Verfolgungsjagd

1.3K 63 2
                                    

Die erste Schulwoche war vorbei und das musste gefeiert werden.
Und mit feiern meinte ich eigentlich einen gemütlichen Abend bei Valu zu Hause. Caro war natürlich auch dabei.

Zu meiner Überraschung war Michael oder Mike, wie auch immer, nicht dabei. Ich war der festen Überzeugung, dass Valentina ihn einladen würde, da sie ihn wirklich sehr gern hatte.

Ich fand ihn auch okay. Er war nett und brachte Valu zum Lachen und das freute mich sehr.

Ich packte ein paar Snacks in meine Tasche und wollte gerade los, als meine Mamá mich nochmal aufhielt.

,,Schatz, bist du sicher, dass ich dich nicht fahren soll? Ich kann dich auch wieder abholen. Es ist schon dunkel. Nicht, dass was passiert.", sagte sie mit einem Unterton, den ich sofort wiedererkannte. Sie machte sich wieder Sorgen. Ich wusste, dass sie es hasste, wenn ich Abends alleine raus ging. Ich wusste aber auch, dass sie es hasste, Abends alleine zu fahren.

,,Nein, Mamá. Es wird nichts passieren. Ich kann auf mich aufpassen und das weißt du. Außerdem habe ich mein Handy mit und Caro und Valu werden mir entgegen kommen, also muss ich nicht den ganzen Weg alleine gehen. Ich rufe dich an sobald ich da bin, okay?", lächelte ich sie sanft an.

,,Okay, meine kleine. Dann wünsche ich dir viel Spaß und bitte vergiss nicht, mich anzurufen. Ich hab dich lieb.", lächelte sie zurück.

,,Ich hab dich auch lieb, Mamá. Ich nehme meine Schlüssel mit, dann musst du nicht solange wach bleiben und warten bis ich komme!", schrie ich noch, bevor ich die Tür hinter mir schloss.

Ich ging los und nach ein paar Minuten sah ich auch schon meine Freundinnen. Ich umarmte beide und ging mit ihnen weiter.

Als wir angekamen, rief ich sofort Mamá an und sagte ihr, dass ich angekommen bin. Sofort hörte ich wie erleichtert sie war. Sie machte sich wirklich zu viel Sorgen.
Schließlich wünschte sie mir noch viel Spaß und sagte mir, dass ich Valu und Caro von ihr grüßen soll, was ich dann auch tat.

Wir bereiteten alles vor und stimmten dann ab, welchen Film wir gucken.

,,Zwei gegen einen! Valu hat verloren, also gucken wir eine Komödie und keinen Horrorfilm!", triumphierte Caro.

Gespielt beleidigt streckte Valu uns die Zunge raus, woraufhin alle anfingen zu lachen.

Als der Film endete, schaute Valentina uns an und gab zu, dass der Film eine gute Entscheidung war.

Wir redeten noch ein wenig bis ich entschied loszugehen.

,,Bist du dir ganz sicher, dass wir dich nicht nachhause bringen sollen?", sagte Caro besorgt.

,,Ja, macht euch keine Sorgen. Wisst ihr nicht wer euch gegenübersteht? Karol Itzitery Piña Cisneros!
Kurz: Karol Sevilla! Wenn mir jemand zu nahe kommt, wird er es sofort wieder bereuen!", übertrieb ich gewollt. Wir fingen an zu lachen und verabschiedeten uns.

Sie sagten mir noch, dass ich mich melden soll, wenn ich zu Hause bin.

Ich ging also los.
Ich muss zugeben, es war wirklich ein wenig gruselig. Aber bloß keine Angst zeigen!

Über die Hälfte des Weges hatte ich schon geschafft.
,,Gleich bin ich zu Hause", sagte ich zu mir selber.

In diesem Moment hörte ich Schritte hinter mir.
,,Alles gut. Vielleicht muss diese Person nur den gleichen Weg gehen.", redete ich mir in meinen Gedanken ein.
Ich ging, kaum merkbar, schneller. Das schlimmste was man tun könnte, wäre Angst zu zeigen.
Die Schritte wurden ebenfalls schneller und kamen mir immer näher.
Ich kriegte Panik. Mein Herz schlug zu schnell. Ich steckte jeweils ein Schlüssel zwischen meine Finger und machte mich bereit auszuholen, um ihn meine Schlüssel ins Gesicht zu hauen.

Auf einmal fing er an zu rennen. Ich reagierte schnell und rannte ebenfalls. Zum Glück hatte ich eine gute Ausdauer und war auch recht schnell.
Er kam mir immer näher.

Gerade wollte ich ihn mit meiner ,,Schlüssel-Faust" schlagen, als mich jemand an meiner Taille packte, mir den Mund zuhielt und ich in eine dunkle Ecke gezogen wurde.

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt