Fassungslos starrte ich Gandalf an.
"Wieso ich?", fragte ich ihn.
"Es gibt da etwas, das ich in den Bibliotheken von Minas Tirith gefunden habe. Eine alte Prophezeiung. Ich erinnere mich nicht mehr genau an sie, doch die Prophezeiung handelte von einer weiteren Gefahr die Mittelerde bedroht. Saruman war nicht der einzige in Saurons Gewalt. Es gibt noch jemanden anderen. Jemand der noch mächtiger als Saruman zu sein scheint. Sein Name ist Saratan und er ist noch am Leben und stärker nach Saurons Tod. Niemand kann ihn töten", sagte Gandalf und machte eine kleine Pause. Er schaute mich an.
"Niemand außer dir. Das ist der Grund warum du mich begleiten musst. Gäbe es eine andere Möglichkeit, hätte ich sie ergriffen. Doch es gibt sie nicht. Die Reise ist gefährlich und deshalb sollten auch nur wir beide gehen", endete Gandalf.
"Dieser Saratan. Warum habe ich noch nie von ihm gehört?", fragte ich ihn.
"Niemand wusste von ihm und noch nie hat jemand ihn gesehen. Es heißt er lebe nicht in Mittelerde und doch sei er eine große Gefahr für uns alle", antwortete er mir. Verdutzt schaute ich ihn an.
"Wie kann das sein?", fragte Legolas.
"Mittelerde ist nicht die einzige Welt. Es gibt noch eine andere und anscheinend hat Saratan sich dort versteckt und dort auch eine Orkarmee aufgebaut. Ich habe einen Weg gefunden diese andere Welt zu betreten. Nicht nur Mittelerde ist in Gefahr, auch diese andere Welt, ich meine mich zu erinnern, dass sie Erde heißt. Die Menschen dort kennen keine so große Macht. Sie wissen nicht in welcher Gefahr sie sich befinden und könnten im Notfall nicht gegen ihn kämpfen. Du bist die einzige Hoffnung, die wir jetzt noch haben", antwortete Gandalf Legolas Frage.
"Wie kann ich ihn denn töten? Was ist so besonders an mir, außer dass ich eine Gwâna bin?", fragte ich Gandalf.
"Ich kann dir nicht sagen wie du ihn besiegen kannst. Es wird in der Prophezeiung nicht erwähnt und auch nicht warum du und nicht jemand anderes", sagte Gandalf.
Das war zu viel für mich. Ich musst mich erst mal setzten und das alles verarbeiten. Eine andere Welt? Und ich bin die einzige Hoffnung für uns alle. Das bedeutete ich hatte keine andere Wahl als Gandalf zu begleiten. Auch wenn ich mich nicht schon wieder von meiner Familie und Legolas trennen wollte. Ich musste es tun oder ich würde es immer bereuen. Ich konnte nicht zulassen, dass kleine Kinder, vielleicht auch meine Kinder in Angst und Schrecken aufwachsen. Nein das konnte ich nicht.
Als ich wieder aufstand schaute mich jeder erwartungsvoll an. Ich seufzte leise.
"Ich werde dich begleiten Gandalf", teilte ich den anderen meine Entscheidung mit.
"Was? Nein! Das werde ich nicht zulassen. Du bist erst seit gestern hier. Ich möchte dich nicht verlieren. Diese Reise ist zu gefährlich", protestierte Legolas und stellte sich zwischen mich und Gandalf. Das hatte ich von ihm erwartet und ich verstand ihn.
"Es tut mir leid, Legolas. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich bin die einzige, die es schaffen kann und ich könnte es nicht verkraften, wenn dieser Saratan an die Macht kommt und uns versklavt. Was er ganz sicher tun würde. Ich möchte nicht, dass Angst und Schrecken in den Städten herrschen. Kinder unter solch einer Macht aufwachsen und zusehen wie die Welt zerstört wird.
Ich verlasse dich auch nur ungern und ich wünsche mir so sehr es nicht zu müssen. Ich hatte gehofft jetzt endlich Frieden zu haben, hier zu leben mit dir", versuchte ich ihn umzustimmen. Legolas schaute mich traurig an.
"Ich kann dich nicht mehr umstimmen oder? Du hast deine Entscheidung bereits getroffen", flüsterte er und schaute mir in die Augen.
"Ja", flüsterte ich zurück und nickte. Er seufzte und nahm meine Hände in seine. Versunken in seine Gedanken strich er über den Ring an meinem Finger und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
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Kiana
FanfictionDein Leben, das du schon seit immer gelebt hast, kann durch ein einziges Ereignis aus der Bahn gerissen werden und du erfährst Dinge, die du vorher niemals geglaubt hättest. Kianas Leben nimmt genau diese Wendung und sie erfährt Dinge über ihre wahr...