„So da sind wir.", kam es freudig von meinem Vater. Meine Mutter hatte das gestern zwar ziemlich gut aufgenommen, doch in den nächsten Tagen würde noch einige schlechte Laune in der Luft liegen. Der Wagen hielt vor einem Haus. Ich kann das Haus nicht, und auch nicht den Stadtteil. Naja, wenigstens wohnen die nicht schlecht. Und scheinbar ist es hier aus ganz ruhig. Und niemand kennt mich hier. Es wäre mir so peinlich. Ich find schon schlimm, dass Max es weiß. Aber mir gleich den Kontakt verbieten fand ich nicht gut.
„Los hopp. Geh. Ich warte hier nicht ewig.", kam es dann plötzlich mürrisch von ihm. „Was wie?", fragte ich nur verwundert. Ich sollte da alleine reingehen? Ich kenn die doch gar nicht.
„Luca jetzt geh da bitte hin. Es ist für uns alle nur das Beste. Ich möchte nicht, dass du wegen deiner Faulheit von der Schule fliegst. Und sei froh das wir noch nicht die Liste mit dem Zuspätkommen durchgegangen sind. Das ist ja kein Flicken, sondern ein ganzer Teppich. Du warst ja jeden Tag zu spät. Selbst wenn ich dich gefahren habe.", kam es dann mit etwas hoher, leicht wütenden und unverständlicher Stimme.
Oh man, irgendwann kommt alles raus. Widerwillen stand ich auf und ging zur Haustür. Das Tor stand offen und der kleine Vorgarten beherbergte verschiedene Blumen. Wenn ich mal in Bio aufgepasst hätte, wüsste ich sogar welche das wären. Ich zögerte ein wenig, drückte dann aber doch entschloss die Klingel.
„Für Max.", wiederholte ich mehrmals leise vor mich hin. Ich kam mir vor, wie am ersten Schultag. Das Schloss knackte und die Tür öffnete sich langsam.
Eine junge, wirklich gutaussehende Frau stand im Rahmen und schaute mich verwundert an.
„Ah, du bist sicher Lucas?", fragte sie ein wenig unsicher. Ich lächelte und schaute beschämt auf den Boden. Wie peinlich! „Ähm, Luca. Ja genau. Ich bin zur Nachhilfe hier." Ich räusperte mich kurz und schaute sie dann wieder an. Ihr Gesicht strahlte auf.
„Ja, stimmt. Luca. Entschuldigung, ich bin manchmal ein wenig durch den Wind. Komm doch rein.", sagte sie, während sie die Tür weiter öffnete. Der Geruch von Schokolade kam mir entgegen. Im kleinen Flur zog ich meine Schuhe aus, und packte meine Jack an den Haken. Hier wohnen wohl scheinbar viele Leute. Fünf paar Schule konnte ich zählen 3 Jacken hingen an der Garderobe. Eine Treppe führte links nach oben. Auf der rechten Seite stand eine Tür offene.
Ich ging vorsichtig einige Schritte weiter, bis plötzlich die Frau aus jenem Zimmer kam. „Ach, komm doch rein.", sagte sie dann und zog mich förmlich in die Küche. Sie war nicht groß, doch es roch herrlich nach Kuchen. „Und Sie sind meine Nachhilfelehrerin?", fragte ich vorsichtig. Ich war mir unsicher wie genau ich mich verhalten sollte. Nicht nur, weil ich sonst Stress mit meinem Vater kriegen würde, sondern weil ich nicht möchte, dass sie von vornherein schlecht über mich denken.
Sie drehte sich plötzlich um. „Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Kathleen heiß ich, und du kannst mich duzen.", sie drückte mir ihre Hand hin, doch noch bevor ich sie nehmen konnte zog sie schon wieder weg. „'tschuldigung, da ist noch Schokolade dran. Ich backe grade einen Kuchen für Freitag. Meine Tochter hat morgen, Geburtstag und am Freitag kommen einige ihrer Freunde vorbei.", erzählte sie mir.
„Ich werde dann mal schauen wo sie bleiben. Mein Mann ist auch noch nicht zurückgekommen.", sagte sie, als sie aufstand und aus der Küche verschwand. Ich wartete vielleicht seit zehn Minuten. Kathleen bat mir eine Tasse Kaffee an, die ich freundlich annahm. Vielleicht würde mir das Koffein beim Lernen helfen. Ich glaubte zwar nicht dran, aber man kann es ja versuchen.
„Ah, da seid ihr ja. Luca wartet schon auf dich.", kam es. „Mama, schau mal was ich heute gebastelt habe.", kam eine hohe süße Stimme aus dem Flur. „Ja mein Schatz. Oh, sind wir das?", fragte sie genauso freut. „Ja, das bist du, das bin ich, das ist Papa, das ist." doch ihre süße Stimme wurde unterbrochen. „Marie, ich habe jetzt leider keine Zeit. Ich muss noch was für morgen vorbereiten. Denn morgen hat ja jemand Geburtstag."
Ich saß nur einen Raum weiter und das ganze hörte das ganze Gespräch mit. Es war so niedlich. Leider ist meine Schwester schon ein wenig älter, und halt mittlerweile ihren eigenen Kopf. Von daher sind diese süßen Zeiten wohl vorbei.
„So, und du gehst jetzt mit Papa nach oben und machst dich fertig, ja? Du siehst ja wieder aus, als ob du die Stifte gegessen hast.", sagte Kathleen mit einem ernsteren Ton. Die kleine Marie schrie auf und man hörte wie sie die Treppe nach oben lief. Dann wandte Kathleen sich wohl ihrem Mann zu, denn ihre Stimme veränderte sich. „Luca ist bereits da und wartet. Wo wart ihr so lange?", fragte sie eindringlich.
„Es war Stau. Wir sind noch einkaufen gefahren und dann gab es in der Innenstadt richtig großen Stau. Da ging gar nichts mehr.", kam es von einem Mann. Doch seine Stimme wurde leise. Denn auch er ging scheinbar nach oben.
Mit meiner leeren Tasse in der Hand saß ich nun immer noch in der Küche. 15 Minuten warten. Also wenn das immer so ist, dann macht Nachhilfe mehr Spaß als ich dachte. Kathleen kam zurück in die Küche und schaute ich fragend an. Ich gab ihr meine Kaffeetasse und sie lächelte mich freundlich an. Scheinbar sind die wirklich ganz nett.
Dann kam noch jemand in die Küche, und wie ich zu meiner linken schaute auf den Türrahmen, konnte ich eine große, starke und muskulöse Person erkennen. Mein Blick ging immer weiter nach oben, bis ich beim Gesicht ankam. Und in diesem Moment wurde mir einiges klar. Als ich das Gesicht sah, wusste ich alles. Wo ich war, was hier los ist.
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Und was glaubt ihr? Wer ist Lucas neuer Nachhilfelehrer?
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Klassenfahrt
FanfictionLuca ist mit seiner Klasse auf Klassenfahrt, doch es gefällt ihm anfangs nicht so gut. Er ist mit einem "Obernerd" auf einem Zimmer. Seine Entscheidung ändert sich aber doch sehr schnell, nachdem er ihn mehr und mehr kennen lernt. [Age and app...