Kapitel 26

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Wutentbrand schnappte ich mir meinen Mantel, den einer der unzähligen Kellnern mir entgegen hielt. Hinter mir hörte ich die schnellen Schritte Harrys, doch an stehenbleiben dachte ich nicht. Das laute gekreische des braunen Models versuchte ich auszublenden.

Nach etlichen spitzen Bemerkungen ihrererseits, entstand ein Kurzschluss in meinem Hirn. Sicherlich war der Alkohol ein kleiner Grund, weshalb ich so gehandelt hatte, doch als sie mir förmlich ins Gesicht spuckte, dass ich mich hochgeschlafen hätte, war meine Hand doch plötzlich schneller als meine Worte.

Es war kein fester Schlag, denn mein Bruder war deutlich mehr von mir gewohnt. Dieses Prinzesschen musste wohl noch nicht viel in ihrem Leben durchmachen und ihrem Körper nach war sie in einer wirklichen Schlägerei noch nie involviert. Doch ich war mir sicher, dass das nicht ihre erste Backpfeife war.

Draußen erwartete mich grelles Blitzlichgewitter. Schützend hielt ich meinen Arm vor meine Augen und versuchte so schnell es ging zu einem Wagen zu gelangen. Die breite Tür hinter mir wurde aufgerissen. Die Fotografen riefen laut nach Harry und Kendall.

Ich versuchte an den ganzen Paparazzos vorbeizukommen, doch die Männer waren hartnäckig. Als dann noch an meiner Jacke gezogen wurde rastete ich aus: ,,Haben sie denn absolut keinen Anstand!"

Eine große Hand griff nach meinem Oberarm und ich wollte die Person schon anfahren, als Harry mich durch die Menge brachte. ,,Ich bring dich nur zu deinem Auto.", raunte er mir zu.

Doch durch diese Aktion riefen die Männer uns nur mehr Fragen zu.

,,Was ist mit Kendall?"

,,Harry! Alex!"

,,Ist Kendall Geschichte?"

,,Warum bist du nicht bei deiner Freundin?"

Der schwarze Range Rover kam in mein Blickfeld und ich riss mich aus seinem Griff. Er wollte irgendetwas sagen, doch ich verschwand schnellen Schrittes in das innere des schwarzen Autos. Der Fahrer betrachtete mich argwöhnisch durch den Rückspiegel. Ich nannte ihm den Namen meines Hotels und bis sich das Fortbewegungsmittel bewegte, schloss ich meine Augen und atmete durch.

Dieser Abend war in einer absoluten Katastrophe geendet und ich wollte heulen. Zum ersten Mal seit Stunden schaute ich wieder auf mein Handy und ich sah die vielen verpassten Anrufe meiner Familie. Selbst eine Glückwunschsnachricht meines Bruders war eingetrudelt. Als ich dann die unglaublich süßte SMS meiner Mutter sah, brach der Damm. Tränen kullerten meine Wangen runter und ich hätte sie jetzt so gerne bei mir.

Ich war froh als wir am Hotel ankamen. Der Fahrer schenkte mir ein aufbauendes Lächeln, als ich ausstieg und ihm noch einen schönen Abend wünschte. Ein Page am Eingang hielt mir die Tür auf.

Die kleine Suite im obersten Stock fand ich genauso vor, wie ich sie verlassen hatte. Meine Koffer standen noch unausgepackt im Flur, doch ich kickte nur meine Schuhe zur Seite und begab mich ins Badezimmer, welches in schönem Marmor ausgelegt war.

Ich vermied den Blick in den Spiegel und schminkte mich schnell ab. Meine Klamotten schmiss ich in einen Sack für die Reinigung. Im Bademantel schritt ich zur Minibar und durchsuchte den kleinen Kühlschrank.

Das meine Finger nach der Jack Daniels Flasche griffen war nicht geplant und das die braune Flüssigkeit so einfach meinen Rachen runterfloss ebenfalls. Das kleine Sofa in der Mitte des großen Raumes war unglaublich bequem.

Erst jetzt bemerkte ich die Schmerzen in meinem Rücken, die sich erst nachdem ich mich ein wenig entspannen konnte. Meine Hand fuhr über die Stellen an denen Harry mich angefasst hatte. Ich biss mir auf die Zunge und fuhr mir schnell durch die Haare. Dieser ganze Abend war viel zu aufbrausend gewesen.

Mein Blick glitt über den dunklen Raum und erst jetzt bemerkte ich den großen Blumenstrauß auf der kleinen Anrichte. Ich erhob mich und schritt näher an die Blumenpracht, die aus vielen verschiedenen Farben bestand. Eine kleine Karte war zwischen zwei Stängel gesteckt worden und ich angelte sie heraus.

Gratulation! Ich hab an dich geglaubt. C.

Natürlich waren es Connors Blumen. Kein anderer hätte so übertreiben können wie er. Die Karte steckte ich zurück an den Platz zuvor und roch noch einmal den frischen Duft ein, den die Blumen versprühten.

Genau in diesem Moment klingelte mein Handy, welches im Badezimmer lag. Connors Name leuchtete mir entgegen. Dieser Mann war deutlich präsent in meinem Leben.

,,Hi", meldete ich mich.

,,Alex, ich hätte nicht erwartet, dass du jetzt schon nicht mehr am feiern bist.", lachte er in den Hörer. Seine Stimme war kratzig. Er kam gerade wohl erst aus dem Bett, immerhin war er in London.

,,Partys enden für mich nie gut, schätze ich mal.", antwortete ich, doch bevor er nachfragen konnte, worüber ich redete, klopfte es an meiner Tür. ,,Könntest du einen Moment warten?"

Ein herzliches Lachen kam nur von ihm, während ich zur massiven Tür vorschritt.

Ich nahm den Hörer von meinem Ohr und öffnete die braune Tür. Meine Augen hefteten sich an den schwer atmenden Harry. der sich nervös durch die Locken fuhr.

Mein Handy heftete sich wieder an mein Ohr: ,,Ich rufe später zurück." Ich schluckte als ich auflegte. Wir starrten uns einfach nur an, bis ich wieder meine Stimme fand.

,,Du willst mich doch um meinen Verstand bringen oder? Warum musst du es mir so schwer mach-", doch ich kam nicht weiter.

Der Braunhaarige drückte mich in mein Hotelzimmer und schob die Tür hinter sich zu. Seine Hände fanden meine Hüften und es waren nur noch Millisekunden, bevor seine Lippen meine trafen.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nicht mehr als meinen Bademantel trug, er jedoch noch im Anzug von der Party vor mir stand.

Seine Lippen schmeckten nach Bier und etwas Salz. Doch der Kuss war unglaublich fordernd, etwas wehmütig und voller Sinnlichkeit. Kein Blatt hätte zwischen uns gepasst. Ich wollte ihm nicht die Kontrolle übergeben, doch ich konnte nicht anders. Alkohol machte mich zu einem Sklaven.

Meine Hände fanden den Weg zu seinen wuscheligen Haaren und als ich anfing über seinen Nacken mit meinen Nägeln zu kreisen, knurrte er nur zufrieden, was mich jedoch zum aufwachen brachte. ,,Was tun wir hier?", fragte ich, als ich mich von seinem weichen Mund löste.

,,Ich tue das Richtige.", flüsterte er nur als er den Gürtel des Mantels löste.


22.09.2017 (1007 Wörter)

The Story of my broken heart I German Harry Styles FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt