Mexiko-Stadt

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Karol P.O.V

Mittlerweile saß ich im Flugzeug und versuchte meinen angespannten Körper zu entspannen. Dies war jedoch unmöglich. Ich hatte unglaubliche Angst davor, was mir nun passieren würde.

,,In kürze landen wir in Mexiko-Stadt.", kam eine weibliche Stimme aus den Lautsprechern.

Ich bereitete mich auf die Landung vor, wobei ich meine Augen zukniff. Noch immer hatte ich ein wenig Flugangst. Das würde auch so schnell nicht vergehen. Als wir schließlich wieder auf festem Boden waren, klatschten wie üblich alle Passagiere, inklusive mir. Ich nahm mein Handgepäck und verließ das Flugzeug. Am Flughafen holte ich mir dann einen Koffer und setzte mich vorerst auf eine Bank.

Ist Rugge schon wach? Sucht er nach mir?

In diesem Moment klingelte mein Handy. Ich schaute drauf und zuckte zusammen als ich den Namen sah.

,,Idiot.", las ich leise den Namen vor. Einen Moment lang überlegte ich abzunehmen.

,,Wenn du nicht willst, dass deinem kleinen Freund nichts passiert, erzählst du ihm lieber nichts."

Und schon landete mein Finger auf „Ablehnen". Ich verharrte für eine Weile in dieser Position, als sich unbewusst eine Träne befreite und an meiner Wange abperlte. Ich kniff meine Augen zusammen und senkte meinen Kopf.

,,Nur bitte ich dich noch um einen Gefallen. Verlass mich niemals."

Ein Schluchzen entkam meiner Kehle,worauf ich meine Hand auf meinen Mund schlug. Ich hatte ihm damals versprochen, ihn niemals zu verlassen und es nun gebrochen. Zwar war es zu seinem besten, trotzdem holten mich Schuldgefühle ein.

Ich wischte meine Tränen weg und richtete meinen Blick wieder nach vorne. Nach einer Zeit erkannte ich einen Mann der ein Schild mit meinem Namen hochhielt. Er schaute mir ins Gesicht , wendete sein Blick jedoch wieder ab. Er schien nicht zu erkennen, dass ich die bin, nach der er suchte. Natürlich nutzte ich dies aus. Ich ging in seine Richtung, um ihn ein wenig besser analysieren zu können. Er war schon etwas älter. Seine Gesichtszüge, sowie sein Körperbau waren aggressiv. Ungeduldig tippte er mit seinen Fingern gegen das Schild. Auf einmal klingelte sein Handy. Während er abnahm, drehte ich mich um und tat so, als würde ich mir was angucken.

,,Hallo?", nahm er schließlich ab und hörte dem Sprecher am anderen Ende zu.

,,Nein, sie ist immer noch nicht hier. Vielleicht ist sie gar nicht geflogen und geflüchtet.", überlegte er, worauf erst Stille herrschte.

,,Woher soll ich überhaupt wissen ob sie hier ist, wenn ich nichtmal annähernd weiß, wie sie aussieht?! Vielleicht ist sie auch schon an mir vorbeigegangen!", schrie er plötzlich, was dazu führte, dass ich zusammenzuckte.

,,Es tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen.", entschuldigte er sich auf einmal.

Komisch.

,,Hm. Ja. Einen Moment.", sprach er, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und schaute dem Unbekannten, welcher das Schild noch immer hielt, in die Augen.

,,Ich hab sie.", grinste er dreckig, worauf ich meine Augen aufriss und gerade wegrennen wollte. Dies scheiterte leider da er mich aggressiv am Arm packte und zurückzog. Ich schrie auf.

,,Pscht, Hübsche. Kein Grund hier rumzuschreien.", flüsterte er mir ins Ohr und hielt seine Hand auf meinen Mund. Sein Handy hatte er mittlerweile wieder eingesteckt.

Er hätte mich geschickt umgedreht, sodass die vorbeigehenden Menschen nur noch seinen Rücken sahen, da ich deutlich kleiner war. Ich biss ihm in die Hand, worauf er diese entfernte und leise fluchte.

,,Fass mich nicht an und komm mir nie wieder so nah.", zischte ich ihn an. Er guckte mich mit einem hasserfüllten Blick an.

,,Komm.", erwiderte er nur und zog mich am Arm mit sich.

Was versteht er unter „Fass mich nicht an" nicht?

Wir verließen den Flughafen und gingen auf einen schwarzen Van zu.

Wow. Klischeehafter kann es nicht werden.

Er schubste mich förmlich ins Auto, schloss die Tür und stieg schließlich selbst ein.

,,Was wollt ihr von mir?", brach ich die Stille, worauf ein ihm ein raues Lachen entkam.

,,Nur eine einzige Person will was von dir."

Je länger wir fuhren, desto mehr stieg die Angst in mir. Ich konnte mir nicht ansatzweise denken, was geschehen würde.

Versunken in meinen Gedanken, hörte ich nur wie er die Autotür zuknallte. Ich schaute mich um, jedoch wusste ich nicht, wo wir waren. Es war eine Art Halle. Allerdings sehr abgekommen. Ich öffnete meine Tür und schloss sie anschließend wieder. Er griff nach meinem Handgelenk und zerrte mich zu dem Eingang. Er schob mich rein und schloss das Tor schnell wieder.

,,Hey!", schrie ich, als ich realisierte, dass er den Eingang abschloss.

,,Lass mich hier raus!" Ich hämmerte wie eine Verrückte gegen das Tor.

,,Du kannst noch so oft dagegen hämmern wie du willst, sie wird sich nicht öffnen.", hörte ich eine bekannte Stimme. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Mein Körper versteifte sich. Das Blut in meinen Adern gefror.

,,Hast du mich nicht vermisst?", fragte er provokant.

Nein. Ganz und gar nicht, Papá.

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Neues Kapitel!🎉

Wie gefällt euch das Kapitel?
Wird Karol versuchen zu entkommen?
Was wird ihr Papá mit ihr anstellen?
Wird Rugge sie rechtzeitig finden?
Oder wird er aufgeben?

Ich hab euch lieb!
Eure Aurora❤️

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt