Kapitel 10

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Als ich wach wurde, wälzte ich mich noch eine ganze Zeit lang im Bett herum, ich wollte noch weiterschlafen. Aber Nö, natürlich ging das nicht! Verschlafen nahm ich mein Handy und guckte auf die Uhr. Ach verdammt, schon 10 Uhr, Mittwoch! Moment mal Mittwoch habe ich doch Schule! Ich sprang aus dem Bett und zog mir schnell was an. Ah es sind ja Ferien... Ich ließ mich wieder aufs Bett fallen. Ich rutschte mit dem Rücken zur Wand und zog die Beine an. Wie konnte sich nur so viel in einer Woche ändern? Vor allem hatte ich keine Ahnung in was ich da genau hineingeraten war, geschweige denn was von mir erwartet wurde. Der Wassergeist meinte ich soll sie vor den Kerimar beschützen, aber was ist das?

Jetzt viel mir auch wieder die kleine Last um meinen Hals auf, die Kette mit dem Pentagramm Anhänger. Wenn ich durch einen der fünf Zacken des Sternes sah konnte ich etwas Passendes zu dem jeweiligen Element entdecken. Beim Wasser, das Meer. Beim Feuer, einen Vulkan. Bei der Erde, einen Wald. Und bei der Luft, einen unendlichen Himmel. Beim Obersten Zacken, der dem Geist zugeordnet war, sah ich lilane Ströme, sie sind kaum zu beschreiben. Durch das Fünfeck in der Mitte sah man die Welt wie durch einen Schimmer. Das war mal Schmuck! Hätte man mir von sowas vor ein paar Tagen erzählt, hätte ich gedacht er sei verrückt. Naja, ich habe das ja wirklich, ich habe auch Lian für verrückt gehalten. Ich habe ihn Psycho genannt und mich über ihn lustig gemacht, das war Falsch! Er ist manchmal zwar etwas gemein, beziehungsweise hat er manchmal dieses blöde Lächeln, aber wo es darauf an kam war er da für mich. Ich glaube ich sollte mich bei dem Idioten entschuldigen. Wieso Idiot? Ganz einfach er hätte mit mir reden können und es mir erklären können, anstatt auf geheimnisvoll zu machen.

Ich wollte ihm schreiben. Aber ich hatte seine Nummer ja gar nicht. Oh oder doch. Ich hatte nämlich eine Nachricht von: Mein gut aussehender Partner!

Ich starrte mein Handy böse an. Was hatte dieser Einfallspinsel sich dabei gedacht?! Da hält sich wohl jemand für ganz komisch.

"Guck aus dem Fenster"

Ich tat ihm einfach mal den gefallen und tat es. Und was war da? Ja richtig 'Mein gut aussehender Partner'. Er hatte ein großes Grinsen im Gesicht und tippte auf seinem Handy herum. Es kam noch eine Nachricht:

"Du kannst das Fenster auch aufmachen!"

Ich antworte:

"Was, wenn nicht?"

Jetzt guckte er Böse.

Ich spielte mit dem Gedanken, ihn da einfach sitzen zu lassen und Frühstücken zu gehen, doch ich hatte die leise Ahnung das er einfach klingeln würde, wenn ich nicht aufmachen würde. Meine Eltern würden das nicht so toll finden, vor allem nicht, wenn er in meinem Zimmer ist. Ganz sicher nicht! Ich glaube da geh ich lieber raus! Ich machte das Fenster auf Kipp und sagte ihm das ich nach unten kommen würde.

Ich kämmte meine Haare und klatschte mir noch etwas Puder und Wimperntusche ins Gesicht und packte mir zur Sicherheit noch eine Tasche mit Klamotten, wer weiß ob ich die brauche.

Auf dem Weg nach unten lief ich gradewegs in meinen Vater herein. Puh Glück gehabt, das es nicht meine Mutter war. "Soso, das Fräulein lässt sich auch mal wieder Blicken", meinte er Ernst. Ich sah zu Boden: "Ja es tut mir wirklich leid, ich hatte nicht vor so lange bei Ale zu bleiben, aber ich war so müde..." Mein Vater Unterbrach mich: "Achso und aus diesem Grund bleibt man gleich einfach zwei Tage länger da, so lange kannst du auch wieder nun nicht schlafen, Lve!" Oh mein Name... ganz schlecht, ich muss schnell weg hier! Ich sagte ihm das in der Tasche Ales Sachen sind die sie mir geliehen die ich ihr jetzt vorbeibringen muss und Elite hinaus nachdem ich meinem Vater einen Kuss auf die Wange gab. Ich hörte ihn im Hintergrund murren, aber er ließ mich gehen.

Draußen traf mich die heiße mittags Sonne. Ich schlich in den Garten, wo Lian stand. Er musterte meine Tasche: "Möchtest du jetzt zwei Nächte bei mir verbringen, Dornröschen? Findest du nicht das, dass noch ein bisschen zu früh für uns ist?" Mit gespielten Entsetzen sah ich ihn an: "Was? Wieso denn nicht? Mensch, ich habe mich doch schon so gefreut" Ich schmiss die Tasche hinter einen Baum. Er sah verwirrt aus: "Jetzt mal im ernst was soll die Tasche?" Stolz grinste ich und meinte, das sind Ales Sachen die ich ihn jetzt vorbeibringe!" Während ich das sagte machte ich Anführungszeichen in der Luft. "Du gefällst mir immer besser Dornröschen!" Ich verbeugte mich und er hielt mir den Arm hin, beidem ich mich einharkte. Er flüsterte mir ins Ohr: "Denk daran das die Luft dich trägt und den Rest übernehme ich." Kann er das nicht wie ein normaler Mensch sagen? Doch bevor ich ihn darauf ansprechen konnte, flogen wir schon. Es klappte wirklich, ich musste nur daran denken und es funktionierte.

"Wohin fliegen wir eigentlich?", frage ich. "Erstmal gehen wir Frühstücken, keine Angst geht auf mich und danach lernst du erstmal ein paar andere Elsaja kennen", meinte er wie immer grinsend. Das erste Gefiel mir, das zweite ehr nicht so.

Elsaja - Das Schicksal ist ein MiststückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt