X - Der kleine Unfall (Luca)

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Ich drehte mich nach einem lauten Schrei um. Ich suchte den Lichtschalter über mir und knipste das Licht an. Da stand Max neben dem Tisch und hielt sich eine Hand vor den Mund und die andere vor die Augen. Und genau, als ob man es geplant hat, fällt sein Handtuch runter. Ich kann nicht anders, als hinzugucken. Es ist wie beim Unfall, man muss erstmal hinschauen, um zu verarbeiten was gerade passiert ist.

Doch ich konnte zum Glück nichts erkennen. Ich sah nur seinen Oberkörper, der bei weitem nicht so trainiert war wie meiner und dann bis kurz über seinen Intimbereich. Dann war die Stuhllehne davor. Ich schaute hoch ein sein Gesicht, das eher einer Tomate glich. Ich musste ein wenig schmunzeln. Irgendwie war es schon komisch. Als Max seine Hände aus dem Gesicht nahm fokussierte er mich. Das Lachen auf meinem Gesicht schien ihm gar nicht zu gefallen. Entweder war es ihm peinlich, oder es war ihm peinlich. Mit einem immer breiter werdenden Grinsen legte ich mich wieder zurück in mein Bett. Aber mit dem Rücken zu ihm. Eigentlich wollte ich ihn noch ein wenig aufziehen, aber mal schauen was er so davon hält.

Ich konnte hören wie er sich weiterbewegte und das Handtuch raschelte. Dann zog er sich wohl seine Sachen an, die ich auf den Tisch gelegt hatte. Das nächste was ich hörte, war wie er sich vor mein Bett stellte. Er räusperte sich kurz.

„Ich dachte, du schläfst oben?", fragte er mich dann sehr verunsichert. „Nein. Du kannst gerne oben schlafen." Ich mochte es nie. Ich habe meistens nur Angst rauszufallen. Wobei unten Liegen die größere Gefahr birgt, falls dein Obermann mal mit dem Bett zusammenkracht. Wobei ich mir das bei dem schlanken Max nicht denken kann.

Er stieg die Stufen der Treppe hinauf und drehte sich mehrfach im Bett bis er endlich ruhig lag. Ich schaltete das Licht wieder aus und dann kehrte Stille ein. Es war bestimmt schon nach 1 Uhr. Eigentlich wollte ich schon schlafen. Den einzigen Vorteil den ich bis jetzt habe ist, das ich nicht durch die anderen im Zimmer bis 4 Uhr wachgehalten werde. Denn das habe ich immer am meisten gehasst. Doch irgendwas gab mir das Gefühl, das ich noch wach bleiben sollte.

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