Kapitel 12

139 4 0
                                    

Past

Ich stand vor dem Spiegel und trug eine letzte Schicht Mascara auf. Schnell noch einen roséfarbenden Lippenstift und ich war bereit.

Bevor ich aus der Haustür stürmte schnappte ich mir noch meinen Mantel. Immerhin war man nicht jeden Tag mit einem Superstar und seiner Familie auf ein Essen eingeladen.

Das Taxi, dass ich bestellt hatte, stand schon vor meiner Wohnung. Ich stieg ein und gab dem Fahrer die Adresse weiter.

Harry hatte mir an dem Abend, an dem er mich abgefangen hatte, schon die Adresse für das Restaurant gegeben, in dem wir gemeinsam essen würden.

Natürlich hatte ich es gegooglet und mir war von vornherein klar, dass ich mir dort nicht wirklich etwas leisten könnte. Ich hoffte einfach darauf, dass zumindest ein Salat nicht so teuer war.

An der Adresse angekommen, bedankte ich mich bei dem Fahrer, gab ihm das Geld und etwas Trinkgeld und stieg dann aus.

Es regnete ein wenig, sodass ich zum Eingang lief, wo mir die Tür aufgehalten wurde.

,,Guten Tag, wie kann ich ihnen behilflich sein?", fragte mich ein süßer Kellner. Kurz sah ich mich um, bevor ich ihm ein Lächeln schenkte.

,,Ich bin mit der Familie Styles verabredet.", antwortete ich höflich. Der junge Mann nickte und begleitete mich schließlich zum Tisch.

Als ich mich setzen wollte, nahm er mir noch meine Jacke ab.

,,Schön, dass du es einrichten konntest!", begrüßte Anne mich und schenkte mir ein breites Lächeln. Wenn sie lachte, sah sie um Jahre jünger aus, was mir sehr gefiel.

,,Mein Freund kann heute leider nicht hier sein, aber er richtet schöne Grüße aus.", sagte dann Gemma. Sie sah frisch aus und auch gebräunt. Sicherlich war sie in den Flitterwochen in einem warmen Land gewesen.

Uns wurde Wein eingeschenkt und Anne begann​ mich auszufragen: ,,Also Alex, woher kommst du?"

,,Ich komme aus Framlingham. Das ist eine kleine Stadt im Osten, aber meine Mutter kommt aus Irland.", antwortete ich höflich.

,,Ed kommt doch auch aus Framlingham, oder Harry?", fragte Anne ihren Sohn. Harry nippte am Wein und nickte. ,,Wie klein die Welt doch sein mag. Und was machst du so neben deinem Job? Studierst du?"

,,Ehm... Ich hab mich bei einigen Universitäten eingeschrieben, doch ich wurde nur auf die Warteliste gesetzt. Vielleicht studiere ich nächstes Jahr."

Ich mochte dieses Thema nicht. Es nagte noch immer an meinem Ego, dass als mein Bruder sich damals eingeschrieben hatte, er an allen Universitäten angenommen worden war.

Der Konkurrenzkampf zwischen uns war schon immer groß gewesen.

,,Und sonst so, was machst du in deiner Freizeit?", fragte nun Gemma. Ich hätte niemals gedacht, dass sie sich so für mich interessieren würden.

,,Ich verbringe viel Zeit mit Freunden. Ich mach auch gerne Musik."

,,Harry ist auch Musiker!", rief Anne begeistert, doch es entlockte mir nur ein Lachen. So ziemlich jeder in Großbritannien und über die Grenzen hinaus, wusste wer Harry Styles war. ,,Ich weiß."

,,Was machst du den so im musikalischen Bereich? Kannst du ein Instrument spielen?", fragte mich die Mutter der Geschwister.

,,Mein Dad hat mir das Klavier spielen beigebracht und das Gitarre spielen. Ansonsten schreibe ich manchmal Songs mit einem guten Freund von mir. Nichts besonderes."

Uns wurde die Karte gebracht und wir bedankten uns. Gemma erzählte uns von ihrem Trip nach Frankreich. Ich öffnete die Karte und als ich die Preise überflog musste ich kurz die Luft anhalten. Es war teurer, als ich gedacht hatte.

Ich blätterte langsam durch die restlichen Seiten, um mir nichts anmerken zu lassen, doch ich spürte einen Blick auf mich gerichtet.

Ich schaute auf und sah direkt in Harrys Augen. Er starrte mich regelrecht an, während seine Augenbrauen leicht zusammengezogen waren.

Ich schenkte ihm ein schiefes Lächeln und widmete mich wieder der Karte. Eigentlich wollte ich nur noch verschwinden, denn unmöglich könnte ich mir hier etwas bestellen, was nicht ein klaffendes Loch in meinem Geldbeutel hinterließ.

,,Was nimmst du, Alex?", erkundigte Gemma sich bei mir und ich schaute auf. ,,Ehm... Ich nehm-", doch ich wurde unterbrochen. Und zwar von meinem Handy, dass in meiner Hosentasche vibrierte.

Erleichtert sprang ich auf und zog mein Smartphone aus der Tasche. ,,Entschuldigt mich bitte.", murmelte ich nur und drehte mich um. Ich ging am Empfang vorbei, um mach draußen zu gelangen.

,,Alexandra Collins."

,,Du schaust wirklich nie auf dein Display bevor du abhebst oder?", schallte mir die Stimme meines Bruders entgegen. Es knackte leicht in der Leitung.

,,Nicht wirklich, nein.", antwortete ich nur, ,,Wo bist du?"

Kurz hörte ich einige Stimmen, bevor er wieder redete: ,,Spanien. Nancy wünscht dir außerdem schöne Grüße. Und was machst du gerade?"

Ich stöhnte auf: ,,Ich bin in einem Restaurant, aber eigentlich war mein Plan gerade abzuhauen. Also, wenn du mich jetzt entschuldigen könntest, ich muss ver-"

,,Verschwinden.", vollendete Harrys Stimme hinter mir den Satz.

Erschrocken drehte ich mich um, immer noch mit dem Handy an meinem Ohr. Ich ratterte schnell eine Verabschiedung runter, bevor ich auflegte.

,,Glaub mir, Alex, als ich zum ersten mal in so einem Restaurant war, wollte ich auch weglaufen." Harry grinste.

,,I-Ich wollte nicht abhauen.", stotterte ich. Schnell packte ich mein Handy weg.

,,Natürlich.", winkte er ab, ,,Aber ich habe dich eingeladen, also such dir einfach etwas aus. Mir wird das nicht so sehr wehtun etwas Geld zu verlieren. Lass uns wieder reingehen."

Peinlich berührt ging ich vor und Harry war hinter mir. Er platzierte seine rechte Hand an meinem Rücken und führte mich an den ganzen Tischen vorbei, bis wir wieder an unseren Plätzen ankamen.

(902 Wörter)

Song:
No money
Galantis

The Story of my broken heart I German Harry Styles FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt