Kapitel 28- Bedrohung

4.7K 117 3
                                    

-Lexi Pov (Samstag)

Normalerweise würde ich wie gewöhnlich, ziemlich lange schlafen und dann ganz langsam aufstehen und den Samstag einfach mal Samstag sein lassen, jedoch würde ich es auf nächste Woche verschieben. Im Moment quetschte ich mich nämlich mit Blaire durch eine große Menschenmasse. Sie kam auf die Idee, nochmal shoppen zu gehen, da wir erstens, ziemlich lange nicht mehr shoppen waren und zweitens, wir irgendwie ziemlich wenig Zeit noch mal alleine verbracht hatten. Am Anfang, war ich dagegen, da ich wusste, an einem Samstag in die Stadt gehen, ist die Hölle, noch schlimmer, als an anderen Wochentagen. Nachdem Blaire mich in gefühlt jedes Geschäft gezerrt hatte und mir immer und immer wieder Kleidungsstücke gegeben hatte, saßen wir in einem kleinen gemütlichen Café. Während ich einen heißen Kakao hatte mit einem Stück Schokoladenkuchen, immerhin brauchte ich eine kleine Stärkung, hatte Blaire sich nur eine Waffel mit einem Kaffee geholt. Während wir aßen, besprachen wir, was wir heute sonst noch machen wollten. Blaire war dafür, dass wir an den Strand gehen konnten, jedoch hatte ich da keine große Lust drauf, ich wollte gerne noch mal ins Kino. Nach einer kleinen Diskussion, welche ich gewann, machten wir uns erst noch mal auf den Weg nach Hause, um unsere Tüten weg zu bringen, wovon ich mittlerweile ganz schön viele hatte, bevor wir uns kurze Zeit später wieder vorm Kino trafen. Da Mason nicht zu Hause war, da er mit Cole am 'lernen' war, was so viel hieße wie zocken, hatte ich ihm nur geschrieben, ich sei im Kino.

Es dauerte nicht lange und wir hatten uns für den Film 'A Cure of Wellness'entschieden und dies sogar mal ohne Diskussionen. Zusammen holten wir uns noch eine Cola und Popcorn, bevor wir uns im Kinosaal in die letzte Reihe setzten. Nachdem die Werbung endlich vorbei war, ging der Film auch schon los. Am Anfang fand ich den Film komisch und kam nicht ganz hinterher, jedoch änderte dies sich in der Mitte. Als sich Blaire zwei, drei mal die Augen zu hielt, konnte ich nicht anders und musste schmunzeln. An sich war der Film jedoch ziemlich gut. Jedoch waren wir beide nicht die zwei Arten von Kinobesuchern, die einfach nur den Film verfolgten, nein wir schmissen auch ab und zu die Leute vor uns mit Popcorn ab. Zumindest mit dem Rest, welches nach der Werbung übrig geblieben war. Nein, wir waren nicht verfressen, auf gar keinen Fall.

Nun standen wir beide vor dem Kino, da Blaire kurz mit Aiden telefonierte. Ich bekam nicht viel mit, das was ich mitbekam war nur, dass Blaire wohl jetzt noch zu Aiden fahren würde. „Soll ich dich nach Hause bringen?", war das erste was mich Blaire fragte, nachdem sie aufgelegt hatte. Da jedoch Aiden in einer komplett anderen Richtung wohnte als ich, verneinte ich es. Sie versuchte mich zwar umzustimmen, jedoch konnte ich ziemlich stur sein und blieb bei der Antwort, ich laufe. Wenn ich die Zeit noch mal zurück Spülen konnte, hätte ich doch lieber zu gestimmt.

