Es war mir so peinlich. Nachdem Luca sich zu mir umdrehte und mein Handtuch auf dem Boden lag, fühlte ich mich so schlecht wie nie zuvor. Es würde mich für immer mobben. Einfach nur deswegen. Ich konnte den Gedanken nicht loswerden. Der gut aussehende, starke, durchtrainierte Luca, hat mich dicklichen, untrainierten Max gesehen. Und dann auch noch da unten. Es beschämte mich mehr denn je.
Sollte ich darüber sprechen? Machen Jungs sowas? Ja bestimmt. Aber nicht Jungs wie Luca. Die reden über so etwas nicht. Ich hatte vor Jahren mal mit meinem Bruder das Thema. Doch es war anders. Er war mein Bruder und hat mich schon oft ohne gesehen. Und ich ihn auch. Es ist komplett anders als bei jemand fremden. Ich drehte meinen Kopf von links nach rechts. Wie sollte ich anfangen. Soll ich überhaupt? Vielleicht will er schlafen und ich halte ihn nur davon ab?
„Hast du eigentlich eine Freundin?", fragte ich ihn vorsichtig und leise. Innerlich hoffte ich, dass er einfach nur schläft und mir nicht antwortet. Aus der Stille kam keine Antwort. Ich war mehr als glücklich.
„Nein. Und du?", kam es dann doch plötzlich sehr leise zurück. Oh nein, ich wusste nicht, wie man so ein Gespräch führt. Was ist, wenn er mich noch mehr fragt. Sollte ich lügen, oder ist man ehrlich?
„Nein, auch nicht." Stille kehrte wieder ein. „Wann hattest du deine letzte?", fragte er mich dann. Ich musste schlucken. Eigentlich wollte ich nicht weitermachen. Aber irgendwie interessierte es mich. „Noch gar nicht. Und du?"
„Das musst du jetzt für dich behalten?", kam es fragend vom ihm zurück. Ich brummte nur meine Bestätigung, dann fuhr er fort. „Ich auch noch nicht." Mir blieb ein wenig der Atem stehen. Noch gar nicht? Das heißt, er hatte noch nie eine Freundin? Aber ich dachte er war schon mit so vielen zusammen. Vielleicht war es auch nur schein.
Er kehrte wieder Stille ein. Es war mir immer noch unangenehm. Vor allem, dass er mich vorhin gesehen hat. Dann kam eine Frage, die mich sehr schockierte, und über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht hatte.
„Rasiert?"
Ich schluckte. „Nein. Gar nicht. Ich habe aber noch nie drüber nachgedacht, muss ich zugeben." Nach einer kurzen Pause, in der Luca wohl wartete, ob ich noch mehr sage setzt er ein.
„Ja, ich find's besser. Sauberer und sieht schöner aus. Außerdem, als kleiner Tipp: Dann sieht's länger aus."
War das jetzt an mich gerichtet? Wollte er damit etwas sagen? Das ich zu kurz bin? Er hat es gesehen? Mir wurde ganz rot im Gesicht. Auch wenn man es im Dunkeln nicht sehen konnte und mir das eigentlich auch nicht peinlich sein sollte, berührte es mich dennoch. Es schmerzte ein wenig das zu hören. Und wie es aussah, war ich an der Reihe.
„Lang?", fragte ich nur. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl das er mehr zögerte als sonst. Wollte er nicht antworten? Aber vorhin hat er auch die Wahrheit gesagt.
„Zu lang.", kam es dann von ihm zurück. Ich musste schlucken? Was versteht er unter zu lang. Und was soll ich mir unter zu lang vorstellen? Doch ich entschied mich, für eine ähnliche Antwort wie er.
„Zu kurz."
DU LIEST GERADE
Klassenfahrt
FanfictionLuca ist mit seiner Klasse auf Klassenfahrt, doch es gefällt ihm anfangs nicht so gut. Er ist mit einem "Obernerd" auf einem Zimmer. Seine Entscheidung ändert sich aber doch sehr schnell, nachdem er ihn mehr und mehr kennen lernt. [Age and app...