Für immer an deiner Seite

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Ruggero P.O.V

Ich versuchte nun zum gefühlten tausendsten Mal Karol zu erreichen. Ich hatte auch schon bei Mamá angerufen, aber Karol schien nicht bei ihr zu sein, obwohl sie Mamá eigentlich besuchen wollte. Verzweifelt legte ich mein Handy wieder zur Seite und seufzte aus.

,,Geht sie immer noch nicht ran?", fragte Papá,worauf ich nur meinen Kopf schüttelte. Kurz danach klingelte mein Handy. Sofort nahm ich ab und hielt es mir ans Ohr.

,,Karol?!", schrie ich förmlich in den Hörer.

,,Rugge?", hörte ich ihre leise Stimme am anderen Ende. Ich hörte, dass irgendwas nicht stimmte.

,,Wie weit seid ihr?", fragte sie, bezogen auf das Essen.

,,Wir haben gerade bezahlt. Was ist los?" Sofort wanderten die besorgten Blicke von Papá und Leo zu mir.

,,Kannst du bitte zu dem Park kommen, durch welchen wir immer gehen, wenn wir zum Krankenhaus ge-gehen?", stotterte sie, mit zitternder Stimme.

,,Ich komme.", sagte ich, ohne noch weitere Fragen zu stellen.

,,Kannst du mich zum Park, welcher auf dem Weg zum Krankenaus liegt, fahren?" Ich zog meine Jacke an und steckte mein Handy in meine Hosentasche. Papá nickte und zog sich ebenfalls schnell an. Ich machte mir unglaubliche Sorgen. Mein Herz schien aus meinen Brustkorb springen zu wollen, so sehr raste es.

Die Fahrt über, waren alle Still. Leo und mein Vater mochten Karol wirklich sehr und machten sich dementsprechend ebenfalls Sorgen.

,,Meldet euch bitte, wenn ihr im Hotel seid.", bat Papá als wir schließlich ankamen. Ich nickte und bedankte mich bei ihm.

,,Karol!", rief ich ihren Namen, als ich sie sah. Sie saß lehnend gegen einen Baum, wobei Sie ihre Arme um ihre angewinkelten Beine schlang und ihr Gesicht darin vergrub. Ihr Kopf schoss nach oben, als sie mich hörte. Ich rannte auf sie zu und kniete mich vor sie.

,,Rugge.", schluchzte sie plötzlich, worauf ich sie an ihrer Taille zu mir zog. Sofort krallte sich an meinem Shirt fest. Ihr ganzer Körper zitterte. Ich spürte ihren unregelmäßigen Atem an meinem Hals. Ich strich sanft über ihren Rücken, was sie ein wenig zu beruhigen schien.

Als sie schließlich ihre Atmung wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, lockerte sie ihren Griff um mein Shirt und löste sich ein wenig von mir, sodass ich sie nun sehen konnte. Lose Strähnen hingen ihr im Gesicht. Ihre Augen waren angeschwollen und blutrot. Ich strich langsam die Strähnen weg und küsste dann sanft ihre Lippen. Schwach erwiderte sie den Kuss.

,,Was ist passiert, mein Engel?", fragte ich schließlich ruhig.

Sie erzählte mir, dass sie sich an etwas aus der Vergangenheit erinnerte, was mit ihrem Vater zu tun hatte. Er soll wohl ihre Mutter und Karol, als sie noch klein war, geschlagen haben. Außerdem hatte er sie als Fehler bezeichnet. Sie erzählte mir alles. Bis auf das letzte Detail. Von der Situation bis hin zu den Gefühlen, welche in ihr vorgingen.

,,Es kam alles auf einmal. Ein Gedankenblitz. Es spielte sich alles vor meinen Augen ab. Ich habe ihn gesehen." Fassungslos schüttelte sie mit dem Kopf.

,,Und du konntest dich davor an nichts davon erinnern?", fragte ich sie verwirrt. Sie überlegte, schüttelte allerdings schließlich den Kopf. Es war wirklich komisch. Scheinbar war es ein so großes Trauma, dass sie es komplett verdrängt hatte.

,,Er hat meine Mamá geschlagen.", wiederholte sie geschockt.

,,Er hat sie geschlagen und betrogen! Er hat sie verletzt! Und er wird wiederkommen, Rugge! Er hat gesagt es sei nicht vorbei!", schrie sie auf einmal und schien die Fassung zu verlieren.

,,Ich bin hier. Es wird nichts passieren.", sprach ich ruhig auf sie ein, was nichts brachte.

,,Weißt du noch von meinem Traum, von dem ich dir erzählt habe? Er will mich umbringen! Er will meiner Mamá und mir wehtun!" Sie schien zu überlegen, was er in ihrem Traum noch sagte, als sie mich mit besorgten und gleichzeitig ängstlichen Augen anschaute.

,,Er will dich mir wegnehmen! Das hat er gesagt! Wieso tust du mir das an?! Lass mich in Ruhe! Ich hasse dich!" Sie kniff ihre Augen zu, fuhr sich durch die Haare und krallte ihre Fingernägel in ihre Kopfhaut.

,,Ich bin ein Fehler! Ich bringe dich in Gefahr! Ich möchte nicht, dass dir was passiert, Rugge."

,,Mir wird nichts-"

,,Nimm ihn mir nicht weg, bitte.", schluchzte sie, worauf ich meine Arme um ihren steifen Körper legte.

,,Keiner wird mich von dir wegbekommen. Ich bin immer da. Du bist nicht allein. Schon vergessen? Ich werde für immer an deiner Seite bleiben. Ich weiche nicht eine Sekunde von deiner Seite. Das verspreche ich dir. Es wird nichts passieren. Für dich würde ich alles geben. Ich werde alles dafür geben, dass nichts passiert. Ich liebe dich.", flüsterte ich in ihr Ohr.

Ich liebe dich mehr als mein Leben.

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Neues Kapitel🎉

Wie gefällt euch das Kapitel?
Wird Rugge sein Versprechen halten können?
Will Ruggero uns was mit seinem letzten Gedanken sagen?
Was wird in Zukunft noch so passieren?
All das erfahrt ihr sehr bald!

Ich hab euch lieb!
Eure Aurora❤️

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt