Freunde?

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Karol P.O.V

Die hellen Sonnenstrahlen weckten mich und hinterließen eine angenehme Wärme auf meiner Haut. Ich setzte mich an den Bettrand und schaute zu Ruggero, welcher noch schlief.

Ich ging langsam auf ihn zu und beobachtete ihn. Sein schmales Gesicht wurde von einem Drei-Tage-Bart verziert. Seine braunen Haare waren verwuschelter als üblich, jedoch sah das alles andere als schlecht aus. Erst jetzt fielen mir seine dunklen, langen Wimpern auf. Mein Blick wanderte zu seinen rosigen Lippen, welche zu lächeln schienen. Ich hob meine Hand, legte sie auf seine Wange und streichelte diese sanft.

,,Idiot.", flüsterte ich und entfernte meine Hand wieder.

Ich ging zur Balkontür und öffnete sie. Ein angenehmer Windzug kam mir entgegen. Ich machte ein paar Schritte nach vorne und stützte mich dann am Geländer ab. Die Sonne strahlte in ihrer vollen Pracht. Der Himmel war blau und makellos. Keine einzige Wolke war zu sehen. Die Aussicht war wunderschön. Es war ein kleiner Teil des Meeres zusehen. Die Sonne brachte das Wasser des Meeres zum glänzen.
Ich schloss meine Augen und hörte den Vögeln beim singen zu.

,,Karol?", hörte ich eine allzu bekannte Stimme.

,,Hm?"

,,Ich wollte gestern nicht-"

,,Rugge, bitte. Ich habe keine Lust darüber zu reden. Ich will heute nochmal ins Krankenhaus. Wenn du mitkommen willst, mach dich fertig.", informierte ich ihn und ging an ihm vorbei. Ich hörte noch ein leises seufzen bevor ich ins Bad ging.

Als ich schließlich mit duschen fertig war, zog ich mich um, putzte ich meine Zähne und föhnte mir anschließend die Haare. Da es ein warmer Tag war, entschied ich mich dazu, mich nicht zu schminken. Ich ging raus und ließ nun Ruggero Zeit, um sich fertig zu machen. Als er dann mit allem fertig war, rief ich Bruno an und fragte, ob er uns abholen könnte. Er sagte ich solle ihn anrufen, wenn wir ins Krankenhaus wollen, da er ebenfalls nochmal hinwollte.

Wir gingen also zusammen aus dem Zimmer und machten uns auf den Weg zum Haupteingang, wo Bruno auf uns wartete. Als wir an der Rezeption vorbei gingen, sah ich aus dem Augenwinkel, dass die gleiche Frau von gestern wieder da war.

,,Guten Morgen.", begrüßte sie uns. Und mit ,,uns" meine ich Ruggero.

,,Morgen.", antwortete ich. Rugge hingegen ignorierte sie gekonnt.

,,Hallo, guten Morgen!" Bruno schloss mich und Ruggero gleichzeitig in eine Umarmung.

Rugge legte seinen einen Arm um die Schulter seines Vaters und den anderen um meine Taille. Geborgenheit. Das fühlte ich in dem Moment. Als wir uns lösten, versuchte ich Ruggeros Blick zu meiden, was mir auch gelang.

,,Wie geht es dir?", fragte ich Bruno lächelnd.

,,Sehr gut. Und durch den kleinen Sonnenschein geht es mir noch besser.", sagte er, während er lachend auf mich zeigte. Ich lachte ebenfalls.

,,Wie geht es euch?"

,,Super.", antworteten Ruggero und ich gleichzeitig, wobei es bei ihm nur nach Ironie triefte.

Bruno guckte mich verwirrt an, worauf ich nur mit den Schultern zuckte. Er beließ es dabei. Wir gingen zum Auto, stiegen ein und fuhren los.

,,Willst du als erste gehen?", fragte Rugge als wir ankamen.

,,Wie du willst.", antwortete ich.

,,Ihr könnt auch zusammen gehen.", schlug Bruno vor. Rugge guckte mich an, worauf ich nickte. Wir gingen also zusammen rein.

,,Hallo Mamá.", lächelte Ruggero, was mich ebenfalls zum lächeln brachte. Es machte mich glücklich ihn mit seiner Mutter zu sehen.

Während Rugge mit seiner Mamá redete, ging ich zu den Vorhängen und öffnete diese. Helles Licht drang in das, sonst so dunkle Zimmer ein.

,,Schon besser.", sagte ich eher zu mir selbst. Ich ging zum Bett und setzte mich auf die Bettkante.

,,Deine Mamá ist wirklich hübsch."

,,Das stimmt.", lächelte Rugge. Man sah eine deutliche Ähnlichkeit.

Eine Weile herrschte Stille.

,,Karol, können wir vielleicht jetzt drüber reden?", sagte Ruggero dann. Ich seufzte.

,,Da gibt es nichts zu reden, Rugge."

,,Du hast gestern gesagt, was du dachtest. Jetzt möchte ich was dazu sagen.", rechtfertigte er sich.

Er hatte Recht. Ich nickte langsam.

,,Ich hätte gestern nicht so reagieren dürfen. Du hast Recht. Es ist dein Leben. Außerdem war es falsch von mir, dir was vorzuwerfen. Ich halte diese Spannung zwischen uns nicht aus. Es tut mir leid."

Die Spannung war wirklich unerträglich. Außerdem wollte ich ihm nicht die Reise versauen, also entschied ich mich dazu, ihm zu verziehen. Ich lächelte.

,,Alles gut. Freunde?", fragte ich, worauf Rugge kaum merkbar schluckte und kurz zögerte. Wieso auch immer.

,,Freunde.", antwortete er schließlich und guckte wieder zu seiner Mamá.

Sehr gut.

Dachte ich jedenfalls. Es sollte sich aber schon bald rausstellten, dass es alles andere als gut war.

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Neues Kapitel🎉

Wie gefällt euch das Kapitel?
Wird die Freundschaft erhalten bleiben?
Was ist eigentlich mit Valentina, Carolina, Agus und Mike?
Was wird mit Antonella passieren?
Was wird während der Reise noch passieren?

Ich hab euch lieb!
Aurora❤️

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt