Kapitel 17

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Charles

Müde reibe ich mir die Augen. Es ist anstrengend die ganzen schlechten Schlagzeilen über sich selbst lesen zu müssen. Aber meine Mutter besteht darauf, weil sie meint, es würde meine Meinung in Bezug auf meine Scheidung ändern. Tut es aber nicht. Ich bin froh, mich von Carla getrennt zu haben. Ja, ich genieße mein Singleleben sogar!

Obwohl ich nicht der hübscheste bin und schon ziemlich alt, erhalte ich trotzdem Anfragen von Frauen zwecks eines Treffens. Ich bin natürlich nicht so blöd zu denken, dass sie ernsthaft an mir interessiert wären, aber es ist gut fürs Ego.

„Carla übertreibt, Mom", sage ich und falte die Zeitung zusammen. Die Queen hebt eine Augenbraue, was heißt, dass sie mir nicht ganz glaubt.

„Herrgott, ich habe ihr eine Ohrfeige gegeben, aber doch nicht so, dass man es als Gewalt betrachten kann", sage ich frustriert. Denn Carla musste ja unbedingt diese Handlung der Presse stecken. Wahrscheinlich folgt als nächstes eine Klage.

„Ich wüsste gern, was du dagegen zu unternehmen gedenkst", sagt sie und nippt an ihrem Pfefferminztee, den sie jeden Tag gegen fünf trinkt.

„Ich ignoriere sie und gebe kein Statement ab. Die Zeit lässt Gras darüber wachsen", antworte ich ruhig. „Carla wird bald ihre Munition verschossen haben und niemand wird sie mehr beachten."

Meine Mutter nickt bedächtig. „Wie du meinst."

Oh, wie ich diesen Satz hasse. Den sagt sie immer, wenn sie jemand in sein eigenes Verderben rennen lässt.

„Was hättest du getan?", frage ich.

„Ich hätte ihr eine hohe Summe für ihr Schweigen bezahlt. Einmalig. Das hat bisher immer funktioniert."

Ich verdrehe die Augen. Das war klar, denn etwas anderes kommt für sie nicht in Frage.

„Gut, dass ich nicht wie du bin", murmele ich vor mich hin. Meine Mutter trinkt noch mehr Tee und wechselt nun das Thema.

„Henry ist nun auf dem Weg der Besserung und will König werden", sagt sie und ein feines Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht. „Der Junge hat eindeutig mehr von mir als du, Charles. Er wollte mit mir verhandeln, damit ich dieses Mädchen nicht fortschicke. Mutig, findest du nicht?"

Davon wusste ich noch nichts. Ich weiß, dass die Queen Tori hasst und gegen Henry verwenden würde. Sie ist sein Schwachpunkt. „Was hast du getan?", will ich wissen und bemühe mich um einen sachlichen Tonfall.

„Du weißt, dass sie schuld an Henrys Unfall war, also werde ich sie aus England verbannen und es ihr nicht mehr gestatten, meinen Enkel zu sehen. Diesmal endgültig!" „Findest du nicht, dass du überreagierst? Du verdankst es Tori, dass Henry wieder bei Bewusstsein ist", entgegne ich.

Sie lächelt amüsiert. „Es wurde nie bewiesen, dass sie dazu beigetragen hat. Vielleicht war es nur Zufall."

Ich reibe mir über die Augen. „Du bist wirklich gemein, weißt du das? Der Junge hat so viel durchgestanden und hätte mehr als alle anderen das Recht darauf, glücklich zu sein. Aber du nimmst ihm das Einzige weg, woran ihm etwas liegt."

Die Queen zuckt mit den Schultern. „Sie ist weder adlig noch eine Britin. Außerdem habe ich bereits eine neue Kandidatin für Henry gefunden."

Sie ist wirklich unmöglich. „Wen?"

„Cindy, seine Jugendliebe!", teilt sie mir zufrieden mit. „Ihre Eltern sind angesehene Leute und somit ist das Mädchen nicht auf unser Geld oder unsere Titel angewiesen. Sie kennt sich in unserer Gesellschaft bestens aus und ich höre nur Gutes über sie."

Story of my Life - verzweifelte HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt