Taffes Mädchen

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Voller Adrenalin und Panik, fing ich an um mich zu schlagen. Es brachte alles nichts, bis ich der Person voller Wucht auf den Fuß tritt, worauf der Unbekannte sich von mir löste. Ich sammelte ein letztes Mal meine ganze Kraft und schlug der Person so doll ich konnte, in den Magen.

Ich wagte noch einen letzten Blick, um zu gucken, wer es überhaupt war.
Das war doch dieser Ruggero mit dem ich zusammengestoßen bin! Dieses Grinsen erkenne ich überall wieder.

,,Du?!", schrie ich, worauf er mir wieder meinen Mund zuhielt.

,,Wenn du nicht willst, dass dieser Gorilla dich umbringt, dann redest du lieber ein bisschen leiser.", flüsterte er und grinste immer noch.

Ich hasse ihn. Wie kann er in so einer Situation grinsen, wie ein Honigkuchenpferd? Ich würde es ihm am liebsten aus seinem Gesicht schlagen.

,,Du kannst Glück haben, dass ich hier war, um dich zu retten. Als kleines Dankeschön, würde mir dein Name schon reichen.", sagte er.

,,Pff, glaub mir, ich hätte es auch ohne dich geschafft. Ich brauche keinen Typen, der mich rettet.", zischte ich ihn an.

,,Du warst aber gerade wirklich in Gefahr. Du solltest so spät abends nicht alleine durch die Straßen laufen.", schrieb er mir vor.

,,Du hast mir nichts zu sagen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.
Dafür brauche ich keinen Möchtegernbeschützer.", fauchte ich.

,,Uh, taffes Mädchen.", zog er mich auf.

Er nahm kein einziges Wort ernst. Er machte mich total aggressiv. Er war arrogant und eingebildet. Die perfekte Mischung für einen Idioten.

,,Weißt du was? Ich bin doch ganz froh, dass du hier bist und wir dieses Gespräch führen, denn du beweist mir wieder, dass ihr Jungs oder Männer, was auch immer, alle gleich seid. Ihr denkt ihr seid was besseres. Intelligenter. Klüger. Stärker.
Mädchen und Frauen? Die werden als schwach dargestellt, nur weil sie weiblich sind. Doch das sind sie nicht. Ganz im Gegenteil.", sprach ich meinem Gedanken aus und schaute ihm direkt in die Augen.

Ein leises enttäuschtes Lachen entkam mir. Ich dachte an meine Mutter und ihren Ex-Mann.

,,Aber was erwarte ich auch noch?", fragte ich mich selber, kaum hörbar.

Stille herrschte.

Ich ging und spürte seinen Blick noch auf mir weilen.

Endlich zu Hause angekommen, ging ich kurz an dem Zimmer meiner Mamá vorbei und schaute rein. Sie schlief friedlich.

In meinem Zimmer angekommen, suchte ich mir Pyjama raus und ging ins Bad, wo ich mich abschminkte, Zähne putzte und duschte.

Fertig mit der Dusche, kämmte ich mir in meinem Zimmer, meine Haare durch und legte mich ins Bett.

Ich dachte nochmal an den Vorfall von vorhin. Ich regte mich immer noch drüber auf, dass er mich nicht ernst nahm. So ein Idiot. Ich hasste ihn.

Und wer war überhaupt dieser Typ und warum verfolgte er mich? Was wollte er von mir?

Ich schaute auf mein Handy. Oh nein... Jeweils 10 verpasste Anrufe von Valu und Caro.
Ich schrieb ihnen, dass ich zu Hause angekommen bin, verriet aber nichts von dem Vorfall. Sie würden sich nur unnötig Sorgen machen.

Ich dachte noch über vieles nach, bis schließlich meine Augen zufielen.

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt