Kapitel 22

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Past

Ich stand seit 15 Minuten vor dem kleinen Café und wartete im Regen. Naja, wenn man in England wohnte, war das nichts Neues und ich hatte zum Glück einen Regenschirm dabei, doch so langsam kam ich mir doof vor.

Die Frau im inneren der Konditorei starrte mich dauerhaft an und irgendwie saßen auch keine Gäste drin. Vielleicht hatten sie sogar geschlossen, doch ich stand vor der richtigen Adresse. Das hatte ich die letzten Minuten mehrfach gecheckt.

Harry hatte mir genau diese Straße auf einem Zettel in meinem Briefkasten hinterlassen, plus Uhrzeit. Doch er tauchte nicht auf. Egal, wie oft ich hin- und herwippte, er kam nicht.

Ich versuchte den großen Klos in meinem Hals runterzuschlucken, doch er blieb. Ich schaute die Straße ab, doch nirgends stand ein protziges Auto, weder ein braunhaariger Lockenkopf. Frustriert und gekränkt schalltete ich mein Handy an. 13:45

,,Ich fasse es nicht.", murmelte ich und verstaute das Smartphone in meiner Manteltasche. Enttäuscht machte ich mich auf den Weg zur nächsten U-Bahn Station.

Zuhause schmiss ich die feinen Klamotten, die ich mir extra von Naomi geliehen hatte in die Wäsche und tauschte sie gegen eine bequeme Jogginghose.

Das Make-Up nahm ich ebenfalls sofort ab und wusch mein Gesicht.

Ich wurde noch nie versetzt und das mal erleben zu müssen, war echt kein schönes Gefühl.

Dazu hatte ich nicht einmal Harrys Nummer und konnte keine aufbrausende Beschwerdenachricht hinterlassen, mit einem großgeschriebenen Arschloch.

Das erste Mal seit Monaten wurde ich wieder auf ein Date eingeladen und dann auch noch von so einem Traumkerl, wie Harry Styles. Und das nur, weil ich seiner Schwester in letzter Minute einen Blumenstrauß zum Hochzeitstag gebracht hatte.

Ich hatte mich wirklich auf diesen Mittag gefreut und dann passierte das. Ich wurde sitzen gelassen.

Wütend schnaubte ich die Luft aus meiner Nase raus und ließ mich auf mein Bett fallen. Von Naomi wurde ich schon mit Nachrichten bombadiert, doch darauf hatte ich keine Lust im Moment.

Ich schmiss mein Laptop an und suchte nach interessanten Serien im Internet. Die meisten kannte ich jedoch schon und frustriert klappte ich den Computer wieder zu.

,,Warum muss das ausgerechnet mir passieren?", murmelte ich und stand auf, um mir eine Tasse Tee zu machen.

Die Tage zuvor hatte ich mir ausgemalt, wie denn ein Date mit Harry aussehen würde. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut und ich meine... Es war Harry Styles, natürlich freute man sich auf ein Date mit ihm.

Ich trank den heißen schwarzen Tee mit Milch und verkroch mich dann wieder in mein Bett. Die Nacht davor war ich so aufgeregt gewesen, sodass ich nicht gut geschlafen hatte. Relativ schnell verfiel ich ins Land der Träume und schlummerte vor mich hin.

Ein lautes Klingeln riss mich aus dem Schlaf. Ich rieb meine Augen, in der Hoffnung es würde bald aufhören. Schlafen war mir im Moment wichtiger, als jemanden die Tür zu öffnen.

Doch es hörte nicht auf und ich hatte keine andere Wahl, als aus meinem warmen Bett zu steigen und mürrisch in den Flur zu gehen, um die Freisprechanlage entgegen zu nehmen. Ich starrte auf die digitale Uhr.

21:22

Ich hatte wirklich lange geschlafen.

,,Jaaa...", krächzte ich in den Hörer und strich mir wieder über die Augen.

Ein schnauben tönte mir entgegen, als ob jemand schnell gelaufen wäre: ,,Hey... Oh fuck, man. Alex? Alex, hier ist Harry. Ich-" Er war komplett außer Puste und konnte kaum reden.

In meinem inneren rang ich mit mir. Dieser Kerl hatte mich heute Mittag versetzt und jetzt stand er vor meiner Haustür. Jedoch hörte er sich echt nicht gut an. Er hechelte förmlich in den Hörer: ,,Hey, ich weiß, dass ich viel zu spät dran bin, aber- Warte, regnet es?! Verdammt, egal!- aber ich war in Paris und der Flieger, der war-"

,,Komm rein.", murmelte ich und ließ die Tür öffnen. Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und wartete, bis er oben war.

Ein komplett durchnässter Lockenkopf stand vor mir. Seine Haare tropften meinen Boden voll, doch es schien ihn gar nicht zu interessieren. Seine Augen waren weit aufgerissen und er starrte mich mitleidsvoll an. ,,Es tut mir so leid, aber-"

,,Du bist nass.", gähnte ich und deutete auf die kleine Pfütze auf dem Boden. Ich packte ihn an der Hand und zog ihn in mein Badezimmer. Schnell reichte ich ihm ein Handtuch und verschwand in mein Zimmer. Aus meinem Kleiderschrank zog ich ein T-Shirt von Jonathan und eine Jogginghose meines Vaters, die er ein mal hier vergessen hatte.

,,Hier.", ich legte die Klamotten ins Bad und ging in die Küche, um wieder mal Tee aufzusetzen.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und lehnte meinen Kopf an der Wand an. Ich hörte meinen Föhn und wartete bis ich hörte, wie der Boden knarrte aufgrund seiner schweren Schritte.

Harry stand im Türrrahmen und knüllte seine Haare in einen Dutt zusammen. Ich stand auf und füllte die Tasse mit heißem Wasser. ,,Schwarz?", fragte ich, mit dem Rücken zu ihm.

,,Ja, bitte." Harry setzte sich auf den freien Stuhl und ich stellte ihm die Tasse vor die Nase. Ich zog meine Beine an meinen Körper ran, denn der Boden war kalt.

,,Ich- Ich war in Paris, wegen einer Radiosendung und Fans haben das Studio belagert. Keiner meiner Sicherheitsmänner ist durchgekommen und es war echt krass. Ich habe meinen Flug verpasst und dann wurde der nächste auch noch gecancled. Ich wollte dich erreichen, doch ich hatte deine Nummer nicht und dann habe ich meine Mum gebeten im Blumenladen anzurufen, um irgendwie an dich ranzukommen, doch du hast nicht gearbeitet."

Er strich sich überfordert über sein Gesicht. ,,Ich habe es echt verkackt oder?"

Schief schaute ich ihn an: ,,Was denkst du denn?"

Er nickte und umklammerte die Tasse. ,,Ich wollte dich in mein Lieblingscafé ausführen", fing er an, ,,Dann dachte ich, dass wir jetzt essen gehen könnten, aber so wie ich aussehe, kann ich nirgends hin."

,,Wir könnten bestellen.", flutschte es aus meinem Mund raus. Ich kniff schnell meine Augen zu, denn eigentlich wollte ich hart bleiben und ihn spüren lassen, wie es ist dieses Gefühl zu haben, wenn man denkt, dass jemand keine Lust auf einen hat.

Ein raues Lachen entwich seinem Mund. ,,Alex, zwing dich nicht mit mir Zeit zu verbringen. Ich gehe auch gleich. Es war eine dumme Idee hierhin zu kommen und zu erwarten, dass du noch Lust auf mich hättest."

Wir schauten uns kurz in die Augen und irgendwie tat er mir schließlich Leid. Er konnte nichts für sein kleines Dilemma.

,,Nein, ist schon okay. Wir könnten wirklich was bestellen. Ein paar Straßen weiter gibt es einen guten Italiener."

Gute dreißig Minuten später saßen wir immer noch in meiner Küche und jeder hatte eine Pizza vor sich stehen.

,,Das ist wirklich ein guter Italiener.", schmatzte Harry zwischen seinen Bissen.

Ich grinste und genoss mein Essen.

04.07.2017 (1135 Wörter)

Kleine Ankündigung:
Ich habe ein weiteres Buch veröffentlicht. Eine richtige Teeniestory mit allem drum und dran und ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr da mal vorbeischaut. Ich habe wirklich viel Spaß an der Geschichte und ich werde da nun öfter updaten. TSOMBH ist zwar mein Hauptprojekt, aber die Kapitel hier sind ein wenig durchdachter und dort kann ich einfach drauflos schreiben, ohne groß nachzudenken.
Danke für's lesen! Xx


The Story of my broken heart I German Harry Styles FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt