32- Die Ironie der Perfektion

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Chapter 32

>> Die Ironie der Perfektion <<

Als der Wecker los ging hatte ich das Gefühl keine zwei Minuten geschlafen zu haben. Elijah schien es genauso zu gehen, denn er murrte unverständliches vor sich hin während er sich die Augen rieb und versuchte sich umzudrehen. Doch da sein Kopf immer noch auf meinem Bauch lag und er nicht wirklich viel Platz hatte sich in die Länge – man bedenke quer über das Bett- auszustrecken, kämpfte er einen kleinen Augenblick mit dem Gleichgewicht bis er sich aufsetzte und sich im Zimmer umsah.

Ich starrte ich einfach nur an, ohne einen Laut von mir zu geben. Ich wusste ja noch nicht mal ob ich zu der Zeit geatmet hatte, denn Elijah bemerkte mich erst einmal nicht.

Erst als der Wecker, wieder anging, fuhr sein Kopf herum. Einen kurzen Augenblick sah er mein Handy an dann galten seine schönen Bernsteinfarbigen Augen wieder komplett mir. In seinem Blick sah man Glück, jedoch mit einer gewissen Ungläubigkeit.

"Du bist noch da“, flüsterte er leise dennoch hörte ich es. Ob die Verwandlung schon so sehr fortgeschritten war, dass ich wirklich ein besseres Gehör hatte? Denn als Mensch hätte ich es bestimmt nicht  gehört, schließlich hatten sich seine Lippen kaum bewegt. Doch ich war mir sicher, dass es nicht sein Gedanke war. Ich wusste nicht woher, doch ich konnte unterscheiden was gedacht und was gesagt war.

"Wohin hätte ich den gehen sollen?“,  runzelte ich nun die Stirn und sah ihn wirklich etwas verwundert an. Was hatte er denn erwartet? Das ich mir nicht sicher war, und das vorhin nur gespielt war? Oder das ich kalte Füße bekommen habe vor dem großen dunklen Unbekannten war auf mich zu kam.

Die hatte ich zwar, dennoch würde ich nicht weglaufen. Zu mindestens nicht ohne Elijah.

"Weiß ich nicht", schüttelte er den Kopf und fuhr sich mit der rechten Hand übers Gesicht als wollte er sich den restlichen Schlaf aus dem Gesicht reiben.

"Ich hatte schon das Gefühl gerade, dass alles nur ein Traum war", legte er sich – diesmal der Länge nach- neben mich aufs Bett und sah mich an als könnte er es immer noch nicht glauben.

Unsicher was ich sagen sollte, blieb ich stumm und starrte meinen Kleiderschrank offen. Noch konnte ich den Röntgenblick nicht, doch ich wusste circa wo was in meinem Schrank sich befand und überlegte fieberhaft was ich anziehen sollte.

Es sollte nicht zu edel sein, da wir nicht in ein richtiges Theater gingen und es durfte auch nicht normal wirken, schließlich war es ein Theaterstück.

Ich war mir seinem Blick auf mir bewusst, doch trotzdem stand ich auf und öffnete den Schrank. Zum Glück, hatte ich heute Morgen meine Sachen anständig gefaltet und hineingelegt, so dass nichts runter fiel als ich die Schranktür öffnete.

"Ich wär für das rote Kleid", unterbrach er schließlich meine Gedanken und erstaunt sah ich zu ihm hinter. Er hatte es sich etwas gemütlicher gemacht, lag auf dem Rücken mit den Händen hinter dem Kopf auf meinem Bett. Mein Blick wanderte zu dem angesprochenen roten Kleides, welches schon fast in der Versenkung gelandet wäre bei dem Umzug. Doch ich schmiss es nicht weg, eben weil es mir meine Mutter zum Geburtstag geschenkt hatte.

Ich zog es vorsichtig heraus und betrachtete es kritisch. Mich störte es eindeutig, dass hinten ein bisschen Rücken gezeigt wurde. Trotzdem legte ich es aufs Bett und suchte nach passenden Schuhen und Schmuck.

Hauptsächlich zögerte ich die Zeit nur nach hinten um mich nicht vor Elijah ausziehen zu müssen. Was das anging war ich wirklich so was von jungfräulich. Doch ich wollte noch nicht nackt vor ihm stehen. Muss ich denn immer meine eigenen Beweggründe verstehen?

"Willst du dich denn nicht umziehen? ", sah ich ihn fragend an während ich eine goldene Kette zum Kleid hin hielt darauf bedacht heraus zu finden wie es aussehen würde.

"Ich hab mein Sakko unten im Wagen liegen", zuckte er mit den Schultern stand dann jedoch auf.

"Ich warte unten auf dich", gab er mir einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Zimmer. Ich wusste nicht ob er es gemerkt hatte, wie ich mich gefühlt hatte beim dem Gedanken sich vor ihm auszuziehen. Doch ich war froh dass ich jetzt ein paar Minuten wenigstens für mich hatte.

Wieder in den tiefen meines Schrankes entdeckte ich die rote spitze Unterwäsche und fuhr sachte über den Stoff. Ihn hatte ich an, als ich zu Jack gefahren bin. Jedoch hatte ich einen Tag drauf mit ihm Schluss gemacht, weshalb er unbenutzt in dem schwarzen Loch in meinem Schrank endete.

Schnell zog ich mich an, und sah mich im Spiegel an. Nicht ganz zufrieden, trug ich noch ein bisschen Make-up auf um nicht ganz so aschfahl zu wirken.

Die Haare bürstete ich und frisierte sie mir zu einem hohen Zopf. Bis ich mich jedoch überwunden hatte aus dem Zimmer zu treten, vergingen wieder ein paar Minuten worin ich einfach nur die Tür anstarrte und versuchte tief durch zu atmen.

Schlussendlich stand ich auf und ging hinaus, ich konnte es auch nicht mehr in die Läge ziehen. Sonst wären wir eindeutig zu spät dran.

Ich erspähte Elijah in der Küche mit einer Flasche in der Hand. Es war eine übliche Flasche aus Metall, die man für unterwegs mitnehmen konnte. Jedoch durchsichtig, was natürlich bedacht war von ihm.

Als meine Absätze auf dem Küchenboden zu hören waren, drehte er sich um und seine Augen wanderten an mir auf und ab. Ich hatte ihn schon einmal im Anzug gesehen, doch selbst jetzt mit einer Jeans und einfach einem schwarzen Sakko drüber sah  er, nun ja, zum anbeißen aus.

"Geht das so? ", fragte ich unsicher da er immer noch nichts gesagt hatte.

"Fast perfekt", zog er mich näher an sich und ließ mich vor sich eine Drehung machen. Wie eine kleine tollpatschige Ballerina drehte ich mich und musste automatisch lächeln.

"Fast? ", hob ich schließlich eine Augenbraue und versuchte auf einem Punkt stehen zu bleiben doch es drehte mich immer noch ein wenig.

Elijah hielt mich mit einer Hand an der Hüfte fest damit ich nicht fiel, mit der anderen fuhr er mir als erstes durch die Haare wo er schließlich mit den Haargummi aus den Haaren zog. Sofort verteilten sich die Haaren auf meinen Schultern und fielen wieder in leichten Wellen hinunter.

"Jetzt perfekte", lächelte Elijah mich an und zog mich nun an der Hand sanft aus der Küche aus der Tür zu seinem Wagen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2015 ⏰

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