Als Blaire und ich dann mit einer Umarmung verabschiedet hatten, lief sie zu ihrem Auto, während ich mich in Richtung Haus begab. Hätte zwar auch mein Auto nehmen können, jedoch hatte ich in den Moment nicht nachgedacht, da Blaire mich mitgenommen hatte. Seufzend zog ich meine Jacke etwas enger an mich, da es mittlerweile dunkel war und der Wind, nennen wir es mal, sehr erfrischend war. Mit Kopfhören in den Ohren und lauter Musik lief ich also in Richtung Haus. Zum Glück war ich eine Person, die man nicht so leicht erschrecken konnte, weswegen ich ohne Angst oder ähnliches die Straße entlang lief. Zwar hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass ich beobachtet wurde, wie damals bei Rider, jedoch war dies nur Einbildung, dachte ich zumindest. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich dann einen Schatten, weshalb ich mich blitzschnell zur Seite drehte. „So sieht man sich also wieder", meinte eine Stimme und trat näher an mich heran. Es dauerte auch nicht lange, da erkannte ich, dass es niemand anderes war als Rider. „Such dir mal neue Sprüche, wird ja langweilig", schnaubte ich. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, nichts zu sagen, jedoch redete ich manchmal einfach drauf los, ohne an die Konsequenzen zu denken. „Dieses mal werden wir hoffentlich nicht, durch dein Schoßhündchen unterbrochen, wir hatten beim letzten mal eine schöne Unterhaltung. Die würde ich gerne noch mal aufgreifen", meinte er und ging gar nicht darauf ein, was ich zu vor gesagt hatte. „Diese Unterhaltung muss nicht geführt werden, da ich weiß, was damals passiert ist", erwiderte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ach hat Cole dir von unserer Vergangenheit erzählt? Von der, er konnte nichts dafür, da er ja nicht wissen konnte, dass sie sich streiten werden? Das entspricht aber nicht der Wahrheit"; meinte er und kam immer näher auf mich zu, weshalb ich immer weiter zurück wich, bis ich eine Mauer an meinem Rücken spürte. „Nur, weil du nicht damit Umgehen kannst, was damals passiert ist, musst du nicht anderen die Schuld geben", meinte ich patzig. „Weil ich damit nicht umgehen kann? Meine Schwester war alles für mich, ich war immer für sie da und wir haben uns Blind vertraut. Das hätte nicht passieren müssen, wenn Cole sie im Auge gehabt hätte", schnaubte er verächtlich. „Cole kann nichts dafür. Niemand hätte ahnen können, dass sie sich streiten würden", blieb ich stur. Genau so, wie er nicht weiß, wo und mit wem du gerade bist", grinste er. „Was hast du vor? Hat Cole dir nicht beim letzten mal genug Schmerzen zugefügt? Wenn er das erfährt, dann", fuhr ich ihn daraufhin an, wurde jedoch durch ihn unterbrochen. „Also erstens, er wird davon nie erfahren, wie denn auch? Und zweitens, der Vorteil ein Werwolf zu sein ist, dass Wunden schneller heilen", erwiderte er. „Was macht dich so sicher, dass Cole davon nie etwas erfahre würde?", schnaubte ich. „Hier ist weit und breit niemand, er weiß nicht wo du bist", grinste er erneut. Jedoch fiel mir in dem Moment etwas ein, Cole hatte mal etwas erwähnt. Wenn man markiert wurde, spürt die andere Person, wenn man Angst hat und gerade machte mir Rider wirklich etwas angst. Jetzt hieß es eigentlich nur, ihn irgendwie ablenken und abwarten. „Wieso bist du dir da so sicher?", fragte ich ihn. „Hier ist weit und breit niemand, der dir helfen könnte oder uns sehen könnte. Nicht weit von hier ist der Wald. Cole soll fühlen, wie es ist, eine geliebte Person zu verlieren", meinte er. „Wie oft denn noch, Cole ist an all dem nicht Schuld", meinte ich, jedoch schien es ihn nicht zu interessieren. „Du hast keine Ahnung, wie es ist, jemanden zu verlieren, der einem alles bedeutet. Du weißt nicht, wie sich so etwas anfühlt. Weder du noch Cole. Er wird jedoch wissen, wie so etwas ist", meinte er und man konnte seine Wut deutlich heraus hören. Okay, ich fände es wirklich nicht schlecht, wenn Cole oder irgendjemand auftauchen würde, um mir zu helfen. Das war gruselig. Während sich Rider's Blick verdüsterte, stand ich einfach nur dort und sah ihn etwas ängstlich an. Abhauen konnte ich nicht, da ich zu langsam wäre und da hier weit und breit