Chapter Nine

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Seerina's Sicht:

Ich musste auf dem Schiff bei Gibbs bleiben, während Jack sich mit Scrum und den anderen auf den Weg gemacht hatte. Wohin wusste ich nicht, er hatte es mir nicht gesagt. Aber es musste echt ziemlich dringend und wichtig sein, denn Jack wurde auf dem Weg immer unruhiger, hatte immer wieder besorgt auf seinen Kompass gestarrt und Gibbs ständig gefragt, wie weit der Kurs noch wäre. Aber was genau wollte er denn jetzt hier? Auf dieser einsamen Insel?

Ich wurde unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als mir plötzlich Gibbs seine Hand auf die Schulter legte. Ich erschrak, denn ich hatte ihn nicht kommen hören. "Wen oder was sucht Jack auf dieser Insel?", fragte ich Gibbs. "Ich dürfte dir das eigentlich gar nicht erzählen! Ich habe beim letzten Mal schon zu viel gesagt!", antwortete er. Ich bettelte solange, bis er endlich nachgab. "Na gut, also Jack ist auf der Suche nach Will und Elisabeth Turner, von denen ich dir ja erzählt habe. Er wird sie um erneute Unterstützung im Kampf gegen Davy Jones bitten!" Ich riss die Augen auf. Will und Elisabeth Turner?? Das ist ja cool!

Meine Gedanken wurden erneut unterbrochen, als Jack rief:"Gibbs, der 1. Teil des Plans wurde erfolgreich durchgeführt!" und stieg die Leiter hinauf. Hinter ihm stiegen anscheinend die beiden hinauf, doch ich konnte fast nichts sehen, da jetzt die ganze Crew sie umringten und mir die Sicht versperrten. Ich war leider nicht groß, das ist so einer der paar Dinge, die mich an mir störten. Dann endlich nach ein paar Minuten löste sich die Menge wieder auf und ich hatte jetzt freie Sicht auf die beiden. Sie waren so das typische Liebespäärchen. Will war ein stattlicher Mann mit traniertem Körper und Muskeln. Seine Hände sagen aus, dass er mal Waffenschmied gewesen sein musste.
(Jaa Leute ich kann sowas von einer Hand ablesen:))) Elisabeth war eine wunderschöne Frau. Sie hatte lange lockige Haare, die sie zu einem schönen Zopf gepflochten hatte. Will war inzwischen zu Jack ans Steuerrad gegangen, doch Elisabeth hatte jetzt mich entdeckt und starrte mich mit einem Blick an, der auf der einen Seite Verwirrung und auf der anderen Seite Fassungslosigkeit ausdrückte. Ich ging zurück an die Reling, ich konnte noch nie lange mit einem Menschen Blickkontakt halten. Nach einer Weile spürte ich ihre Anwesenheit direkt neben mir. "Hey!", sagte sie, "ich bin Elisabeth Turner. Und wie ist dein Name?" Ich war völlig überrumpelt. Wieso wollte jetzt jeder unbedingt meinen Namen wissen? Vorher hatte es ja auch keinen interessiert! "Seerina!", sagte ich und ich hoffte, man hörte nicht meine Anspannung. Meinen Nachnamen ließ ich absichtlich weg, denn ich wollte bei ihr keine Panik auslösen. Mein Großvater, Edward Teech, war der gefürchteste Pirat und war für seine Folterungen und Gnadenlosigkeit richtig bekannt gewesen. Jeder hat diesen Namen gefürchtet. Ich hatte ihn nie kennengelernt, da er bereits vor meiner Geburt gestorben war, aber ich wollte das auch gar nicht. "Weißt du Seerina, du erinnerst mich sehr an jemanden, den ich nur allzu gut kenne!", sagte sie und schaute mir dabei tief in die Augen. Dann ging sie weg. Ich war noch zu verwirrt, um irgendwas darauf zu erwidern. An wen sollte ich sie den bitte erinnern? Das wäre doch lächerlich!

Jack's Sicht:

Ich unterhielt mich gerade mit Will, um schon mal den aktuellen Kurs zu besprechen, da kam plötzlich Elisabeth auf uns zugestürmt und packte mich fest am Handgelenk. "Hey, Lissy was soll das?", rief ich. Als ich ihren alten Spitznamen verwendete, lächelte sie etwas, was jedoch schnell wieder verflog. "Jack, wir gehen in deine Kajüte! Jetzt!", flüstere sie mir eindringlich zu. Als ich mit einer Protestion beginnen wollte, schüttelte sie ihren Kopf. Beleidigt senkte ich meinen. "Du wusstest doch noch gar nicht, was ich sagen wollte!", murmelte ich. "Jack, ich kenne dich schon gut genug um zu wissen, was du sagen wolltest. Komm jetzt! Und du kommst auch mit Will!" und mit diesen Worten zog sie mich unsanft in meine Kajüte.
Drinnen angekommen, sagte sie:"Jack, du hast uns gar nicht gesagt, dass du eine Tochter hast!" Will riss die Augen auf. "Wie bitte?!", rief er. Jetzt war ich vollkommen überrumpelt. "N..Nein, Seerina ist nicht meine Tochter! Und bitte sei leise, ich will nicht dass sie oder die ganze Crew das mitkriegt." Elisabeth senkte jetzt zwar ihre Stimme, doch darin schwang immer noch Fassungslosigkeit mit:"Jack, ich habe sie mindestens eine Minute lang angestarrt! Sie schaut genauso aus, wie du! Sie hat deine Augen. Sie hat deine Nase. Und deine Hände übrigens auch." Beide schauten mich jetzt neugierig und gleichzeitig etwas verwirrt an. "Willst du uns da nicht etwas erzählen?", fragte jetzt auch Will. "Jaa gut, während der Zeit lernte ich eine Jungfer namens Angelica Teech kennen. Sie war ausgerechnet die Tochter von Black Bird. Aber wir haben nur zusammen die Quelle der ewigen Jugend gefunden. Wir hatten niemals Sex und danach habe ich sie auch nie wieder gesehen." Als ich mit meinen Erzählungen fertig war, fragte mich Will vorsichtig:"Jack, du trinkst ziemlich viel Ruhm. Was wäre, wenn du da einfach betrunken warst und es jetzt nicht mehr weißt?" Ich schaute ihn böse an. "Du hast doch keine Ahnung! Ich war noch nie so betrunken, dass ich mich wirklich an gar nichts mehr erinnern hätte können!", rief ich ihm jetzt entgegen. Elisabeth hob beschwichtigend die Arme. "Jack, jetzt beruhige dich. Es war nur eine Frage! Du wirst jetzt jedenfalls mit ihr reden! Und keine Widerrede!" Und mit diesen Worten schob sie mich zur Tür hinaus. Toll, das ist der Dank dafür, dass ich sie damals gerettet habe. Ich hielt also nach Seerina Ausschau. Sie stand vorne an der Reling und schaute wieder aufs Meer. Dieser Anblick erinnerte mich schon wieder an Angelica, doch ich warf den Gedanken schnell aus meinem Kopf. Ich ging zu ihr hin und lehnte mich neben sie an die Reling. Das Meer war heut besonders schön. Die untergehende Sonne spiegelte sich im Wasser und ließ es funkeln und glitzern, wie tausende Diamanten. Seerina drehte sich um, doch sie wirkte nicht wirklich erstaunt, dass ich neben ihr an der Reling stand. "Gibt es irgendwas, Captain Sparrow?", fragte sie mich. Ich musste schmunzeln. Ich genoss es mit dem Namen Captain Jack Sparrow angesprochen zu werden und imitieren ließ ich mich sowieso als nichts anderes. "Was führte dich eigentlich hierher?", fragte ich sie. Sie schaute mich jetzt doch etwas erstaunt an, antwortete jedoch brav:"Ich bin seit 4 Jahren auf der Suche nach meinem Vater, den ich nie kennenlernen konnte. Doch diese Pistole", sie nahm eine kleine Pistole aus einer ihrer Gürteltaschen, "wird mich zu ihm führen." Die Pistole kam mir mehr als nur bekannt vor und zwar, weil es meine war. Bis ich sie, als ich Angelica auf der Insel aussetzte, ihr mit einem Schuss da ließ, so wie es eben die Piratenregeln besagten. "Woher hast du die?", fragte ich sie erschrocken, obwohl ich die Antwort schon kannte. Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da wehte der Wind ihren großen schwarzen Federhut vom Kopf und unter ihren Haaren auf der Stirn kam ein merkwürdiges Mal zum Vorschein, das aussah, wie ein kleiner Vogel. Das war für mich Beweis genug. Die Panik ergriff mich und ich flüchtete mich so schnell ich konnte in meine Kajüte. Diese war zum Glück jetzt leer und ich sperrte mich sogleich ein.

Konnte das wirklich wahr sein? Nein, nein das durfte einfach nicht wahr sein! Aber wie konnte das denn passieren? War ich damals wirklich einmal so betrunken gewesen, dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, dieses Mädchen gezeugt zu haben? Dann hatte Angelica auf der Insel die Wahrheit gesagt! Und ich habe sie wieder im Stich gelassen, obwohl ich sie geliebt habe. Dieses Mal auf ihrer Stirn war der Beweis, dass es sich um meine Tochter handelte. Denn dieses ganz gleiche Mal besaß ich ebenfalls genau unter der Stirn und mein Vater ebenfalls. Deswegen hatte ich immer mein Haarband um den Kopf herum. Ich rutschte langsam an der Tür herunter und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Zuerst die Rückkehr von Davy Jones und jetzt hatte ich auch noch eine Tochter!! Schlimmer konnte es doch jetzt echt nicht mehr kommen. Ich schaute zum Fenster hinaus. Bald würden wir in Tortuga eintreffen und versuchen 100 Seelen zu finden und zu hoffen, dass Davy Jones sich damit zufrieden geben würde. Ich stand auf. Ich brauchte jetzt erstmal einen Ruhm!!



xxasunamoonxx

Pirates of the Caribbean~Davy Jones Rückkehr (Erfundene Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt