Der erste Schultag

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Wir gingen zusammen rein und wollten gerade in unsere Klasse, als ein Junge, ungefähr in unserem Alter, auf uns zukam.

,,Hey, ich bin Michael. Michael Ronda. Ich wollte euch fragen, ob ihr zufällig wisst, wo der Klassenraum der 12e ist?", fragte er höflich. Er wirkte ganz nett.

,,Wir gehen auch in die 12e. Du kannst mit uns kommen, wenn du möchtest.", antwortete ich zu meiner Überraschung sogar sehr nett. Vielleicht ein wenig zu nett, denn im nächsten Moment spürte ich die Blicke von Valu und Caro auf mir.

Sie waren verwirrt, was ich auch für einen Moment war. Ich ließ es mir aber nicht ansehen.

,,Gerne!", lächelte er.

Wir gingen zusammen in den Klassenraum.
Da wir jetzt ein wenig mehr Schüler sind, gab es dementsprechend mehr Tische und Stühle. Das heißt also, dass es auch eine neue Sitzordnung geben wird.

Gerade wollte ich mich zu Caro setzen, als mich jemand antippte und ich mich umdrehte. Valu stand vor mir.

,,Willst du dich nicht neben Michael setzen?", fragte sie und wackelte dabei mit ihren Augenbrauen.
Ich musste kurz Lächeln, antwortete ihr aber schließlich.

,,Nein, soweit kommt's noch. Ich wollte nur mal nett sein. Setz du dich doch zu ihm. Vielleicht versteht ihr euch ja ganz gut.", wackelte ich nun mit den Augenbrauen.

Sie fing an zu lachen und setzte sich Schlussendlich wirklich zu ihm.

Wenn er auch nur ein falsches Wort zu ihr sagt, dann kann er was erleben.
Ich lasse nicht zu, dass irgendwer meine Freundinnen verletzt.
Sie verdienten es nicht. Die beiden waren mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Sie sind sehr liebenswürdige Menschen.
Ich möchte sie um keinen Preis verlieren.

Ich merkte nicht, dass ich anfing zu lächeln, bis Caro mich aus meinem Gedanken riss.

,,Erde an Karol? Wieso lächelst du so? Hast du dich etwa verliebt?", grinste sie.

,,So ein Quatsch. Ich bin einfach glücklich euch zu haben!", schrie ich förmlich und schloss Caro in eine Umarmung.

Ich schaute zu Valu, die es wahrscheinlich gehört hatte, denn sie lächelte mich und Caro an.

Der Unterricht begann und wie bei jedem ersten Schultag nach den Sommerferien, werden die Regeln besprochen und ein paar organisatorische Dinge geklärt. Außerdem stellte man uns alle Lehrer vor. Ein paar kannte ich und ein paar nicht, da ja von der Jungenschule auch Lehrer zu uns kamen.

Der Schultag verging recht schnell, da wir auch nur vier Stunden hatten, was wirklich sehr ungewohnt für mich war. Wir hatten sonst immer mindestens sechs Stunden. Das war wohl eine Ausnahme.

Valu, Caro und ich wollten gerade das Schulgebäude verlassen, als Michael auf uns zu rannte.

,,Hey, ich nochmal. Wir hatten uns gar nicht richtig vorgestellt.", sagte er während er Caro und mich anschaute.
Valu kannte er ja schon ein bisschen besser, da sie nebeneinander saßen und sich anscheinend auch gut verstanden, denn er umarmte sie, als wir vorhin aus
dem Klassenraum gingen.

,,Ich bin Michael, ihr könnt mich Mike nennen, bin 18 Jahre alt, werde aber bald 19, und ich liebe die Musik.", stellte er sich richtig vor.

,,Ich bin Carolina, du kannst mich aber Caro nennen, bin ebenfalls 18 und ich liebe es, schöne Momente mit meiner Kamera festzuhalten.", folgte sie.

,,Ich bin Karol, bin 17 Jahre alt und somit wohl die Jüngste. Ich liebe es zu singen und zu tanzen.", schloss ich die ,,Vorstellungsrunde" ab.

,,Wow, du bist 17 und bist schon in der 12. Klasse?", fragte er mich überrascht.

,,Ja, ich kam ein wenig früher in die Schule.", lachte ich.

Wir verabschiedeten uns von Michael und gingen weiter.
Wir beschlossen in ein Café zu gehen.

,,Seit wann bist du denn so nett zu Jungs?", brach Valu die angenehme Stille. Sie schaute mich erwartungsvoll an.

,,Na, ich muss doch nett zu deinem zukünftigen Freund sein.", lachte ich und sie stimmten mit ein.

Wir redeten noch eine Zeit lang und verabschiedeten uns dann schließlich.

Ich ging nach Hause, wo meine Mutter schon wartete und mich fragte, wie mein erster Tag war. Ich antwortete mit ,,Gut" und erzählte ihr anschließend von meinem Tag.

Ich ging in mein Zimmer, packte meine Tasche für morgen und suchte noch ein Outfit raus.
Ich schminkte mich ab und zog meine Pyjama an, da es schon spät wurde. Schließlich legte ich mich in mein Bett und ließ den Tag nochmal Revue passieren. Nach kurzer Zeit, schlief ich ein.

Gefühlschaos || RuggarolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt