Kapitel 20

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Ich wurde davon wach, dass mich jemand anschrie. Aber als ich mich dann umschaute war niemand da. Nur meine Uhr verspottete mich mit der grellen Anzeige von drei Ziffern, nämlich 4:20. Ich murmelte mich wieder in meine Decke, jedoch konnte ich nicht lange mit meinem Kissen kuscheln, denn ich entlarvte den Übeltäter! Es war mein Handy! Ich bin wohl beim Musik hören einfach eingeschlafen. Ach Handyleinchen ich nehme dir das nicht übel, ich schließe dich sogar ans Ladekabel.

Nach einer langen Zeit in der ich mich im Bett herum wälzte und versuchte einzuschlafen, gab ich dieses Unterfangen endgültig auf. Die Sache mit Lian machte mich irgendwie fertig, ich konnte nur noch an das denken. Das verlangte nach harten Mitteln! Ich ging in die Küche und holte mir Orangensaft und Mandel-Schokolade aus dem Kühlschrank (Ja ich weiß, komische Mischung). Damit bewaffnet setze ich mich ans Küchenfenster und beobachtete die Hauptstraße an der wir wohnten. Ich bemitleidete die armen Trottel die jetzt schon zur Arbeit mussten. Ob Elsaja auch ganz normal arbeiten gehen und um uns herum sind? Mila und Alexander meinten irgendwas von Aufgaben innerhalb der Gemeinde, aber sie sind darauf nicht wirklich eingegangen.

Als ich mich dann auch mal vom Fenster löste war es schon viertel nach 5 und ich bezweifelte das ich noch schlafen können würde ich würde eh die ganze Zeit über die Sache mit Lian nachdenken, was echt nicht mehr normal ist... Ich brauche Ablenkung! Dafür eignete sich perfekt eine Dusche! Ich setzte mich in die Wanne und ließ mich einfach von dem Wasser berieseln. Duschen fühlten sich ja eigentlich immer gut an, die jedoch besonders, ob das jetzt was mit diesem Elsaja-Zeugs zutun hatte war nebensächlich. Es war punkt sechs Uhr, was hieß das ich noch gut eine halbe Stunde habe bevor meine Eltern aufstehen würden. Ich sah das sich neben der Badewanne eine Pfütze gebildet hatte. Ich musste unwillkürlich grinsen. Ich stellte mir vor wie dieses Wasser einfach wieder über dem Beckenrand in der Wanne verschwinden würde und tatsächlich es klappte. Ja perfekt.

Ich holte noch schnell meine Tasche, die ich letztens hinter den Baum geschmissen hatte herein und ging dann - natürlich angezogen und nicht nur im Handtuch - nach Erik. Wieso? Nun ja ich wollte wissen wie ich diese Annahme vollziehe. Die Entscheidung hatte rein gar nichts mit dem Streit von gestern zu tun, wenn es danach ginge hätte ich wahrscheinlich abgelehnt. Ich hatte zwar keine Lust auf seine dummen Spielereien, aber ich hatte so das leise Gefühl das ich gar nicht ablehnen könnte selbst wenn ich es wollen würde. Außerdem war Ale nun ein Teil dieser Welt und ich konnte sie unmöglich alleine lassen, vor allem wenn sie wirklich so gefährlich für sie war.

Ich war so in Gedanken verloren das ich fast gegen Eriks Haustür geknallt bin - die Ampel lässt grüßen... Letztendlich entschied ich mich dann doch die Klingel zu benutzen, anstatt die Tür einzurennen. Ich meine ich hatte sowieso nicht den besten Start mit Erik - man siehe ich habe Pedo-Nachbar aus meinen Gedanken gestrichen- und da solle ich dann nicht noch sein Haus kaputt machen. Okay mein guter Vorsatz ist dahin, dann als er mir die Tür öffnete sprach sein Blick Bände. "Also als argloser Postbote wäre ich um mein Leben gerannt", dabei grinste ich wir irgendein... ach keine Ahnung irgendwas was richtig dämlich aussah. Sein blick hellte sich auf, aber man erkannte deutlich das er jetzt lieber im Bett wäre. "Ja und als Postbote würdest du jetzt auch unter der Erde leben Leiche spielen. Aber was führt dich in dieser wunderschön frühen Morgenstund zu mir? Und das wahrlich ohne Begleitung", bei den Letzen Worten verbeugte er sich und öffnete mir die Tür. Als ich dann an ihm musste ich unwillkürlich daran denken das er gestern gesagt hatte er sei 555 und da es jetzt 2017 ist muss er ja 1462 geboren sein. Und soweit ich weiß das Mittelalter so um die 1500 aufgehört. Erst jetzt fiel mir auf wie scheiße alt er eigentlich war.

Nach einer Zeit merkte ich dann, das Erik mir mit der Hand vor den Augen herumwedelte. Ich schüttelte den Kopf und räusperte mich: "Wie mache ich die Annahme?" "Bist du dir sicher dass du das willst? Lian ist nicht einmal da." "Muss er dabei sein?" Er lachte: "Nö aber der wird schätze ich mal sofort da sein, wenn er bemerkt was los ist." "Ja also das bringen wir das hinter uns, wie genau funktioniert das jetzt?" Er zuckte mit den Schultern: "Geh einfach irgendwohin wo Wasser ist, kein Leitungswasser also am besten ein See oder Fluss. Dort schlitzt du dir mit irgendwas scharfem die Hand aus, sodass Blut kommt. Nun ja das wichtige ist halt das die Wund direkt mit dem Wasser in Berührung kommt." Ich guckte ihn mit großen Augen an: "Das ist alles?" "Nein, aber der Rest kommt von allein. Unterschätz das nicht." 

Elsaja - Das Schicksal ist ein MiststückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt