Chapter Eleven

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Seerina's Sicht:

"Ich weiß wer dein Vater ist. Ich kenne ihn!", rief Elisabeth. Warte mal waaaad? Sie kannte tatsächlich meinen Vater? "Wer ist es?", rief ich erfreut. Ich sah wie sie einen kurzen Moment zögerte, dann ließ sie die Bombe platzen:"Jack Sparrow!"

Irgendwas in mir zerbrach. Vermutlich war es mein Herz. Jack Sparrow war also tatsächlich mein Vater? Aber das konnte doch gar nicht sein! Oder doch? Er hätte doch was gesagt zu mir, er hat doch mit mir geredet. Andrerseits würde auch dad plötzliche Wegrennen und die Fragen erklären. Die Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher und ich bekam keine Luft mehr. Mein Hals war wie zugeschnürt. Jahrelang war ich auf der Suche nach meinem Vater gewesen und jetzt hatte ich ihn seit 2 Wochen direkt vor der Nase?

"D....das glaube ich n...nicht!", flüsterte ich, denn mir fehlte die Kraft um lauter zu sprechen. "Es ist aber wahr! Seerina ich lüge dich nicht an. Jack hatte mich gebeten es dir nicht zu sagen, aber ich konnte es nicht mehr ertragen dich so leiden zu sehen!", sagte Elisabeth. Sie ging runter zu mir auf die Knie und legte mir eine Hand auf die Schulter. Dies brachte irgwie wieder Leben in mich. In mir stieg plötzlich eine unbändige Wut und Enttäuschung hoch und das musste jetzt einfach alles mal raus:" Und wieso hat er mir dann nichts gesagt? Wieso wollte er es verleugnen? Wieso hat er uns dann im Stich gelassen? Wieso hat er MICH im Stich gelassen?", schrie ich. Jetzt liefen mir noch mehr Tränen über die Wangen und ich war nun endgültig mit meiner Kraft am Ende. Ich schrie und schrie alles aus mir heraus. Die Wut auf meinen Vater, die Traurigkeit über den Tod meiner Mutter, die Verzweiflung darüber selbst klarkommen zu müssen, und diese verdammte Enttäuschung, dass er es einfach verleugnete. Das er mich verleugnete. Tiefe Schluchzer erfüllten mich immer wieder. Irgendwann merkte ich zwei starke Arme, die mich hochhoben und in eine Kabine legten. Ich hatte das Gesicht in den Händen vergraben, sodass ich sehr überrascht war, als ich aufschaute. Es war Scrum, der mich getragen hatte. Er lächelte mich an und ging hinaus.

Jack's Sicht:

Will und ich waren auf dem Weg zurück zum Schiff, als wir mehrere Schreie hörten. Sie kamen von der Pearl. In unseren Köpfen klingelten die Alarmglocken und wir liefen schneller. Am Steg angekommen wurden die Schreie immer mehr und mehr und sie hörten sich nach Seerina an. Ich hoffte sehr, dass ihr nichts passiert war. Moment seit wann machte ich mir denn wegen ihr Sorgen?

Vielleicht seit du weißt, dass du ihr Vater bist!

Genervt stöhnte ich auf. Wie ich diese innere Stimme hasste. Seit Seerina da war, hörte sie nicht mehr auf mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Mit einem Kopfschütteln verdrängte ich die Stimme in meinem Kopf und konzentrierte mich wieder auf den Weg.

Als wir auf der Pearl waren, empfing uns eine völlig aufgelöste Elisabeth. Verzweifelt und tränenverschmiert warf sie sich in Will's Arme. "Elisabeth was ist passiert und wer hat so geschrien?", fragte Will sie. "E...eee...s w....w...ar See...rina!", schluchzte sie, "Ich hab ihr erzählt, dass du ihr Vater bist!" Ich fiel aus allen Wolken. "Waaas? Lissy wieso hast du das getan? Ich hatte dich doch fest gebeten es nicht zu tun!", rief ich. Ich war völlig fassungslos. Auf einmal wie auf Knopfdruck hörte sie auf zu schluchzen und stellte sich direkt vor mich hin. Die Hände legte sie auf die Hüfte und sie machte ein wütendes Gesicht. Dann schrie sie mich an:" Haah! Das seit doch wieder typisch ihr Piraten! Ihr denkt immer nur an euch. Dieses Mädchen hat so gelitten und sie hat mir so leid getan, weil sie ganz allein auf der Welt ist. Und du Jack weißt ganz genau, wie es ist, allein zu sein!" Dann war sie endlich fertig und ging ohne ein weiteres Wort zu ihrem Mann. Also eins habe ich schon immer an Elisabeth bewundert: Ihre aufbrausende Art.

Ich ging zu Gibbs um ihn den neuen Kurs zu geben. Als ich ihm sagte, dass wir zur Schiffbruchbay steuern würden, war er zuerst etwas überrascht, stellte jedoch keine Fragen. "Seerina ist in deiner Kabine. Sie ruht sich etwas aus!", sagte er jedoch, wie als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich ging in die Kabine und da lag sie. Schlafend auf meinem Bett. Ich setzte mich an den Bettrand und schaute sie an. Ein paar Haarsträhnen waren ihr ins Gesicht gefallen, deshalb streichte ich sie weg. Im Schlaf sah sie Angelica noch ähnlicher, doch jetzt erkannte ich auch ein paar Züge von mir. Sie hatte tatsächlich meine Nase, Augen und dieses Muttermal. Ich streichte ihren Pony beiseite und berührte die Narbe. Dieses Mädchen war also mein Kind. Mein selbstgezeugtes Kind. Dies traf mich wie ein Schlag. Ich hatte bisher nie daran gedacht, Kinder zu haben mit irgendwem. Vermutlich weil mir noch keiner wichtig genug war. Bis auf Angelica. Ich hätte bei ihr bleiben sollen. Ich hätte sie nicht auf dieser Insel aussetzen sollen. Dann wäre sie jetzt vielleicht noch am Leben.

Dann schüttelte ich den Kopf und es kam mir vor, als würde ich aus einer Art Trance erwachen. Ich sah wieder zu Seerina. Ich musste auf sie aufpassen. Ich musste sie beschützen. Ich ging nach draußen um die Nachtwache am Steuer zu halten.


xxasunamoonxx

Pirates of the Caribbean~Davy Jones Rückkehr (Erfundene Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt