Provokation

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Ruggero P.O.V

Freunde also. Es verpasste mir einen Stich ins Herz, jedoch versuchte ich es mir nicht anmerken zulassen. Ob es funktionierte, wusste ich nicht.

Als wir uns von meinem Papá verabschiedeten, entschieden Karol und ich uns, in einem Restaurant essen zu gehen. Da sie sich natürlich nicht in Italien auskannte, suchte ich das Restaurant aus.
Es war recht spät, weshalb der Himmel in einem dunkelrot gefärbt war. Es sah wunderschön aus. Wir kamen schließlich an und suchten uns einen freien Platz aus. Karol guckte verträumt nach draußen, wobei ich sie beobachtete.

Wie soll ich so tun, als hätte ich nie was für dich empfunden? Ich liebe dich über alles. Das wird sich so schnell nicht ändern.

,,Guten Abend." Karol zuckte, da sie wahrscheinlich in Gedanken versunken war. Die Kellnerin gab uns zwei Karten und verschwand dann wieder.

,,Hm, kannst du mir hier irgendwas empfehlen?", fragte Karol.

,,Aber natürlich, Señorita. Die Spaghetti in frischer Tomatensoße mit leckeren Meeresfrüchten sind hervorragend.", antwortete ich gewollt übertrieben, worauf sie lachte.

Mach es mir doch nicht noch schwerer, als es schon ist.

,,Danke für die Empfehlung, Señor." Ich lachte.

Nach einer Zeit kam die Kellnerin, mit einem Zettel und einem Stift, wieder.

,,Was darf es sein?"

,,Ich hätte gerne die Spaghetti in Tomatensoße mit Meeresfrüchten und dazu ein stilles Wasser.", schmunzelte Karol.

,,Sehr gerne. Und für Sie?", richtete sich die Kellnerin an mich.

,,Ich nehme das gleiche.", antwortete ich kurz.

,,Nachmacher.", lachte Karol, als sie verschwand. Ich schüttelte lachend den Kopf.

Nach ungefähr 20 Minuten, wurde unsere Bestellung an den Tisch gebracht. Die Kellnerin wünschte uns einen guten Appetit, worauf Karol und ich uns bedankten.
Da wir den ganzen Tag nicht gegessen hatten, verschlungen wir das Essen förmlich.

,,Das ist wirklich lecker.", schwärmte Karol. Ich nickte zustimmend.

Als wir dann schließlich fertig waren, fragten wir nach der Rechnung. Ich konnte Karol einfach nicht dazu überreden, mich bezahlen zu lassen. Sie drohte mir damit, nie wieder mit mir zu reden, wenn ich bezahlen würde. Also ließ ich es lieber.

,,Hier ist die Rechnung für die junge Dame."

,,Dankesehr. Stimmt so.", lächelte Karol, als sie ihr das Geld gab, worauf die Frau sich bedankte.

,,Und die Rechnung für Sie." Ich schaute kurz auf die Rechnung. Ihre Nummer und ihr Name. Emilia. Wie sollte es auch anders sein? Ein kleines Lachen entkam mir.

Ich schaute zu Karol, die mich verwirrt anguckte.

Freunde.

Mein Blick wanderte wieder zu Emilia. Ich zwinkerte ihr zu, worauf sie kicherte. Ich drückte ihr das Geld in die Hand und ließ diese vorerst nicht los.

,,Passt.", raunte ich und ließ sie erst dann los. Karol verfolgte alles ein wenig fassungslos. Sie ging schließlich wieder.

Ich steckte die Rechnung ein und stand auf. Karol saß noch immer auf ihrem Platz.

,,Wollen wir?", fragte ich, als wäre nie was gewesen. Karol schüttelte kurz ihren Kopf, als würde sie ihre Gedanken ordnen.

,,Klar."

Den ganzen Weg über herrschte eine unangenehme Stille.
Als wir ankamen nahm Karol ihr Handy in die Hand und ging wieder zur Tür.

,,Ich bin kurz unten in der Lobby. Ich will Caro und Valu anrufen.", informierte sie mich, worauf ich stumm nickte.

Ich holte die Rechnung mit der Nummer aus meiner Tasche und starrte diese für ein paar Minuten nur an. Ich wählte die Nummer und stockte kurz vor der Anruftaste. Sollte ich das wirklich tun?

,,Es ist dein Leben. Mir ist egal, mit wem du flirtest. Und dir sollte es genauso egal sein."

Ohne noch weiter drüber nachzudenken, rief ich sie an. Keine Sekunde später nahm Emilia auch schon ab.

,,Na. Hat deine Freundin nichts dagegen, dass du mich anrufst?", fragte sie direkt.

In dem Moment kam Karol wieder rein. Sie blieb stehen als sie mich telefonieren sah. Sie dachte sich schon, wer es sein könnte.

,,Sie ist nicht meine Freundin.", sagte ich. Meinen Blick auf Karol gerichtet. Diese zuckte kurz zusammen und ging dann mit gesenktem Blick ins Badezimmer.

Wieso tue ich das?

,,Das ist ja super.", erwiderte sie. Ich blieb stumm. Einige Minuten sagte keiner von uns was.

,,Du hast auch was besseres verdient.", brach Emilia dann die Stille.

Gerade wollte ich was dagegen sagen, da kam Karol wieder aus dem Bad. Sie schaute mich kurz an. Ihre sonst so funkelnden Augen wirkten eiskalt. Sie wendete den Blick wieder ab.

,,Mhm.", antwortete ich bloß.

,,Ich rufe dich morgen nochmal an, Süße.", sagte ich und legte auf.

Mein Blick wanderte wieder zu Karol, welche, mit dem Rücken zu mir, im Bett lag.

,,Schlaf gut.", sagte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. Jedoch drehte sie sich um, lächelte mich an und antwortete.

,,Gute Nacht."

Das war nicht die Reaktion, die ich wollte.
Aber welche Reaktion wollte ich? Wieso tat ich das überhaupt?

Aus Provokation.

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Neues Kapitel🎉

Wie fandet ihr das Kapitel?
Wird Karol sich provozieren lassen?
Werden die Gefühle für Karol nachlassen?
Worüber hat Karol mit Valu und Caro geredet?

Leuteee!! 6K Aufrufe?! Seid ihr verrückt?! Vielen, vielen Dank! Das ging ja mal total schnell! Ich danke euch soooo sehr! Ihr seid die allerbesten! Ich hoffe ihr lest fleißig weiter! Danke nochmal für jedes Kommentar und jede Abstimmung!

Ich hab euch lieb!
Eure Aurora❤️

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt