6- Unter Handgranaten und Nutella, zur Vergangenheit

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Chapter 06

>> Unter Handgranaten und Nutella, zur Vergangenheit <<

Unfähig mich zu bewegen oder auch nur einen ansatzweise ordentlichen Satz zu formulieren, stand ich da und starrte auf mein Handy. Ein wenig Panik hatte ich davor mich umzusehen oder gar aus dem Fenster zu schauen. Das war mir viel zu gruselig. Was wenn jetzt irgendein Psychopath aus dem Gebüsch springt mit einem Schlachtermesser?

Ich hatte eindeutig zu viele Horrorfilme gesehen, dachte ich und schüttelte den Gedanken beiseite.

Mit schwankenden Schritten ging ich zum Fenster und sah hinab. Ich hatte wenigstens mit einer Gruppe von betrunkenen Teenagern gerechnet oder wirklich mit einem Psychopathen. Doch da war niemand. Keine Menschensseele war zu sehen. Damit waren V-Wesen mit einbezogen. Da war einfach keiner.

Ich zog die Vorhänge Sicherheits halber zu und ging ein paar Schritte zurück. Falls jetzt eine Handgranate durch das Fenster fliegen würde und mir gegen die Stirn prallt und ich keine Chance mehr habe, hier raus zu kommen. Obwohl der Gedanke und diese Möglichkeit schon etwas absurd war.

"Du solltest am Anfang die weit aus möglicheren Varianten durchgehen", erschreckte mich eine männliche Stimmte und ich sprang im stehen auf einer Stelle hoch, da ich es wirklich nicht erwartet hatte das auf einmal jemand hinter mir stand.

Als ich mich umdrehte, sah ich.... na ratet mal! Genau Cillian saß gemütlich auf meinem Bett und löffelte meine Nutella.

"Hey! Die gehört mir", beschwerte ich mich und griff nach ihr. Doch schon stand er auf den Beinen und hielt meine Nutella hoch in die Luft, so das ich nicht an sie heran kam.

"Du kämpfst unfair", stemmte ich meine Hände an die Hüfte und blickte ihn etwas sauer an.

"Gar nicht. Obwohl ok, na gut kann schon sein. Aber ich wüsste da etwas, was dir aus deine Situation hilft", zwinkerte er mir zu.

Ich verdrehte die Augen und zog ihn an seinem Shirt näher an mich. Doch statt auf die Zehenspitzen zu gehen und ihm einen Bussi auf die Wange zu drücken, hob ich mein Knie an und schlug ihn mit voller Wucht in den Magen.

"Auuu", schrie Cillian auf und krümte sich in die Embryo Stellung zusammen.

"Stell dich nicht so an. Ich hätte dir auch wo anders rein schlagen können", zuckte ich mit den Schultern und nahm die Nutella an mich.

Zum Glück war ich mit Jungs aufgewachsen und wusste wie ich mich im Notfall zu wehren hatte. Ohne Gewalt bekam man als Mädchen so gut wie nichts, außer man war schon in dem entsprechenden Alter und musste schon fast seinen Körper verkaufen. Auch wenn jetzt ein Kuss auf die Wange nichts war, wollte ich -schließlich- meine Nutella wieder haben. Ich hatte ihm nicht mal erlaubt, sie sich an sich zu reißen.

Zufrieden setzte ich mich auf mein Bett, machte die Fernseher an und aß genüßlich meine Nutella.

"Wärst du nicht so unglaublich süß, würde ich das nicht dulden", knurrte Cillian mit zusammen gepressten Zähnen und lag genauso wie vorher neben meinem Bett wie ein kleines Baby zusammengerollt.

"Süß ist nicht gerade der Begriff, den Mädchen gerne aus dem Mund  eines Jungen hört, der gerade sich bei ihr im Zimmer befindet und sie gerade zu dem auch noch sturmfreie Bude hat", meinte ich rein hypothetisch aber auch um ihn ein wenig aufzuziehen.

"Ich kann ja auch gerne dir dreckige Spitznamen geben, aber ich glaube eher das ich vorher tot in einer Seitengasse liege als das ich auch nur zwanzig solcher Sachen sagen könnte", stöhnte er auf und bewegte sich langsam auf. "Rutsch mal", grummelte er und ließ sich neben mich fallen.

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