niemand ist, konnte ich auch nicht schreien. Als Rider dann näher kam, durchfuhr mein ein kalter Schauder. „Hatte ich dir nicht klar gemacht, dass du dich von ihr Fernhalten sollst?", erklang es nicht weit weg von hier. Verwundert blickte sich Rider um, bis seine Augen einen bestimmten Punkt fixierten. Erleichtert atmete ich aus, da ich wusste, dass es Cole war. Da Rider immer noch verwirrt schien, versuchte ich unbemerkt an ihm vorbei zu gehen, was jedoch kläglich scheiterte. Rider packte mich am Arm und zog mich zurück zu sich. „Lass sie gehen", knurrte Cole. „Wieso sollte ich? Wir hatten doch so viel Spaß, bis du es zerstört hast", meinte Rider und ich konnte sein grinsen förmlich spüren. „Sie hat mit all dem nichts zu tun. Lass deine Wut an mir raus aber halte sie daraus", knurrte er erneut, was sich dieses mal jedoch gefährlicher anhörte. „Es ist aber deine Schuld"; erwiderte Rider und ich spürte, wie er sich anspannte und seine Wut größer wurde. „Ich sage es noch ein letztes mal, lass sie los. Ist es nicht etwas armselig, sich an einer Person rächen zu wollen, die mit all dem nichts zu tun hat? Traust du dich etwa nicht, deine Wut an mir raus zu lassen? Oder hast du etwa Angst?", fragte Cole und ich wusste, dass er vor hatte, Rider zu provozieren, so dass er auf ihn losging, was ihm auch gelang. Rider spannte sich weiter an, bevor er mich zur Seite schubste und auf Cole losging. Da dies so plötzlich kam, schaffte ich es nicht rechtzeitig, mein Gleichgewicht wieder unter Kontrolle zu machen, weshalb ich Bekanntschaft mit dem Boden machte und das nicht gerade freundlich. Als ich wieder zu Rider und Cole blickte, sah ich, wie Cole auf Rider einschlug und dies nicht gerade sanft, weshalb es nicht nur bei blauen Flecken bleiben würde. Mit einem schmerzerfüllten Gesicht stand ich auf und ging langsam auf die beiden zu. Auch, wenn es nicht gerecht war, was Rider vorhatte, jedoch sollte es Cole nicht zu weit treiben, weshalb ich mehrmals seinen Namen rief, jedoch reagierte er nicht darauf. Dazwischen gehen wollte ich nicht, da ich die Befürchtung hatte, dann auch einen Schlag abzubekommen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, weshalb ich anfing zu überlegen, bis mir jedoch etwas einfiel. Mason hatte mal gesagt, dass es sein kann, dass der Wolf in einem Kontrolle übernehmen kann, dementsprechend überlegte ich, wie Cole's Wolf hieß. Nach kurzem überlegen, fiel mir der Name Tyee ein, welchen ich dann auch sagte. Am Anfang etwas leiser, wurde jedoch zum Ende hin etwas lauter, weshalb er nach kurzer Zeit stoppte und zu mir blickte. „Hör auf, bitte", meinte ich und ging auf ihn zu. Jede Bewegung, welche ich machte, beobachtete Cole, bis ich bei ihm war und ihn umarmte. Kurze Zeit später schlangen sich seine Arme um mich und drückten mich feste an ihn, weshalb ich leise vor Schmerz stöhnte. Sofort ließ er mich los und sah mich besorgt an, jedoch wunk ich ab, dies würde wieder heilen. „Ist alles gut bei dir?", fragte er mich. „Es ging mir schon mal schlechter", erwiderte er mich weshalb er mich skeptisch ansah. „Mir geht es gut, keine Sorge", beruhigte ich ihn. „Können wir gehen?", fragte ich ihn und sah zu Rider, welcher regungslos am Boden lag, Das einzige was ich bemerkte war, wie sich seine Brust hob und wieder senkte, also ging es ihm einigermaßen gut. Cole nickte und wir machten uns auf den Weg zu Cole. Er hatte darauf bestanden, dass wir zu ihm gingen, damit er mich 'versorgen', wie er es nannte, konnte. Gesagt getan, nachdem wir bei ihm waren, gab er mir ein Tshirt von sich, welches ich auch anzog und säuberte meine Wunden. Auf meine Worte, ich könne das auch alleine, immerhin sei ich kein kleines Kind mehr, bekam ich nur böse Blicke seinerseits, weshalb ich es dabei beließ. Nun lagen Cole und ich, zusammengekuschelt nebeneinander. Naja mein Kopf ruhte auf seiner Brust, und ein Arm war um mich geschlungen. Gleichmäßig bewegte sich seine Brust hoch und runter, er war schon eingeschlafen. Mit einem lächeln im Gesicht, lauschte ich seinem Herzschlag, bevor ich in einen unruhigen Schlaf fiel.

My Brothers best Friend,The AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt