Chapter 22

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Ich weinte mich an Will's Schulter aus. Was sollte ich denn jetzt machen? 4 Jahre lang war ich auf mich allein gestellt und auf der Suche nach ihm gewesen. Und jetzt hatte ich wieder niemanden. Ich war noch nie so verzweifelt.

Auch Elisabeth schien zu uns gekommen zu sein, denn ich spürte ihre samtweiche Hand auf meiner Schulter.

Plötzlich hörte ich ein Stöhnen!

Jack's Sicht:

Langsam schlug ich die Augen auf. Was war passiert? Wo bin ich überhaupt?

Dann fiel mir alles schlagartig wieder ein! Der Kampf mir Davy Jones! Seerina! Ruckartig fuhr ich hoch, was sich aber als großer Fehler herausstellte, denn sofort tat mir alles weh. Mir entfuhr ein lautes schmerzvolles Stöhnen.

Ich blinzelte und erkannte meine Tochter in Will's Armen, wie sie an seiner Schulter weinte. Weinte sie etwa wegen mir? Sie fuhr plötzlich ruckartig hoch und schaute mir direkt in die Augen. Ich war so froh, dass sie heil und am Leben war.

"DAD!", rief sie voller Freude und lief auf mich zu. Sie umarmte mich stürmisch. Ich drückte meine Tochter fest an mich. Ich strich ihr vorsichtig über ihr langes glänzendes schwarzes Haar. Mit Tränen in den Augen schaute sie mich dann an.

"Ich dachte du wärst tot!", hauchte sie.

Diese Worte berührten tatsächlich mein Herz. Ja tatsächlich! Ich hatte schon ganz vergessen, dass ich überhaupt eins besaß.

"Schätzchen, ich werde dich niemals allein lassen! Ich werde ab jetzt für dich da sein! Es tut mir so leid, dass ich damals für dich und deine Mutter nicht da war und das ist auch nicht zu entschuldigen, aber könnte ich eventuell noch eine Chance kriegen? Ich werde ab jetzt ein guter Vater für dich sein!", sagte ich und strich ihr dabei liebevoll über die Wange.

Für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob sie ablehnen würde, dann jedoch nickte sie. Ich lächelte sie an und drückte sie nochmal ganz fest. Es war mir egal, dass meine gesamte Crew zusah, mir war in diesem Moment nur meine Tochter wichtig!

Wooow! Das ich das mal denken würde, hätte ich nie gedacht!

Seerina löste sich aus der Umarmung und sah mich hoffnungsvoll an.

"Werden wir dann gemeinsam die Black Pearl steuern?", fragte sie.

Ich musste lachen. "Jaa, dass werden wir!", sagte ich mit einem stolzen Grinsen im Gesicht, "bis an den Horizont!"

Sie grinste ebenfalls. Das war meine Tochter. Sie hatte diesem gleichen Freigeist und Liebe zur See wie ich. In ihr steckte eine 100% Piratin!

Seerina's Sicht:

Ich war so glücklich. Als mein Vater sagte, dass wir gemeinsam die Pearl steuern würden, fühlte ich mich endlich wieder sicher. Dass ich endlich mal wieder jemanden hatte, der sich um mich kümmert.

"Aber eins verstehe ich nicht so ganz! Jack, das Schwert in deiner Brust hätte normalerweise tödlich sein müssen, wieso bist du dann nicht tot?", fragte Gibbs verwundert.

Jetzt wunderte ich mich auch. Gibbs hatte Recht. Das Schwert in der Brust war tödlich, dennoch war mein Vater quicklebendiger als zuvor.

Dieser zuckte nur ratlos mit den Schultern und schaute fragend in die Runde.

Angestrengt überlegte ich, was der Grund dafür sein könnte, bis mir etwas einfiel. Wo war meine verfluchte Münze?

Ich durchsuchte meine Taschen an meinen Klamotten und nirgendwo war diese Münze zu finden.

"Dad, k...kann es sein, dass...du-", begann ich und Jack griff in seine Jackentaschen.

Nach einer Weile riss er die Augen auf und zog tatsächlich meine verfluchte Münze heraus, die ich mir genommen hatte. Deswegen war er also nicht tot! Er hatte die Münze und war somit im Moment unsterblich. Doch ich musste das Blut zurückzahlen, da ich sie mir ja genommen hatte.

Jack gab mir die Münze und stand auf. Ich ging mit weichen Knien zu der Truhe mit dem Schatz. Das helle Licht des Mondes schien auf die Truhe und ließ das Aztekengold etwas gruselig aussehen. Ich zitterte etwas. Vorsichtig schnitt ich mir mit meinem Messer in den Finger. Ich drückte die Münze drauf und ging dann vorsichtig ins Mondlicht. Ich sah an mir herunter. Ich bestand nur noch aus Knochen. Das war also der Fluch! So würde ich echt nicht leben wollen. Ich schloss die Augen und ließ schnell die Münze wieder in die Truhe fallen.

Ich verwandelte mich langsam wieder zurück in einen Menschen. Dann ging ich lächelnd zu meinem Vater und der Crew zurück. Mein Vater lächelte zurück und ging dann voraus um die Crew aus der Höhle rauszuführen.

"Aber eine Frage beschäftigt mich jetzt doch noch! Warum war die Münze jetzt in Jack's Jackentasche?", fragte Will.

Diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Sie musste mir wohl beim Kampf mit Davy Jones aus der Jackentasche gefallen sein. Aber wie kam sie in die Tasche von Jack?

Dann sah ich für einen kurzen Moment eine Gestalt hinter einem großen Felsen, die mir zuzwinkerte. Es war diese Meeresgöttin. Ich verstand sofort und zwinkerte ihr zurück.

"Tjaa, das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, das wir nie erraten können!", sagte ich.

Kurz vorm Eingang der Höhle machte sich meine Hüfte bemerkbar. Die hatte ich komplett vergessen. Auch, daß ich stark geblutet hatte. Ich hörte einen Schrei, konnte ihn aber nicht zuordnen, von wem er kam. Zuerst wurde alles schwummrig und dann schwarz.


xxasunamoonxx

Pirates of the Caribbean~Davy Jones Rückkehr (Erfundene Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt