✔️ERROR [BangLo]

K - 11

"Hey!" ... "Hey, du!" ... "Hey, hörst du mich? Hallo!" 

Junhong öffnete langsam die Augen. Vor sich sah er ein freundliches, aber besorgtes Gesicht. 

"Ah, na endlich. Wie geht es dir?" 

Er setzte sich auf und sah sich um. Im Zimmer standen zwei Doppelstockbetten, er befand sich auf einem der unteren. Außerdem gab es zwei Schränke, sonst war das Zimmer leer. Richtig... diese Typen hatten ihm die Augen verbunden und es irgendwie geschafft ihn zu betäuben. 

Der blonde Junge vor ihm setzte sich neben ihn und stupste ihm grinsend in die Seite. "Hey, was ist los? Kannst du nicht sprechen?" 

"Ich... Mir geht's... ganz okay glaube ich..." 

"Siehst du, geht doch." er grinste noch breiter. "Ich bin Youngjae. Wie heißt du?" 

"Ich heiße... Junhong. Aber... Ich glaube hier sollte ich Zelo genannt werden." 

"Okay, dann nenne ich dich Zelo. Ist einfacher." 

Der Jüngere nickte. "Y-Youngjae..? Wo sind wir hier eigentlich?" 

Ein erstaunter Blick. "Das weißt du nicht?" 

"Nein, ich... bin nicht unbedingt freiwillig mit denen mitgegangen." 

"Oh... Also, wir sind hier in so einer Art Trainingslager. Für's Militär. Das hier ist die letzte Station, bevor wir in den Einsatz geschickt werden können. Hier werden nur noch Tests gemacht, was wir können, ob wir Befehle ohne Widerspruch befolgen, sowas eben. Aber wenn du hier bist... Da musst du doch eigentlich auch vorher in der Ausbildung dafür gewesen sein, oder?" 

"Nein, bei mir ist das etwas... anders. Es ist kompliziert."  

Youngjae lächelte ermutigend. "Versuch doch einfach es mir zu erklären." 

Nervös schaute Junhong sich um. "Ich weiß nicht ob ich das darf. Und du würdest es mir wahrscheinlich sowieso nicht glauben, ich habe es ja selbst kaum geglaubt." 

"Okay, wenn du meinst. Falls du es dir doch noch anders überlegen willst, ich hab das Bett neben dir." Er deutete nach links. Der Abstand zwischen den beiden Betten betrug nicht einmal einen Meter. "Immer erreichbar, auch wenn du mal nicht schlafen kannst. Ich habe Schlafprobleme, also hab keine Angst dass du mich aufwecken könntest oder so." 

"Eh... Danke." murmelte der Junge und Youngjae lachte. "Weißt du, ich bin auch nicht freiwillig hier, aber es gibt hier ein paar tolle Leute, die einem das Leben hier um einiges erleichtern." Er sah auf die Uhr. "Die anderen sollten auch gleich wiederkommen." 

"Warum bist du hier, wenn nicht freiwillig?" traute sich Junhong zu fragen und Youngjae fuhr sich etwas unsicher durch die Haare. 

"Meine Eltern haben mich hergeschickt, weil ich schwul bin. Sie meinten, das Militär würde aus mir einen 'richtigen Mann' machen. Es geht vielen hier so. Du... hast doch nichts gegen Schwule, oder?" 

"Ähm... Ich... weiß zwar nicht, was das ist, aber du bist ganz nett, also ich glaube ich habe nichts dagegen." 

"Warte!" Ungläubig starrte der blonde ihn an. "Du weißt nicht, was das ist? Du machst Witze, oder?" 

"N-Nein, ich... Ich weiß... vieles nicht. Auch über solche Sachen wie Gefühle und so... Menschenkram halt." 

"Menschenkram? Du sagst das, als wärst du kein Mensch, Junhongie." Er lachte. 

Junhong lächelte nur schüchtern. Dann ging eine Tür auf und zwei Jungen in ihrem Alter betraten den Raum. Als sie den Neuankömmling sahen, warf einer der beiden dem Kleineren von ihnen einen begeisterten Blick zu. 

"Schau mal Uppie, jetzt musst du nicht mehr rumheulen, dass du alleine bist." 

Die Antwort war ein leichter Schlag gegen seinen Arm. "Ich hab nie rumgeheult. Du weißt ja nicht wie das ist, wenn ihr die ganze Nacht-" 

"Hi, ich bin Daehyun." 

Jongup starrte entgeistert den älteren an, der gerade den Neuen begrüßte. 

"Idiot. Hör mir wenigstens zu, wenn ich mich aufrege." 

Daehyun drehte sich zu ihm um. "Du regst dich ständig auf." Dann wandte er sich wieder an Junhong. "Das ist Jongup. Er schläft über dir." 

Junhong schaute zu Jongup, der etwas abseits stand. Der Junge mit den blauen Haaren nickte ihm nur kurz zu und öffnete dann einen der Schränke. 

"Er... ist gerade nicht so gut drauf." 

"Ach, halt doch die Fresse Dae!" Mit einem angepissten Blick und frischen Klamotten in der Hand verließ Jongup den Raum und knallte die Tür hinter sich zu.