Kapitel 17

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Der Raum, in den wir gingen, war riesig. Wir betraten ihn durch eine große Tür und ich konnte einen Thron sehen. Er befand sich etwas erhöht und Wachen standen davor. König Thranduil lief auf ihn zu, die Treppen hoch und setzte sich. Ich schaute mich immer noch staunend in dem Raum um. Der Boden auf dem wir gingen bestand aus einem riesigem Baumstamm und über und unter uns gab es noch weitere dieser Baumstämme.

"So hier ist es etwas ruhiger", sagte König Thranduil und schaute nun auf Eriel.

"Jetzt erzähl mal, Eriel. Was ist da vorhin passiert?", fragte er sie. Eriel holte ein paar mal tief Luft, dann began sie zu erzählen.

"Meine ach so beste Freundin redete mal wieder über ihr Lieblingsthema, euren Sohn. Seit Monaten ging das schon so und das nervte mich schon länger. Ich habe mich nur nie getraut es ihr zu sagen. Naja, doch dann heute morgen sprach sie davon, wie sie Legolas einige Tage zuvor bei einem weißem Hengst im Stall gesehen hatte. Ich hab mir schon gedacht, dass sie jetzt erst mal wieder wütend wird, es darf sich nämlich niemand an ihren Legolas ranmachen. Sie wird immer so schnell eifersüchtig. Als dann plötzlich der weiße Hengst auf uns zugeritten kam und auf seinem Rücken eine blonde Reiterin, beschloss sie ihr zu folgen. Sie urteilt Elben immer nach ihrem Äußeren und dass Legolas sie nicht liebt, sondern dich", dabei zeigte sie auf mich. "dass machte sie extrem eifersüchtig und fing an dich zu beleidigen. Da hatte ich dann langsam genug und hab ihr endlich meine Meinung gesagt, dass sie nicht immer alle nach ihrem Äußerem beurteilen soll und Legolas sie nicht liebt. Und den Rest kennt ihr ja", endete Eriel.

"Hast du das alles mitangehört?", fragte mich Legolas.

"Ja und ich kann sagen, es waren nicht gerade nette Dinge", antwortete ich ihm.

"Tut mir leid, dass du es mithören musstest", sagte Eriel und machte eine kleine Pause. "und danke, dass du mich gerettet hast."

"Das muss dir nicht leidtun. Niemand wusste, dass ich so gut hören kann. Selbst ich bis vor einigen Tagen nicht und kein Problem. Du bist mir sofort sympathisch gewesen, als du mich verteidigst hast und außerdem siehst du Naneth so ähnlich, da konnte ich nicht zulassen, dass ein Pfeil dich mitten ins Herz trifft", sagte ich ihr und legte meine Hand auf ihre Schulter. Eriel schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an.

"Warte mal! Woher weißt du wie meine...", wollte sie fragen, doch dann schien sie zu begreifen.

"Du bist meine ältere Schwester, die lange vor meiner Geburt verschwunden ist, oder? Ada hat sie ein paar mal kurz erwähnt, aber nicht viel über sie gesagt. Vor allem nicht, dass du eine Gwâna bist."

"Ja ich bin deine Schwester und ich bin nicht einfach verschwunden. Vor 60 Jahren wurde ich von Steintrollen entführt und es war ein großer Verlust für unsere Eltern, weshalb sie wahrscheinlich nicht gerne darüber reden", meinte ich zu ihr und lächelte leicht.

"Aber wie hast du das überlebt?", wollte Eriel wissen.

"Das ist eine lange Geschichte und es dauert sehr lange um es alles zu erzählen. Ich werde sie erzählen, wenn unsere Eltern auch hier sind", vertröstete ich sie auf später.

"Das werden sie auch bald. Ich habe sie rufen lassen", sagte König Thranduil und kam von Thron herunter.

Plötzlich umarmte mich jemand von hinten und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich hörte ein Lachen von hinten, das mir bekannt vorkam und grinste. Legolas drückte mich an sich und küsste meine Haare. Ich lehnte mich an seine Brust und schloss die Augen. Endlich würde ich meine Eltern nach so langer Zeit wiedersehen.

Ich öffnete meine Augen wieder, als ich das Geräusch der Tür hörte.

"Wie sie wohl reagieren werden?", fragte ich mich selbst.

KianaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt