Jule
Als ich in den Privatjet stieg, hatte ich ein klares Ziel vor Augen: Berlin.
Der Flug sollte nicht länger als zwei Stunden dauern und als ich aus dem Fenster sah, hoffte ich, bereits das Festland zu sehen.
Stattdessen war weit und breit nur Wasser. Selbst hinter dem Horizont gab es nur Wasser.Das irritierte mich, denn eigentlich hätte Berlin schon in Sichtweite sein müssen.
War ich ins falsche Flugzeug gestiegen?
Das konnte nicht sein, weil mir alles so vertraut war. Das hier ist Roberts Jet.
Aber wohin fliegen wir?
Panisch schnallte ich mich ab und will zum Piloten gehen, aber mit dem darf ich während des Fluges nicht reden.
Mein Handy ist ausgeschaltet, damit die Elektronik nicht gestört wird.
Was soll ich tun?
Wir haben keine Stewardess oder so, ich bin hier völlig allein.
Ob ich gerade entführt werde?
Tränen steigen mir in die Augen.
Vielleicht werde ich gleich lebendig ins Meer geworfen, um von Haien gefressen zu werden!
Plötzlich geht der Fernseher vor mir an.Von allein!
Dann sehe ich Roberts Gesicht, das mich unbekümmert anlächelt.
Haben sie ihn auch entführt?
„Hallo, mein Schatz! Du wunderst dich bestimmt, warum du noch nicht gelandet bist. Das liegt ganz einfach daran, dass du noch weit entfernt vom Zielort bist. Hab keine Angst, es wird alles gut."
Der Bildschirm wird schwarz und ich klopfe wild darauf herum, damit er wieder anspringt.
Was sollte das?
Wieso sagt Robert sowas kryptisches?
Das trug eben nicht zu meiner Beruhigung bei!Ich schnalle mich wieder an und blicke weiter aus dem Fenster. Was anderes bleibt mir auch nicht übrig.
Endlich kommen braune Schatten in Sicht und deuten in der Ferne Inseln an.
Wohin verdammt fliege ich?Das Flugzeug verliert an Höhe und es kommt eine riesige Inselgruppe zum Vorschein.Das Wasser ist türkisblau und ich kann das Korallenriff erkennen. Traumhaft!
Meine Angst verflüchtigt sich und macht der Freude Platz.
Die Maschine landet holpernd auf einer steinigen Landebahn.Und dort im Staub steht mein Robert.
Sexy und schön wie eh und je.
Mein Herz platzt gleich vor Erleichterung und Freude und ich eile ihm entgegen. Er schließt mich in seine Arme und küsst mich, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen.
„Du bist wieder da", sagt er und betrachtet mich, als könne er es kaum glauben.
„Ja, hier bin ich", sage ich glücklich und schmiege mich an ihn. Ich bin wieder zu Hause.
„Komm, ich will dir was zeigen", sagt Robert schließlich und nimmt meine Hand.
Wir gehen zu einem Geländewagen und fahren über eine Schotterpiste durch den Dschungel.„Wo sind wir hier?", will ich neugierig wissen. Meine Aufregung steigt weiter, denn ich liebe Überraschungen.
Robert lächelt. „Gedulde dich."
Der Dschungel lichtet sich und macht einem breiten Sandstrand Platz. Das Meer brandet ruhig an die Steine, die aus dem Wasser ragen. Wir steigen aus und gehen zum Strand.
„Das ist Julia-Bay", erklärt mir Robert und ich lache, als er den Namen nennt.
„Ein Strand mit meinem Namen?"
„Das war nicht meine Idee, der hieß schon so, deswegen habe ich ihn gekauft. Naja, und die Insel zur Sicherheit noch dazu, damit wir keine nervigen Nachbarn haben. Jedenfalls wollte ich dir eigentlich noch etwas anderes zeigen", sagt er und ich bin immer noch platt, dass er einfach so eine ganze Insel gekauft hat.
Ich werde mich nie an den Luxus gewöhnen.
Wir verlassen den Strand über einen Trampelpfad, der zwischen exotischen Bäumen hindurchführt, die einen betörenden Duft verströmen. Dahinter erscheint ein kleiner Garten mit einer kleinen Hütte dazu.
„Wie niedlich!", sage ich staunend und gehe auf die Hütte zu. Mit ihrer weißen Farbe sticht sie aus dem ganzen Grün um uns herum heraus.
„Das soll unser Rückzugsort werden, wenn uns zu Hause alles zu viel wird", sagt Robert. „Hier sind wir garantiert ungestört und können tun, was wir wollen, ohne von Fotografen beobachtet zu werden."
„Womit habe ich dich nur verdient?", frage ich glücklich. „Du bist der beste Ehemann der Welt!"
„Das weiß ich", sagt er grinsend. „Aber das beste an der Hütte ist ihr Bett. Wir sollten es mal ausprobieren, findest du nicht?"
Ich kann die Sehnsucht in seinem Blick sehen und folge ihm bereitwillig nach oben. Das Bett füllt fast den ganzen Raum aus, so groß ist es. Robert zieht mich an sich und gibt mir einen leidenschaftlichen Kuss, der meine Sinne völlig vernebelt.
Seine Hände hinterlassen heiße Spuren auf meiner Haut und ich kann ihn nicht mehr loslassen, so sehr will ich ihn.
Wir lieben uns mit einer noch nie zuvor dagewesenen Intensität, die jedes sexuelle Abenteuer, das wir bisher hatten, übertrifft.
Erschöpft liegen wir schließlich nebeneinander und sehen uns tief in die Augen.
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Story of my Life - verzweifelte Hoffnung
RandomDer weltberühmte Philosoph Nietzsche sagte: „Hast du eine große Freude an etwas gehabt, so nimm Abchied! Nie kommt es zum zweiten Male." Tori ist verzweifelt, ausgelaugt und ein Schatten ihrer Selbst. Zu Silvester wollte sie sich mit Henry t...