Davids Wohnung war unglaublich schön. Ich stand noch etwas verloren im Flur und schaute mir diese perfekt eingerichtete Wohnung an. „Du kannst dich ins Wohnzimmer setzen, das ist da gerade aus die zweite Tür“ Ich bewegte mich auf den Raum zu und staunte nicht schlecht. Auch hier war alles perfekt eingerichtet und der Raum war riesig. David kam mit zwei Gläsern Wasser zu mir und musterte meine großen Augen. Lachend reichte er mir eins der Gläser „gefällt sie dir?“ ich nickte und nahm einen Schluck. „Mario, du weißt…wenn du reden magst, sind wir da“ sagte er zögernd. Ich nickte erneut und zwang mich zu einem Lächeln. „Soll ich dir das Gästezimmer zeigen?“ ich folgte ihm. „Du kannst so lange bleiben wie du magst“ sagte er und schaute mich freundlich lächelnd an. „Danke dir David, aber ich denke, eine Nacht reicht“ ich war ihm wirklich dankbar, allerdings musste ich mit der ganzen neuen Situation schon alleine klarkommen. „ich lass dich dann mal alleine“ und somit schloss er die Tür hinter sich zu. Nun war ich alleine. Ich atmete tief durch. Dieser Tag hatte wirklich an meinen Kräften gezehrt. Langsam zog ich mich aus und legte mich in das Gästebett. Erneut seufzte ich. Ich hatte mich so von der Welt verlassen gefühlt und doch hatten mich neue Menschen in meinem Leben aufgefangen. Dafür war ich sehr dankbar. Ob sie auch jemals so einen Platz einnehmen konnten, wie es ein Lewy oder ein Marco getan hatte…ich war mir unsicher. Dennoch war ich froh, dass sie mich in der Situation meines Tiefpunkts so aufgefangen hatten und mich gestärkt hatten. Als ich die Augen schloss, kam mir immer wieder die Situation in den Kopf, wie ich den Ball ins BVB Tor schoss. Dann die Kälte die ich gespürt hatte, als ich in die Augen meiner ehemaligen Kollegen…Freunde geschaut hatte und dann diese Angst, als Lewy mir gegenüber stand. Ich setzte mich auf und holte mein Handy aus der Tasche. Niemand hatte mir geschrieben…aber wieso auch. Sie hatten ja gesagt, dass ich nicht mehr ihr Problem wäre. Bei den Worten fühlte ich erneut einen Stich und ich zögerte. Doch dann öffnete ich den Chat mit Marco „Es tut mir so leid“ war alles was ich schrieb. Ich legte mein Handy wieder zur Seite und schloss erneut die Augen. Nach einer Weile hatte ich es tatsächlich geschafft, einzuschlafen. Am nächsten Morgen wachte ich auf und musste mich erst mal orientieren. Ich stand auf und nahm eine Dusche. Ich ließ das warme Wasser auf meinen Kopf prasseln. Das Wasser tat meinen angespannten Muskeln so gut und ich stand eine gefühlte Ewigkeit in der Dusche. Plötzlich hörte ich ein Klopfen an der Badzimmertür. „Alles okay Mario?“ drang Davids Stimme zu mir durch und ich stellte das Wasser ab. „Ja ich komme gleich“ rief ich zurück und stieg aus der Dusche. Er hatte sich anscheinend wieder entfernt, denn ich hörte wie die Zimmertür zuschlug. Als ich so vor dem Spiegel stand, musterte ich meine Augen, die mit deutlichen Augenringen gezeichnet waren und mein Haar, das auch schon mal bessere Tage gesehen hatte. Ich zog mir meine Kleidung an und ging anschließend zu David, der in der Küche auf mich wartete. „Guten Morgen“ sagte ich freundlich und David schaute von seinem Handy auf. „Morgen, hast du gut geschlafen?“ ich nickte und er lächelte etwas breiter. „Ich hab eine Idee“ sagte er plötzlich und klatsche in die Hände. Er war wohl kein Morgenmuffel, so fit wie er aussah. Ganz anders als ich. „Wir gehen in der Stadt was frühstücken und ich zeig dir mal, was München so kann“ er war total begeistert von seinem Plan, also konnte ich ihm nur zustimmen. „Super, ich ruf Toni an, vielleicht hat der ja auch Lust“ und schon war er am Handy und kurze Zeit später saßen wir in seine Auto auf dem Weg in die Münchener Innenstadt. Zugegeben…die Stadt hatte was. Sie war eben ein komplettes Gegenteil von Dortmund. David zeigte mir seine Lieblingsstellen und kam aus dem plappern kaum mehr heraus. Ich mochte irgendwie seine Frohnatur und sie tat mir im Moment sehr gut. Toni dagegen, war der Ruhepol und zügelte David hier und da mal, da er zu bemerken schien, dass ich immer noch etwas brauchte um aufzutauen. Irgendwann nach langem hin und her laufen, setzten wir uns in ein nettes Kaffee. Ich bestellte mir einen Schwarztee und einen kleinen Obstsalat. Es war herrliches Wetter und ich genoss die warme Sonne auf meinem Gesicht. Auch wenn ich die Augen geschlossen hielt, spürte ich die Blicke von David und Toni auf mir. „Siehst du, ist doch schön hier“ sagte David lächelnd und Toni fügte nur lachend hinzu „Du wirst hier schon noch ankommen“ ich lächelte zurück und nickte. Auch wenn ich mir dieser Sache noch nicht zu hundert Prozent sicher war, so tat mir dieser Tag unglaublich gut. Ich hatte die letzten Stunden und Tage einfach mal bei Seite geschoben und konzentrierte mich auf mich selber und alles was in diesem Moment passierte.
Als ich dann am frühen Abend wieder bei mir zu Hause war, setzte ich mich auf mein Sofa und schaltete den Fernseher an. Ich zappte durch, bis ich irgendwann einen Film fand, der nicht schlecht aussah und ließ mich einfach genüsslich ins Sofa sinken. Als ich den Tag noch mal so Revue passieren ließ, musste ich doch etwas schmunzeln. David war wirklich lustig und Toni echt total nett. Beide hatten sich unglaublich geduldig Zeit mit mir gelassen und das war ich ihnen dankbar. Keiner der Beiden hatte mich gedrängt, irgendwas zu erzählen und das war auch genau richtig gewesen.
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Äußerste Liebe
Fiksi PenggemarMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...