Wir standen beide auf um ihn zu begrüßen. Dabei hielt ich mich zurück und wartete auf ein Signal, dass ich mich ihm nähern durfte. Ich weiß, das klingt verrückt. Aber ich hatte vielleicht gerade gar nicht das Recht ihn zu begrüßen, schließlich stand Felix noch neben mir. Er war es auch, der ihn als erstes begrüßte. Sie küssten sich leicht und Lewy umarmte ihn fest. Irgendwie gab mir dieser Anblick des Vertrauens einen Stich, doch dann zog auch schon Lewy mich in seine Arme. Ich genoss die Umarmung, auch wenn ich sie nur zaghaft erwiderte. Ich ließ mich von Lewy leiten. Als er mich wieder losließ, stellte mich zurück neben Felix und lächelte breit. Ich war froh, dass Lewy so gut gelaunt war. „So ihr lieben. Dann lass uns mal gemeinsam noch was essen und dann bringe ich Mario nach Hause.“ Ebenfalls lächelnd machte sich Lewy nun auf, sein Gepäck zunächst wieder in sein Zimmer zu räumen und Felix und ich überlegten, was wir kochen konnten. Die Wahl fiel auf Spaghetti Bolognaise und Salat. Lewy machte sich an das Nudelwasser und anschließend an das Fleisch, während ich und Felix zum Schnippeln verdonnert wurden. Mir machte das nichts aus, ich war eh nicht der beste Koch, doch Felix schien selbst beim Schneiden seine Probleme zu haben. Amüsiert beobachtete ich ihn, als ihm zum 10 mal die Tomate wegflutschte und er frustriert auf sein Brettchen schaute. Ich unterdrückte ein leises Lachen, was er jedoch bemerkte und mich beleidigt anschielte. Das gab mir den rest und ich brustete los. „Hey“ fuhr er mich empört an, doch konnte auch er keine ernste Miene mehr halten und lachte leicht mit. Lewy drehte sich abrupt um und musterte uns kritisch. Ich hörte sofort auf mit dem Lachen und konzentrierte mich wieder auf mein Gemüse. Auch Felix schien wieder ernst geworden zu sein und setzte seine Arbeit fort. Als das Essen nun fertig war, deckte ich schnell den Tisch und wir setzten uns hin. „So her mit den Tellern“ kommandierte lewy und ich und Felix reichten ihm zeitgleich die Teller. Er füllte sich eine große Portion und mir eine etwas kleinere auf. Mit hochgezogenen Brauen musterte ich meinen Teller. „Nicht meckern, wenn du die schaffst, kriegst du vielleicht noch etwas“ sagte er und ich nickte. Das Essen verlief ruhig. Wir sprachen kaum. Meistens war es lewy, der von der Natio erzählte, oder einen Witz machte. Er war wirklich besonders drauf. Vielleicht war er auch einfach froh, dass er uns wieder hatte. Dass ich schon an uns dachte.. vor den Tagen wäre das nie möglich gewesen… ich hatte Felix als meinen Todfeind gesehen. Teilweise rutschte ich auch wieder in die Rolle, aber die Tage mit ihm hatten mir was gezeigt, er war mir wirklich ähnlich und er hatte es nicht leicht. Ich war ihm nicht böse, er konnte ja nichts dafür, dass ich es so oft versaut hatte…oder das Lewy manchmal so aus der Haut fuhr.
Nach dem Essen erlaubte uns Lewy noch eine Runde zu zocken, da er unser gutes Verhalten belohnen wollte und weil er sich kurzfristig noch für eine Dusche entschieden hatte. So setzten sich ich und Felix auf das Sofa und zockten zufrieden. Wir waren gelöst, dadurch dass Lewy uns dieses Vertrauen schenkte und ich genoss die Ruhe. Ich verlor alle Spiele, Felix war echt gut. „Man“ machte ich beleidigt und haute mit der Faust auf das Sofa. „Heeey, beruhig dich“ lachte Felix. Plötzlich summte mein Handy. Es war eine Nachricht, von meinem Trainer. Ich wunderte mich, das hatte meistens nichts Gutes zu bedeuten. „Warte ma kurz“ sagte ich zu Felix und öffnete anschließend die Nachricht. „Hallo Mario, bitte komm morgen vor dem Training in mein Büro – Pep“ ich seufzte. Was hatte das zu bedeuten?! Zugegeben, meine Leistungen waren im Moment nicht die, die ich wollte. Doch so schlecht war ich nun auch nicht. Felix bemerkte wohl, dass ich mir etwas Sorgen machte, denn er rückte nun näher. „Alles ok?“ fragte er und schien ernsthaft besorgt. „ja.. ne.. keine Ahnung“ plapperte ich vor mir her und schien ihn damit eher zu verwirren. „Ich glaube, ich habs verkackt“ flüsterte ich nun. Er legte einen Arm um mich. „Ach sowas, was es auch sein wird, es wird schon“ sprach er mir zu und ich nickte leicht. Ich blickte auf und stockte. Hinter Felix sah ich, wie Lewy angewurzelt im Türrahmen stand und uns mit einem Todesblick strafte. Wie automatisch rutschte ich von Felix weg und stand auf. Felix bemerkte meine Reaktion und blickte sich nun ebenfalls um. Auch er saß nun steif und schaute verängstigt zur Tür. Lewys Nasenflügel zitterten und er schien sich auf die Unterlippe zu beißen. Mit schnellen Schritten ging er auf mich zu, packte mich am Arm und riss mich hinter ihm her. „Auto. Sofort“ sagte er und seine Stimme zitterte. Ich traute mich nicht etwas zu sagen, sondern befolgte seinen Anweisungen. Kurze Zeit später saßen wir auf der Fahrt zu meiner Wohnung. Seine Finger klammerten sich um das Lenkrad und seine Augen waren starr auf die Straße gerichtet. Angekommen bei mir, zog er mich am Arm in die Wohnung. Als die Tür zugefallen war, griff er erneut an meinen Arm, der schon ganz rot war und drückte mich gegen die Wand. Bei dem Aufprall, fiel eins meiner Familienfotos auf den Boden und ich erschrak. „Schau mich an“ zischte er und zitternd blickte ich in seine kalten Augen. „Zuviel…das war zuviel“ brüllte er mich an und dann hob er seine Hand. Ich schloss die Augen…wartete auf den Schlag. Tränen liefen über mein Gesicht und dann spürte ich seine Hand gegen meine Wange klatschen. Es tat jedoch nicht so weh, wie erwartet. Er hatte sich zurück gehalten. Vorsichtig öffnete ich die Augen und schaute ihn an. Sein Gesicht war immer noch ernst und in seinen Augen lag Wut gemischt mit ein Hauch Verzweiflung. Dann ohne noch etwas zu sagen, ließ er von mir ab. Schwer atmend stand er neben mir und schaute mich nun fast traurig an. Tränen liefen mir immer noch über das Gesicht. „Es tut mir leid“ begann ich leise.. Er schüttelte verächtlich den Kopf „Zieh dich um und geh schlafen“ sein Ton war befehlend und ich gehorchte sofort. Als ich dann in meinem Bett lag, saß er zwar wie immer neben mir. Doch beruhigte er mich nicht. Ich konnte lediglich seinen ernsten prüfenden Blick auf mir spüren. „Hör auch zu weinen…schlaf jetzt“ durchfuhr seine Stimme die Stille und ich somit schluckte ich den dicken Kloß der sich bildete runter.
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Äußerste Liebe
Fiksi PenggemarMario Götze und Robert Lewandowski sind die aller besten Freunde. Zusammen bei Dortmund sind sie ein unschlagbares Team. Doch durch neue Personen und Lewys immer komischer werdendes Verhalten, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Schaffen es...