Drei Tage waren jetzt schon vergangen, seit Gandalf und Pippin nach Minas Tirith aufgebrochen sind. Aragorn wurde mit jedem Tag nervöser und blieb häufig stundenlang am Leuchtfeuer sitzen, damit er ja nicht verpasste wenn es aufleuchtete.
Ich verbrachte meine Tage damit mit Fírnen auszureiten. Manchmal begleitete mich Legolas und einmal sogar Gimli.
Ich fixierte gerade auf einen Punkt, auf den ich schießen wollte. Es war mein erstes Training nach dem Unfall und wie erwartet war es nicht schmerzhaft. Als ich Schritte hinter mir hörte, schoss ich und traf genau in die Mitte.
"Du bist gut", meinte auf einmal eine Stimme neben mir. Éowyn war neben mir getreten und blickte faszinierend auf den Pfeil.
"Danke", sagte ich und lächelte sie an.
"Du magst Legolas oder?", fragte sie plötzlich, als wäre es die normalste Frage der Welt. Ich schaute sie verwundert an. Wie kommt die darauf? Ist das so auffällig?
"Wie kommst du darauf", antwortete ich so unauffällig wie möglich. Es wurde jedoch nicht so unauffällig wie ich mir gewünscht hätte, da ich erstmal schön rot wurde. Mist. Éowyn musste es wohl gesehen haben, denn sie grinste mich nur an.
"Hey ich werds ihm schon nicht sagen. Du magst wenigsten jemanden, der nicht schon vergeben ist", meinte Éowyn und blickte traurig auf den Boden.
"Aragorn?", fragte ich sie und legte ihr meine Hand auf die Schulter. Sie nickte stumm, während wir langsam zum Palast gehen.
Als die Wachen gerade die Tür öffnen, kommt Aragorn wir von einer Tarantel gestochen um die Ecke gelaufen. Ich schaue ihn gespannt an. Scheint als wäre endlich eine Nachricht von Gandalf eingetroffen. Éowyn und ich folgen ihm in den Thronsaal und können gerade noch hören wie er König Théoden berichtet, dass Minas Tirith um Hilfe bittet.
"Macht alles bereit wir brechen in einer Stunde auf", sagte Théoden zu einer Wache, die danach eilig den Thronsaal verließ. König Théoden hatte uns gesehen, wie auch die anderen.
"Aah Éowyn, mach dich mit den anderen Frauen fertig. Ihr begleitet uns bis zum Lager."
"Aber ich kann mitkämpfen", protestierte sie, nicht begeistert davon nur mitzureiten.
"Nein, das wirst du nicht. Ein Schlachtfeld ist kein Platz für eine Frau. Das gilt auch für euch, Kiana". WAS! Will der mir gerade echt vorschreiben was ich tun und was ich nicht tun soll. Ich wollte mich gerade beschweren, da sah ich wie Legolas stumm den Kopf schüttelte. Ich schloss meinen Mund wieder. Théoden schien zufrieden zu sein und verließ zusammen mit Aragorn den Raum.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen, schnaubte ich wütend.
"Als ob der mir sagen kann, was ich zu tun und lassen habe", ließ ich meiner Wut freien Lauf.
"Beruhig dich, ich bin auch nicht so begeistert davon". Éowyn war neben mir getreten.
Genervt lief ich durch den Gang zu meinem Zimmer. Ich packte meine wenigen Sachen zusammen und stampfte immer noch ein wenig wütend aus dem Zimmer, nur um direkt in jemanden reinzulaufen. Ich verlor mein Gleichgewicht und fiel nach vorne. Zwei starke Arme hielten mich davon ab auf den Boden aufzuschlagen. Sie stellten mich wieder auf die Füße und ich drehte mich um, damit ich demjenigen danken kann. Vor mir stand Legolas mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Danke", murmelte ich und wollte weitergehen, doch Legolas hielt mich zurück.
"Wieso bist du so wütend auf alle? Es war nicht gerade nett von dir, Éowyn einfach so stehen zu lassen."
"Ich weiß und das tut mir auch leid." Beschämt blickte ich zu Boden. "Ich weiß auch nicht was mit mir los war." Ich schaute auf in sein makelloses Gesicht. Meine Wut war wie verflogen. Ich grinste ihn an.
"Fertig mit packen?", fragte er mich. Ich nickte und zusammen liefen wir zum Stall. Vor dem Stall trafen wir auf Éowyn und Aragorn. Ich konnte gerade noch erkennen wie Éowyn ihr Schwert versteckte, was mich grinsen ließ. Nickend verabschiedete ich mich von Legolas und ging rüber zu Éowyn, die wieder allein war.
"Hallo Éowyn. Ich wollte mich nochmal bei dir entschuldigen, dass ich vorhin so abweisend war"
"Kein Problem", lächelte sie mich an. "Du solltest langsam dein Pferd holen. Wir wollen gleich los."
Hinter uns waren auf einmal laute Stimmen zu hören. "Haltet das Pferd auf!", schrie jemand. Ich wusste sofort, dass es Fírnen war und drehte mich um. Fírnen kam auf direktem Weg auf mich zugaloppiert. Die Menschen sprangen ihm erschrocken aus dem Weg. An seinem Hals baumelte ein Zaumzeug. Irgendjemand hatte wohl versucht ihn aufzuzäumen. Fìrnen kam direkt vor mir zum stehen und senkte den Kopf, sodass ich ihm das Zaumzeug abnehmen konnte. Nachdem er von ihm befreit worden war, schüttelte er seinen Kopf und wieherte. Hinter ihm kam auch endlich ein Stallknecht völlig außer Atem zum stehen.
"Miss gehen sie von dem Pferd weg. Es ist gefährlich.", keuchte er. Ich schaute ihn verdutzt an und streichelte Fírnens Kopf. Hinter dem Stallknecht erschienen Aragorn, Legolas und Gimli, breit grinsend auf ihren Pferden.
"Gefährlich? Nein.", sagte ich und stieg, unter dem Blick des verdutzt reinschauendem Mann, auf.
Lachend ritt ich los und wurde bald darauf von Legolas und den anderen eingeholt.
"Der arme Mann", meinte Aragorn grinsend und ritt dann weiter nach vorne zu König Théoden. Auch die anderen hatten ein breites Grinsen im Gesicht.
So ritten wir aus dem Stadttor und ließen Edoras hinter uns. Wir machten uns auf den Weg nach Minas Tirith, denn mein erstes Abenteuer hatte noch viel mit mir vor.
Kapitel 7 kann vielleicht etwas dauern. Ich habe eine kleine Schreibblockade, aber ich gebe mir Mühe. :)
Laura
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Kiana
FanfictionDein Leben, das du schon seit immer gelebt hast, kann durch ein einziges Ereignis aus der Bahn gerissen werden und du erfährst Dinge, die du vorher niemals geglaubt hättest. Kianas Leben nimmt genau diese Wendung und sie erfährt Dinge über ihre wahr...