verschwand. Marco und Mats standen neben mir und brüllten auf mich ein „Denk für dich…Handel wie du es willst“ doch es war zu spät. Ich hatte alles verloren. Dieser Traum beschäftigte mich so, dass ich mich aufsetzte und das Licht anmachte. Die Tür ging auf und Lewy stand vor mir. „Wieso bist du wach?“ fuhr er mich an. „Ich hab schlecht geträumt...tut mir Leid“ Lewy kam nun auf mich zu und drückte mich sanft aber bestimmt wieder auf die Matratze. „Schlaf, es ist alles gut“ ich seufzte tief und schloss erneut die Augen. Die Bilder des Traums schüttelte ich aus meinen Gedanken. Ich spürte Lewy sich neben mich setzen und beruhigte mich etwas. Nach kurzer Zeit war ich wieder eingeschlafen.
Der nächste Morgen kam schnell und ich war trotz Schlaf, noch sehr erschöpft von all dem Stress am Vortag. In der Minute, in der ich das Bett verlassen hatte und mich anzog, kam auch schon Lewy zur Tür herein und musterte mich. „Du bist nicht erholt“ stellte er nach kurzem Blick fest und wieder hatte ich sofort das Bedürfnis, mich dafür zu entschuldigen. Er kam auf mich zu, griff nach meinem Arm und zog mich mit. In der Küche saß schon Felix und bereitete gerade sein Müsli vor. Ohne aufzublicken setzte er sich mit gegenüber. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, dennoch war klar, dass ich immer noch nicht mit ihm zu reden hatte. Ich aß nun ebenfalls etwas, auch wenn ich fast nichts runter bekam. Doch ich spürte Lewys strenge Blick auf mir und somit rang ich mich durch, das ein oder andere zu essen. „Felix wird nachher zu dir fahren und ein paar Klamotten holen“ sagte Lewy ruhig und ich runzelte die Stirn. „Wie lange werde ich hier sein?“ wagte ich es zu fragen, dennoch leise und mit unsicherer Stimme „Schauen wir mal. Das liegt ganz an deinem Verhalten“ daraufhin nickte ich nur und knetete nervös meine Finger. „Wann bekomme ich mein Handy?“ meine Stimme klang brüchig. „Heute nicht mehr. Ich werde noch ein paar Sachen regeln müssen“ Damit stand er auf und ließ uns allein. Ich blickte etwas unsicher zu Felix rüber, der immer noch ganz angestrengt sein Müsli löffelte. Ob er auch sauer auf mich war, andererseits, wieso sollte er und was kümmerte mich das… mir entfuhr ein tiefer Seufzer und Felix blickte kurz auf. Doch ich hatte das Gefühl, als hätte er Angst, mit mir zu reden…also ließ ich ihn in Ruhe. Ich war selber viel zu durcheinander, um mir nun auch um seine Lage Gedanken zu machen. Nach einiger Zeit kam Lewy wieder zu uns. „Ich habe jetzt telefoniert und alles geregelt. Du bist freigestellt. Der Presse wird eine plötzliche Grippe als Erklärung reichen und die anderen halten sich hoffentlich auch raus.“ Ich blickte ihn mit offenem Mund an. Ich war also kurzfristig „krank“ ok. Aber was bedeutete dieses „Freigestellt“ …würde ich jemals wieder für die Natio spielen dürfen? Meine Entscheidung würde sicher noch ein Nachspiel haben…wie das aussehen würde, davor hatte ich große Angst. Dennoch, ich hatte meine Entscheidung getroffen und jetzt musste ich also mit dieser leben.
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Äußerste Liebe
FanficMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...