Was ich blöderweise nicht wusste, war, dass es noch einen weiteren Eingang zur Höhle gab. Groß genug, dass sogar ein Bär bequem durchpasste, aber dennoch so gut versteckt, dass ich ihn nicht gesehen hatte.
Ich stand immer noch mit geschlossenen Augen in der Sonne, als sich plötzlich eine Hand über meinen Mund legte, um zu verhindern, dass ich aufschreie. Geschockt riß ich meine Augen auf und versuchte verzweifelt mich aus dem Griff des Elben zu befreien. Jedoch war er viel stärker als ich und durch die Wunde am Hinterkopf war ich immer noch etwas erschöpft.
"Denkst du wirklich du kannst mir entwischen", flüsterte der Elb mir ins Ohr. Meine Antwort war nur ein unverständliches Gemurmel, dadurch dass er mir immer noch den Mund zuhielt.
Das kann doch wohl nicht war sein. Wieso hatte ich nur so viel Pech. Aber diesmal gebe ich mich nicht so schnell geschlagen.
Meine Arme konnte ich nicht bewegen, aber meine Beine. Während er versuchte mich zurück in die Höhle zu ziehen, trat ich mehrmals nach hinten. Leider traf ich außer seinem Schienbein nichts. Mist! Wie soll ich jetzt nur freikommen.
Fieberhaft dachte ich nach und hatte überhaupt keine Idee. Es musste schon ein Wunder geschehen.
Der Elb drehte mich herum, immer noch seine Hand auf meinen Mund pressend. Wütend funkelte ich ihn an, doch er ließ sich nicht einschüchtern.
Ganz langsam nahm er die Hand von meinem Mund. Das muss ich ausnutzen, dachte ich und schrie so laut ich konnte. Ich hoffte darauf, dass irgendjemand meinen Schrei gehört hatte.
Ich wurde von dem Elb an die Höhlenwand gedrückt, eine Hand hatte er wieder auf meinen Mund gelegt mit der anderen hielt mir ein kleines Messer an die Kehle.
"Noch so eine Aktion von dir und...", zischte er mir zu. Erschrocken schaute ich ihn an. Ich nickte leicht um ihn zu zeigen, dass ich es verstanden hatte. Er ließ langsam das Messer sinken und steckte es schließlich weg.
"Keine Sorge, dich umzubringen würde ich nicht übers Herz bringen. Dafür bist zu besonders", sagte er. Der Typ ekelte mich an und langsam begriff ich, dass es nichts gab was ich tun könnte um zu entkommen. Meine einzige Chance hatte ich verspielt. Na toll dachte ich mir. Ob ich Legolas jemals wiedersehen werde, in seine wunderschönen blauen Augen blicken, mit seinem Haar spielen, in seinen Armen einschlafen kann oder ihn jemals wieder küssen werden? Kleine Tränen liefen mir übers Gesicht, bei dem Gedanken an ihn.
"Ich liebe dich Legolas" , flüsterte ich in meinen Gedanken, auch wenn ich ganz genau wusste, dass er es nicht hören kann.Traurig blickte ich zu Boden und konnte deshalb auch nicht sehen, dass ich nicht mehr allein mit dem Elb in der Höhle war. Nicht nur er kannte den Eingang zur Höhle.
Ein leises Knurren und das Geräusch von Tatzen auf dem harten Steinboden, ließen mich aufhorchen. Das Geräusch war so leise gewesen, dass mein Entführer es nicht gehört hatte. Anscheinend konnte ich auch besser hören, als die anderen Elben.
Mit verweinten Augen schaute ich unauffällig an dem Elb vorbei, konnte aber noch nichts Ungewöhnliches entdecken.
Es kam näher und näher und es war kein Mensch oder Elbe, das konnte ich hören. Nach den Geräuschen zu urteilen ein großes Tier.
"Nicht weinen", sagte der Elb und wischte mir eine weitere Träne weg. Ich kümmerte mich jedoch nicht weiter darum und schaute weiter in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Dann sah ich plötzlich, was mit uns in der Höhle war.
Ein Bär! Ein Riesenbär, größer als ich Bären in Erinnerung hatte. Und er kam langsam auf uns zu. Der Elb hatte ihn immer noch nicht bemerkt. Er war viel zu beschäftigt, damit mich anzustarren. Ekelig! Wie sollte ich ihn nur warnen? Obwohl wollte ich das überhaupt? Nein! Definitiv nicht.
DU LIEST GERADE
Kiana
FanfictionDein Leben, das du schon seit immer gelebt hast, kann durch ein einziges Ereignis aus der Bahn gerissen werden und du erfährst Dinge, die du vorher niemals geglaubt hättest. Kianas Leben nimmt genau diese Wendung und sie erfährt Dinge über ihre wahr...