"Na Sunny, hat dich dein Wachhund gehen lassen" empfing mich Marco lachend, nachdem ich bei ihm geklingelt hatte.
"Nicht so wirklich. Lewy denkt, ich wäre einkaufen. Deswegen habe ich auch nicht allzu viel Zeit." antwortete ich ihm zerknirscht und war gleichzeitig froh, dass ich überhaupt irgendwo Zeit gefunden hatte, mal wieder was mit Marco zu machen.
"Na dann komm mal rein" forderte er mich auf und wir setzten uns ins Wohnzimmer.
"Ich bin so glücklich Marco. Wie kann ich dir jemals danken für das, was du an dem Abend für mich getan hast" eröffnete ich das Gespräch mit dem Anliegen, dass mir jetzt schon seit über einer Woche auf der Seele brennt.
"Es freut mich, dass du und Lewy wieder befreundet seit" antwrotete mir Marco breit lächelnd.
"Ich freue mich auch. Ihr beide würdet euch wundervoll verstehen. Ihr seit euch ziemlich ähnlich. Und auf dem Platz gebt ihr ja auch ein gutes Team ab" plapperte ich fröhlich weiter und merkte nicht, wie sich Marcos Mimik veränderte.
"Mario, ich denke es ist keine gute Idee. Robert und ich sind ziemlich verschieden und Robert ist, naja ziemlich besitzergreifend" fing Marco an sich herauszuwinden.
"Was willst du denn damit sagen? Lewy und besitzergreifend?" fragte ich mehr als nur verwirrt.
"Naja, also wenn es um dich geht, ist er das schon. Ist dir das denn noch nicht aufgefallen? Wie viel hat er andere in letzter Zeit mit dir machen lassen? Richtig. So ziemlich nichts. Immer wenn ich im Training was mit dir machen wollte, hat Lewy es verhindert" fing Marco an und steigerte sich immer mehr rein. Auch ich wurde langsam wütend. Was viel ihm eigentlich ein, so einen Mist zu reden?
"Sag mal spinnst du jetzt total? Ja, Lewy und ich machen gerade ziemlich viel miteinander. Das aber auch nur, weil wir unsere Freundschaft auf die Reihe bekommen wollen. Ich habe ihn verletzt und er braucht diese Sicherheit nun einmal gerade. Es tut mir ja leid, dass du dich da vernachlässigt fühlst, aber das ist kein Grund Lewy etwas derartiges vorzuwerfen. Du bist mein bester Freund und wirst es auch bleiben. Warum kannst du dann nicht einfach akzeptieren, dass ich auch einen anderen guten Freund habe, für dessen Freundschaft ich aktuell halt etwas mehr tun muss?" Meine Reaktion war heftig, fand ich zumindest, aber Marco schüttelte nur traurig den Kopf.
"Du verstehst es einfach nicht. Siehst es einfach nicht" seufzte er traurig. Bevor ich jedoch antworten konnte, klingelte mein Handy und Lewys Name erschien auf dem Display. Ich zögerte. Wollte nicht rangehen und Marco damit in seiner verschwobenen Meinung bestätigen.
"Willst du nicht rangehen? Könnte dich ja anonsten deine Freundschaft zu ihm kosten?" fragte mich Marco zynisch, der Roberts Namen ebenfalls auf dem Display gelesen hatte. Kopfschüttelnd ging ich ans Handy und stellte es auf Lautsprecher. Marco würde eh wissen wollen, worum es in dem Gespräch ging, da konnte er es auch gleich mit anhören.
"Hey, Lewy. Was gibts?" fragte ich.
"Wo bist du?" hörte ich ihn mit gefährlichem Unterton fragen.
"Ähm...bin gerade einkaufen." antwortete ich ihm. Er würde es als Freundschaftbruch auffassen, dass ich bei Marco bin und keine Zeit mit ihm verbringe.
"Ach ja? Bist du dir ganz sicher? Wo du doch deinen Geldbeutel gestern bei mir vergessen hast?" hackte Lewy nochmal nach und mir wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht.Hilfeschauend sah ich zu Marco, aber der schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das sollte dann wohl so viel heißen wie na hab ichs doch gesagt.
"Na schön, ich ähm... ich bin bei Marco" gab ich zu und Lewys Reaktion hätte nicht schlimmer ausfallen können.
"Du lügst mich also auch noch an. So viel zum Thema vertrauen. Ich komme dich jetzt abholen. Bin gleich da. Wehe du gehst irgendwo anders hin. Dann kannst du diese Freundschaft vergesse." Damit war das Gespräch beendet und ich schaute geschockt auf mein Handy."Siehst du, das meinte ich. Er will nicht, dass du Zeit mit mir verbringst und fängt an über dein ganzes Leben zu bestimmen. Und du lässt es zu under merkst es noch nicht mal!" schrie Marco mich jetzt an und mir stiegen die Tränen in die Augen. So war das doch gar nicht. Ich ließ mich nicht von Lewy rumkommandieren. Als Marco meine feuchte Augen sah, wurde es jedoch nur noch schlimmer. "Siehst du nicht, was hier abgeht?! Du musstest ihn anlügen, damit du hier her kommen konntest und hast auf seinen Anruf reagiert, wie ein Kind, was Mist gebaut hat und von seinen Eltern erwischt wurde. Das ist doch nicht mehr normal. Das würde kein bester Freund tun! Das ist krank!"
"Hör auf! Das stimmt doch gar nicht. Lewy tut mir gut. Besser als du mir jemals tatest. Er hat recht. Du bist der, der mich für sich einnehmen wollte. Ich wollte Lewy nur nicht glauben. Aber er hat recht" schrie ich Marco an. Ich war so verletzt, wie Marco, mein bester Freund über mich sprach, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Meine Worte hatten wohl eingeschalgen wie eine Bombe, denn jetzt war es an Marco, die Farbe im Gesicht zu verlieren.
"Wenn das dein Ernst ist, dann ist es vielleicht besser, wenn wir uns erstmal aus dem Weg gehen" meinte er und ich konnte die Enttäuschung deutlich erkennen. Allerdings war ich zu verletzt, um darauf jetzt Rücksicht nehmen zu können. Deswegen nickte ich nur zustimmend und es herrschte eisiges Schweigen zwischen uns. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach. Das klingeln war wie eine Erlösung und schnell sprang ich auf, zog mir meine Jacke an und rannte so schnell ich konnte und ohne mich zu verabschienden zu Lewy Auto. Das ich mein eigenes hier stehen hatte, ignorierte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz.
"Wir reden bei mir. Du hast mich schwer enttäuscht, Mario." begrüßte mich Lewy kühl und es tat weh, dass er mich noch nicht mal anblickte dabei.
"Ich weiß. Es tut mir leid" murmlete ich und erntete nur ein verächtliches Schnauben von Lewy. Keine weitere Reaktion mehr von sich geben, startete er den Motor und als ich noch einmal zu Marcos Wohnung blickte, sah ich ihn mit besorgtem Gesichtsausdruck am Fenster stehen und zu uns runter blicken. Aber er war doch selber Schuld, dass unsere Freundschaft vorbei war. Er hätte einfach nicht so einen Mist erzählen sollen. Lewys gebrummte Aussage, dass ab jetzt wohl andere Seiten aufgezogen werden müssten, verhallte in diesem Moment nicht wahrgenommen in meinem Unterbewusstsein.
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Äußerste Liebe
FanfictionMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...