PoV ManuDer Abend ging aufs Ende zu, und Claus beschloss, zum krönenden Abschluss nochmal ein "lustiges" Spiel zu spielen. Wir sollten mit geschlossenen Augen durch den Raum gehen, die meisten wankten eher, und beim Zeichen die nächste Person angemessen zu einem romantischen Tanz auffordern. Ich hatte von so etwas bei einem Junggesellenabschied noch nie gehört, doch wenn Claus das unbedingt wollte, machte ich da eben mit.
Ich schloss meine Augen und schritt vorsichtig durch den Raum. Nach einer gefühlten Ewigkeit rief Claus:
"Jetzt streckt die Arme aus und fühlt, ob euch jemand gegenüber steht!"Meine Hände bewegten sich langsam vor meinen Körper, und als ich sie fast ganz ausgestreckt hatte, stießen sie auf warme, schlanke Finger. Zögerlich umschloss ich die Hand mit meinen Händen und öffnete die Augen. Mich starrte ein großes braunes Paar Augen an.
PoV PatrickDas konnte doch nicht wahr sein. Da waren über 20 Menschen in einem Raum, mit denen ich problemlos romantisch tanzen könnte und ich erwischte ausgerechnet meinen Schwarm. Auch Manu blinzelte und schlug die Augen auf. Ich versank fast in dem klaren Grün, bis ich merkte, dass ich noch immer mit erhobener Hand vor Manu stand, die eben dieser mit seinen Fingern umschlossen hatte.
Sofort ließ ich die Hand sinken und kratze mich verlegen am Kopf. "Sieht so aus, als müssten wir uns heute nochmal gemeinsam kreativ betätigen", schmunzelte Manu und ich nickte. Claus nächste Anweisung war es, dass nach Schere, Stein, Papier der Verlierer dem Gewinner ein Kompliment machen sollte und ihn dann ernst zum Tanzen auffordern sollte.
Doch aus irgendeinem Grund hasste mein Leben nicht vollständig, denn ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen, wenn ich verloren hätte.
Und so räusperte sich Manu, und begann mit ernster Miene: "Pat, du siehst heute besonders gut aus"
Ich lachte. "Junge, ich habe gesoffen! Du musst schon so kreativ sein, dass man es dir abkauft. Ich weiß nämlich selbst, dass ich scheiße aussehe."Manu kicherte und richtete dann seinen Blick direkt auf mein Gesicht und musterte es aufmerksam.
"Du siehst irgendwie echt niedlich aus, wenn deine Haare verstrubbelt sind, wie jetzt. Dann hängt dir nämlich diese eine Strähne in die Stirn, die ich dir oft einfach wegstreichen will", sagte er schließlich und seine Hand wanderte langsam zu eben dieser Strähne und richtete sie wieder. Seine warmen Fingerspitzen hinterließen, wie jede seiner Berührungen, ein warmes Kribbeln und ich hielt die Luft an.
Er trat zurück und ich wollte gerade sagen, dass das reichte, doch Manu war anscheinend noch nicht fertig.
"Ich mag es, wie deine Lippen sich verziehen, wenn du lachst. Und deine niedlichen Grübchen. Ich liebe dein Lachen überhaupt "
Er liebte es?
Seine Hand wanderte an meine Wange, und erreicht die Stelle, wo sich immer mein Grübchen bildete, wenn ich lächelte. Auch jetzt grinste ich wie verrückt, da es mich immer noch fast verrückt machte, dass Manu gesagt hatte, dass er meinen Lachen lieben würde.
"Und dann sind da noch deine Augen. Sie erinnern mich an einen großen, warmen, weichen Teddybären, zu dem man sich am liebsten kuscheln möchte. Sie fangen immer an, zu leuchen, wenn du dich freust, und es ist so ansteckend", flüsterte Manu und ich konnte nicht anders, als in seine Augen zu starren, über die ich genau das gleiche sagen würde. Naja, abgesehen von den braunen Teddybäraugen. Ich schluckte, als Manu sich plötzlich vorbeugte und mir die Hand hin hielt.
"Darf ich um diesen Tanz bitten, Herr Mayer?"
Und ich ergriff seine Hand und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen.
Als sich auch die anderen gefunden hatten und irgendjemand die Musik angemacht hatte, rief Claus, der vor einem Kumpel von mir stand:
"So, los geht's! Wir tanzen Walzer und der Gewinner tanzt die Frau, damit er nicht ganz ungeschoren davon kommt"
"Haha, du musst die Frau machen", lachte Manu mich aus und ich grinste nur. Woher sollte er auch wissen, dass ich die Frauenschritte beherrschte. Ich hatte mal mit meinem Ex einen Kurs machen müssen, und er hatte darauf bestanden, dass ich die weiblichen Tanzschritte übernehmen sollte, da er "viel maskuliner" war als ich.
Manu legte zögerlich seine Hand an meine Hüfte und ich meine auf seine Schulter.
"Das eben, wow, danke. Sowas hat noch nie jemand zu mir gesagt.", sagte ich leise und sah, wie Manu lächelte.
"Und es war vollkommen ernst gemeint."
Ich wurde rot und guckte und auf meine rechte Hand, die in Manus linker lag. Wenn Manu wüsste, welche Hoffnungen er mir mit seinen Worten machte. Der Anblick unserer Hände machte mich irgendwie glücklich, doch auch traurig, da ich wusste, dass dieser Moment der einzige und letzte Moment war, an dem ich Manus Nähe spüren dürfte.
Das Lied fing an und ich erkannte es sofort.
Taylor Swift sang vor sich hin und Manu führte mich. Er tanzte gut, und ich war froh, dass ich mithalten konnte. Manu schaute mich erstaunt an, sagte aber nichts.
Wir bewegten uns im Takt der Melodie und ich schloss die Augen, um es richtig genießen zu können. Gerade existierten für mich nur Manu und ich, und die Musik, zu der wir tanzten.
All I've seen since eighteen hours ago is green eyes and freckles and your smile in the back of my mind making me feel like
Es stimmte, schon die ganze Zeit schwirrten mir Manus grün leuchtende Augen und seine süßen Sommersprossen im Kopf herum. Nur nicht erst seit achtzehn Stunden.
I just wanna know you better, know you better, know you better now
Sie sang mir quasi aus der Seele, ich wollte alles über Manu wissen, jedes noch so kleine Detail über ihn. Von seinen Angewohnheiten und Ticks, sein Verhalten, einfach alles.
All I know is we said hello
Ich muss an unser ersten Treffen denken. Ich bin ins Café gekommen, zu spät, und da saß er. Ich hatte ihn ganz normal begrüßt und er mich.
Ein junger Mann mit auffälligen schönen Augen und braunen Haare, der heiraten wollte. Ich war vom ersten Moment an fasziniert von ihm, doch die Tatsache, dass er vergeben war, hatte mich damals schon betrübt.
And your eyes look like coming home
Jedes Mal, wenn ich in seine Augen sah, fühlte es sich wie Nachhausekommen an. Das grün beruhigte mich und ich liebte es einfach, fast in seinen Augen zu ertrinken, denn sie zogen mich so in seinen Bann. Ein Blick in seine Augen, und ich fühlte mich wieder wohl wie sonst nie. Bei niemandem. Nur bei Manu.
Everything has changed
Das stimmte. Seit ich Manu kannte, hatte sich mein Leben geändert. Es war von einem Kunden zu einem Freund geworden, und noch mehr, doch für ihn war ich nur ein Freund.
Das Lied endete, und mit ihm auch das schöne Gefühl von Geborgenheit, als Manu mich ausdrehte und wir uns lösten. Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich enttäuscht war, dass der Song schon zuende war, doch Manu lächelte mich so glücklich an, dass mir mal wieder alles egal war. Für Manus Lächeln würde ich echt alles tun.
Um drei etwa stieß Luisa zu uns und meinte, dass draußen Taxis stünden, die uns nach Hause bringen würden. Sie gab uns noch ihre Nummer und nahm uns allen das Versprechen ab, ihr zu schreiben, wenn wir sicher zuhause waren. Von Claus hatte ich seit dem Tanz nichts mehr gesehen.
Ich erwischte mit dem Kerl, mit dem Claus tanzen musste, dessen Kumpel und mit Manu ein Taxi.
Irgendwann während der Fahrt schlief Manu ein und sein Kopf lag federleicht auf meiner Schulter.
Ich ertappte mich dabei, wie ich ihm sanft die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich.Als ich meine Hand zurück zog und aufschaute, fiel mein Blick direkt auf den Rückspiegel, durch den mich der Taxifahrer mit vielsagendem Lächeln anschaute.
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KürbisTumor - Wedding Planner
FanfictionKürbisTumor - Manuel will heiraten. Patrick soll ihm helfen. Während der Planung kommen jedoch ungeplante Gefühle auf. Lasst euch bitte nicht von der Kurzbeschreibung abschrecken xD Cover by @Wildfreund