Chapter 14

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Seerina's Sicht:

Seit 5 Tagen waren wir nun schon unterwegs. Der Rumvorrat wurde immer knapper, was die Crew immer nervöser werden ließ. Jack war ein besonderes Nervenbündel. Er konnte keine Minute still stehen.

An einem Morgen, als ich noch etwas verschlafen an Deck kam, lief Jack auf mich zu und bat mich das Steuer zu übernehmen. "Aber ich weiß nicht wie das geht!", sagte ich und kam mir so hilflos vor. Doch er lächelte mich an, was komisch war, da er seit wir uns auf den Weg gemacht hatten, nur noch ernst geschaut hatte. "Ich zeig es dir!", antwortete er. Ich folgte ihm bis zum Steuerrad, doch dann blieb ich stehen. Ich hatte Angst das Schiff zu steuern. Jack schien meine Zweifel zu bemerken, denn er nahm sachte meine Hand und legte sie auf das Steuerrad. Seine Hände legte er über meine und stellte sich hinter mich. Zuerst war es noch etwas komisch und unvertraut, doch ich gewöhnte mich schnell daran. Von diesem Moment hatte ich immer geträumt. Ich hatte mir immer gewünscht zusammen mit meinem Vater das Schiff zu steuern. In seiner Gegenwart fühlte ich mich sicher. Ich hatte das Gefühl, dass mir nichts und niemand was anhaben kann. Doch dieses Gefühl verschwand, als er seine Hand wegzog und hinter mir wegging. Nun stand ich allein am Steuer. Doch ich konnte es! Ich steuerte ganz allein das Schiff. "Du machst das großartig!", lobte Jack mich. Ich lächelte ihn strahlend an und konzentrierte mich wieder auf die See. Mein Vater war doch nicht so übel wie ich zuerst dachte! Vielleicht hatte er einfach seine Gründe, weshalb er nicht bei mir und meiner Mutter war. Er war ja Captain.

Jack's Sicht:

Ich zeigte Seerina, wie man ein Schiff steuerte. Ich stellte mich dicht hinter sie und lenkte es zusammen mit ihr. Nach einer Zeit merkte ich, wie sie sich entspannte. Als ich merkte, dass sie es konnte, zog ich meine Hand weg und ging ein Stückchen beiseite. Zuerst merkte ich noch ihre Unsicherheit, doch nach und nach verschwanden die letzten Zweifel. Nach einiger Zeit stand sie selbstsicher da und steuerte ohne große Mühe das Schiff. "Du machst das großartig!", sagte ich zu ihr und lächelte dabei voller Stolz. Sie lächelte mich an und schaute dann wieder konzentriert auf die See. Ich war wie elektrisiert. Genau diesen Blick besaß auch Angelica, wenn sie fest entschlossen war. Ich ging ein Stück weg. Von weitem beobachtete ich sie. Seerina. Mein eigenes Fleisch und Blut. Sie machte das mit dem Steuern wirklich gut. Und diese Rede, die sie vor den Fürsten gehalten hat, machte mich stolz. Sie erinnerte mich an mich selbst, als ich so alt war wie sie.

Ich war anscheinend so in Gedanken versunken, dass ich Gibbs nicht bemerkte, bis er mir auf sie Schulter tippte. Erschrocken zuckte ich zusammen. "Verdammt Gibbs, erschreck mich doch nicht so! Was gibt es denn?, rief ich etwas genervt. "Jack glaub mir, du musst nicht verstecken, dass du Seerina lieb gewonnen hast. Immerhin bist du ihr Vater und ich hab dich lächeln sehen, während du sie beobachtet hast." Ich riss mich von Seerina los und schaute ihn höchst empört an. "Also das ist völliger Unsinn. Ich habe sie nicht lieb gewonnen. Ich habe nur gerade einen Plan ausgearbeitet, wie wir Davy Jones loswerden.", sagte ich und grinste dabei verschmitzt. Gibbs sah mich skeptisch an, fragte jedoch nicht weiter. "Na jedenfalls wollte ich dir Bescheid sagen, dass wir in einem Tag bei der Isla de Muerta ankommen werden!", sagte Gibbs noch und ging wieder in seine Kabine. Ich schaute wieder zu Seerina. Wie kam Gibbs nur darauf, dass ich sie lieb gewonnen hätte? Der lügt doch! Bis jetzt gab es immer etwas, dass mich noch nie belogen hatte. Und zwar mein Kompass. Er zeigte nicht nach Norden, sondern auf das, was am meisten will. Ich dachte daran zurück, wie ich ihn bekommen hatte:

Als junger Bursche war ich in der Crew eines berühmten Piraten Captain, dessen Namen ich nicht mehr wusste. Doch eines Morgens griffen uns die Spanier an und ich weiß noch, wie eine Kugel genau den Captain traf. Als er da so hilflos, mit Schmerzen und überall voller Blut an Deck lag, lief ich zu ihm hin und er gab mir mit den größten Anstrengungen den Kompass, den er bis dahin besessen hatte. Er sagte mir, dass er niemals betrogen werden dürfte.

Ich holte den Kompass heraus und öffnete ihn. Die Nadel schwenkte erst etwas herum und konnte sich zuerst für keine Richtung entscheiden, doch dann blieb sie stehen. Und sie zeigte genau in Seerina's Richtung. Ich riss die Augen auf und klappte ihn schnell wieder zu. Ich wartete kurz ab und klappte ihn erneut auf. Diesmal zeigte er sofort in Seerina's Richtung. Das konnte doch nicht sein! Ich war Captain Jack Sparrow! Ich hatte doch noch nie etwas für Kinder übrig. Ich konnte mich ja noch nicht mal mit einer einzigen Frau festlegen. Zum ersten Mal lügte mich mein Kompass an. Schnell steckte ich ihn wieder weg. Nein ich würde das nicht zulassen. Ich war nicht dieser Typ der mit Gefühlen umging. Und ich wollte auch keine "Gefühle" für meine "angebliche" Tochter hegen. Ich musste mich jetzt voll und ganz darauf konzentrieren Jones endlich ein für alle Mal zu töten! Und dazu gehörte ein Plan, der niemals einfach zum Ausführen wird!


xxasunamoonxx

Pirates of the Caribbean~Davy Jones Rückkehr (Erfundene Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt