Kapitel 13

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Heraus trat jedoch nicht wie erwartet Aragorn. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als sah wer es war. Aus der Tür kam niemand geringeres als Gimli. Er schritt gemütlich aus der Tür, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als er bemerkte, dass er von jedem angeschaut wurde. Ich sah wie er rot wurde uns sich schnell zur Seite aus dem Staub machte.

Hinter ihm kamen dann aber doch noch Gandalf und Aragorn. Gandalf hielt mal wieder eine seiner Reden von der ich das meiste nicht mitbekam. Schließlich kniete sich aragorn nieder und Gandalf setzte ihm die Krone auf. Aragorn erhob sich und drehte sich um.

"Dieser Tag gilt nicht nur allein mir, er gilt uns allen", sprach er feierlich. Die Menge klatschte begeistert Beifall und jubelten dem neuen König von Gondor zu. Aragorn schritt langsam die Treppen herunter und lief durch die Menge. Er kam in unsere Richtung.

Legolas und Aragorn klopften sich gegenseitig auf die Schulter, ich nickte ihm zu und trat zur Seite Legolas tat dasselbe und Aragorn blickte in die Menge. Er sah Herr Elrond und neben ihm stand Arwen. Sie schob langsam einen Banner zur Seite, denn sie zuvor vor sich gehalten hatte. Aragorns Augen schauten ihr tief in die Augen und schließlich küssten sie sich. Die Menge fing wieder an zu jubeln, auch ich klatschte begeistert in die Hände. Vom Himmel regneten weiße Blüten, als die Beiden weitergingen und vor den Hobbits zum Stehen kamen. Die vier verbeugten sich vor Aragorn.

"Ihr müsst euch vor niemanden verbeugen", sagte Aragorn und verbeugte sich vor ihnen. Arwen tat es ihm gleich und mit ihnen jeder andere. Auch ich verbeugte mich, ich hatte die kleinen Hobbits tief in mein Herz geschlossen.

Nach der Krönung gab es ein großes Fest, es wurde viel gegessen, zur Freude von Gimli, aber auch getrunken.

Ich stand zusammen mit Legolas etwas abseits.

"Was hälst du davon, wenn wir schon jetzt zum Düsterwald aufbrechen?", fragte er mich. Ich dachte kurz darüber nach. Es bedeutete Abschied zu nehmen, von guten neuen und alten Freunden. Aber dieser Abschied wäre früher oder später eh irgendwann gekommen. Meine Entscheidung hatte ich schon längst gefällt. 

"Ich finde die Idee toll", teilte ich ihm meine Entscheidung mit.

Wir gingen zu den vier Hobbits, die an einem Tisch saßen und gemeinsam etwas tranken. Sie schauten auf, als wir an den Tisch traten.

"Wir wollten euch Lebwohl sagen."

"Ihr wollt schon gehen?", fragte Merry. Ich nickte ihm zu. Von den vieren kannte ich ihn am besten.

"Ja, wir haben uns entschieden. Ihr könnt uns jederzeit besuchen kommen. Unsere Türen stehen euch offen", sagte Legolas und die Mienen der Hobbits erhellten sich.

"Das werden wir", sagte Pippin.

Wir sagten noch einmal auf wiedersehen und machten uns auf die Suche nach Gimli. Wir fanden ihn völlig betrunken auf einer Bank sitzend ins Gespräch vertieft mit einigen Soldaten. Legolas tippte ihm auf die Schulter.

"Gimli wir wollen uns bei dir verabschieden. Aber du kannst uns jederzeit besuchen", bot Legolas auch ihm an. Gimli stand schwankend auf und umarmte ihn.

"Das werde ich", brummelte er und ließ ihn wieder los. Ich umarmte Gimli ebenfalls zum Abschied.

Als letztes gingen wir zu Gandalf und Aragorn. Die beiden standen zusammen und unterhielten sich. Sie schauten auf, als sie uns kommen sahen.

"Ihr wollt gehen, habe ich Recht", sagte Gandalf. Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

"Ja das wollen wir", sagte ich.

"Dann wollen wir euch nicht aufhalten", sprach Aragorn und umarmte uns kurz zum Abschied. Auch Gandalf verabschiedete sich mit einer Umarmung.

"Ich hoffe ihr besucht uns mal", sagte ich noch zum Abschied.

"Wir werden es versuchen."

Das war also der Abschied gewesen? Es schmerzte mir im Herz, aber die Vorstellung zusammen mit Legolas nach Hause zu reiten, war dann doch schöner.

Gemeinsam gingen wir auf unser Zimmer. Ich zog wieder meine normalen Sachen an. In einem Kleid wollte ich dann doch nicht reiten. Legolas war bereits fertig und öffnete die Tür. Ich schnappte mir meinen Bogen und die Dolche und folgte ihm. Wir gingen zu den Ställen und öffneten die Tür. Zu unserer Überraschung waren unsere Pferde bereits reisefertig und schnaubten freudig, als sie uns sahen. Ich stieg auf und schaute rüber zu Legolas. Er lächelte mich an.

"Fertig?", fragte er. Ich nickte und im Schritt verließen wir die Ställe.

Vor den Toren von Minas Tirith blickte ich noch einmal zurück zur weißen Stadt. Friedlich stand sie da und einzig die Schäden an den Mauern zeigten noch die Spuren des Krieges, der gerade einmal ein paar Tage zurücklag. Kein Mensch war zu sehen, sie feierten ausgelassen den Frieden.

Ich drehte meinen Kopf nach vorne und blickte nach vorne. Der Weg führte mich zu meiner Familie und zu einer Zukunft von der ich vor drei Monaten nicht mal geträumt hatte. Eine gemeinsame Zukunft mit Legolas. Vielleicht eines Tages auch meine eigene kleine Familie. Glücklich trieb ich Fírnen in einen flotten Trab um neben Legolas reiten zu können. Ich freute mich auf eine sichere Reise ohne böse Überraschungen oder Angriffen. Doch was ich nicht wusste war, dass es alles andere als eine gemütliche Reise werden würde.

Laura

KianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt