Kapitel 18

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Ich befand mich wieder in der Höhle und versuchte erneut zu entkommen. Doch ich konnte rennen so schnell ich wollte, ich kam nicht vorwärts. Es fühlte sich an als würde ich durch Wasser rennen. Verzweifelt versuchte ich es dennoch. Tränen rannen meine Wangen herunter. Hinter mir war dieser Elb wieder. Er rannte auf mich zu und kam näher und näher.  Egal wie schnell ich auch versuchte zu rennen, er kam dennoch näher. Er grinste mich widerlich an und starrte mich an, als könnte er durch meine Kleidung durchsehen.

Verzweifelt rannte ich noch schneller, doch es brachte alles nichts. Er holte auf und stieß mir in den Rücken. Ich fiel.

Als ich meine Augen aufschlug lag ich auf einem Bett, doch es war nicht das Bett in Legolas Zimmer. Eine Tür öffnete sich und der Elb betrat den Raum. Ich rückte so weit wie möglich von ihm weg, doch irgendwann stieß ich mit meinem Rücken an die Wand. Es fühlte sich komisch an, als wäre zwischen Wand und meiner Haut gar nichts mehr.

Geschockt blickte ich an mir herunter und meine Befürchtung bestätigte sich. Wo sind meine Klamotten hin?? fragte ich mich.

Panisch suchte ich nach einer Decke, die normalerweise auch auf einem Bett zu finden sein sollte. Doch es gab keine und dieser Elb stand immer noch in diesem Raum. Belustigt schaute er mich an und musterte mich von oben bis unten.

Immer mehr Tränen stiegen mir in die Augen und ich versuchte mich verzweifelt vor seinen Blicken zu schützen. Doch der Elb hatte erstmal genug gesehen. Er trat neben das Bett und setzte sich. Außer seiner Hose hatte er auch nichts mehr an. Angewiedert schaute ich ihn an. Das war doch alles schon vorbei. Das hier kann nicht war sein. Beorn hat mich gerettet. Es ist alles nur ein böser Traum, aber warum wachte ich nicht auf?

"So wunderschön", flüsterte er und strich durch mein blondes Haar. Er wollte seine Hand auf meine Wange legen, doch ich drehte schnell meinen Kopf weg. Wütend blickte er mich an und gab mir eine Ohrfeige.

Mit schmerzerfülltem Gesicht hielt ich mir die Wange und funkelte ihn ebenso wütend an.

"Du kannst dich wehren so viel du willst. Es wird dich keiner hören und auch keiner wird dir helfen können. Wir sind ganz allein hier. Du gehörst nur mir. Ganz allein mir und ich kann mit dir machen was ich will", die letzten Worte flüsterte er nur noch.

Er beugte sich zu mir rüber und sein Gesicht kam immer näher. Es war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Kurz bevor er mich küssen konnte wachte ich schweißgebadet auf.

Panisch blickte ich mich um. Ich saß aufrecht im Bett und erleichtert stellte ich fest, dass ich meine Klamotten anhatte. Neben mir schlief Legolas tief und fest. Langsam beruhigte ich mich, doch schlafen konnte ich nicht mehr.

Heute ist mein Geburtstag dachte ich, als ich so leise wie möglich aufstand, um Legolas nicht zu wecken.

Ich öffnete die Balkontür und trat ins Freie. Ein kühler Wind wehte mir ins Gesicht und spielte mit meinen Haaren. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, doch im Osten sah ich einen kleinen rötlichen Streifen, der langsam größer und heller wurde. Ich schloss meine Augen und seufzte.

Wieso hatte ich nur solche Träume. Es hatte sich alles so echt angefühlt. Irgendetwas muss das doch bedeuten oder war es einfach nur die Angst, dass es wirklich hätte passieren können. Glücklicherweise war Beorn da gewesen.

Langsam wurde es draußen heller und die ersten Vögel begannen ihre wunderschönen Lieder anzustimmen. Auch die ersten Elben konnte ich sehen. Die Wachen lösten sich ab und die ersten Frauen begannen geschäftigt hin und her zu laufen. Als wenn heute ein besonderer Tag wäre, abgesehen von meinem Geburtstag.

KianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt