Elsaja - Das Schicksal ist ein Miststück

Kapitel 1

Natürlich ist es so, dass das Fahrrad einen platten hat wenn man es einmal im Leben braucht! Naja was heißt einen platten, in beiden Reifen herrschte flaute. Und eine Pumpe ist hier auch nirgends, ich habe alles abgesucht weder im Keller noch in der Garage ist eine. Ok im Kühlschrank war auch keine, da habe ich sie aber auch nicht wirklich vermutet. Was ich aber darin vermutet hab war ne Flasche Orangensaft, die war aber auch nicht drin. Aber zurück zum Thema. Das Fahrrad ist unbrauchbar und ich darf nicht zu spät bei meiner Schwester antanzen, die heiratet nämlich heute und zu spät kommen kommt da nicht so gut. Mal abgesehen davon passt mein Outfit nicht wirklich zu einer Fahrradtour. Enges kurzes Kleid und hohe Schuhe sind nicht so ideal. Und da ich kein Geld für ein Taxi besitze, habe ich nur diese drei Möglichkeiten:

1. Laufen (viel zu spät kommen, sich deswegen von einer sehr wütenden Schwester anmotzen lassen und auf dem ganzen Weg den Blicken von vorbeifahrenden Autofahrern ausgesetzt sein)

2. Versuchen Fahrrad mit dem Mund aufzublasen (insofern das überhaupt Möglich ist, Stunden damit verbringen, deswegen zu spät kommen, was auch eine wütende Schwester zufolge hat, außerdem besteht die Möglichkeit sich das Kleid völlig zu ruinieren, was Mami wütend macht)

3. Pädophilen Nachbarn fragen, ob dieser einen Fährt (der liebe nette Nachbar kann einen eine halbe Stunde begaffen wie es ihm beliebt, sofern er nicht von der Straße abkommt)

Mein persönlicher Favorit ist ja Möglichkeit Nr.2, aber da ich nun mal nicht Lebensmüde bin, geht das nicht. Dazu gibt es auch eine ganz einfache Gleichung.

Wütende Schwester= Tod

Wütende Mutter= Tod

Wütende Schwester + Mutter = Mehr als Tod

Mit dieser Gleichung kann man auch Möglichkeit Nr.1 ausschließen, also ist heute nicht nur der Glücklichste Tag im Leben meiner Schwester, sondern auch in dem meines Nachbars! Ach was bin ich heute nicht sozial, immer schön auf die Mitmenschen achten!

Fünf Minuten noch und dann bin ich aus diesem Auto raus und das ist auch gut so, denn ich bin kurz davor die Hochzeit zu vergessen und zum nächstgelegenen Polizeirevier zu laufen und Anzeige wegen sexueller Belästigung zu erstatten, naja mit 17 geht das schlecht und er hat mich nicht wirklich angefasst oder so, aber es sollte einem 43-jährigen Mann nicht erlaubt sein, ein Mädchen so permanent anzustarren! Sowas muss man doch Anzeigen können und wenn nicht läuft das was bei dem deutschen Rechtssystem schief!

"Vielen Dank das sie mich hergebracht haben Herr Mayer, ich weiß wirklich nicht wie ich sonst rechtzeitig hierhergekommen wäre", kam es von mir so nett wie es ging. Wir hielten an. Ich machte sofort die Tür auf, stieg jedoch nicht aus. Er machte das Auto aus und meinte: "Das war doch kein Problem du weißt doch ich helfe dir gerne, Lve" Ja, vor allem, weil ich ein minderjähriges Mädchen bin! Ich stieg aus und sagte Höflich: "Ja das weiß ich, danke noch mal und einen schönen Tag noch." Damit schlug ich die Tür zu und rannte zu Kirche. Ich war ihm ja wirklich dankbar, doch diese ganzen Musterungen müssen doch nicht sein, okay er hat mich noch nicht wirklich lange im Visier, aber trotzdem ist es nervig.

Ich schaffte es grade noch Rechtzeitig neben meiner Mutter platz zu nehmen und von ihr einen verärgerten Blick zu ernten, ehe meine Schwester von meinem Vater und dem Hochzeitsmarsch begleitet, die Kirche betrat.