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Es war nicht einmal sechs Uhr morgens, als das Telefon klingelte. Nicht, dass es ihn störte, er hatte sowieso wieder einmal die ganze Nacht nicht schlafen können. Wie so oft, seit er wieder allein im Haus war. Er stand vom Sofa auf, auf welchem er die Nacht mit Fernsehen verbracht hatte, und ging zum Telefon. 

Keine zwei Minuten später war er nur in Jogginghose und einem übergeworfenem Pulli aus der Tür gestürmt. 

Ein leises Klopfen an der Tür lies Youngjae aufschauen. Ein junger Mann betrat den Raum, er sah nervös aus, ebenso besorgt. 

"Oh... Hey.." sagte der Fremde, als er den Blonden sah. Dann fiel sein Blick auf das Bett, neben dem Youngjae saß und sofort schloss er die Tür und lief darauf zu. "Junhong..." 

Youngjae lächelte. "Du bist Yongguk, richtig?" 

"Ja, wer bist du?" 

"Youngjae, ich weiß nicht ob er dir mal von mir erzählt hat. Wir waren im gleichen Zimmer." 

"Ach, richtig. Ja, er hat ein bisschen über euch geredet. Wie geht es ihm? Was ist passiert?" Er setzte sich auf die Bettkante und griff nach der Hand des Jungen, welcher regungslos und mit geschlossenen Augen im Bett lag. Überrascht betrachtete er den dünnen Schlauch, der einen etwas höher hängenden Beutel mit dem Arm des Jüngeren verband und eine rote Flüssigkeit transportierte. "Er bekommt Blut?" 

"Ja, er hat einiges verloren. Wir konnten ihn nicht schneller herbringen. Die Wunde ist relativ tief, sie haben sich sofort um ihn gekümmert, als wir angekommen sind. Seitdem schläft er." 

"Er hat Blut verloren... Also ist er wirklich... Das ist unmöglich." 

"Irgendwie wohl doch nicht. Um ehrlich zu sein, er kam mir immer vor wie ein Mensch." 

"Das ist unmöglich..." Yongguk wusste nicht, was er fühlen sollte. Er konnte nicht glauben, dass Junhong tatsächlich ein Mensch war. Allerdings machte es ihn unglaublich glücklich. Doch dann kam die Angst wieder hoch. Schließlich befanden sie sich hier auf der Intensivstation. "Hey, Youngjae... Wird er es schaffen?" seine Stimme zitterte bei dieser Frage. 

"Der Arzt hat gesagt er hat sehr gute Chancen. Es lief alles gut, auch wenn wir erst ziemlich spät hier waren. Ich denke du brauchst dir keine zu großen Sorgen zu machen." 

"Okay, wenn du meinst. Ich hoffe du hast Recht." 

"Ist es okay wenn ich dich jetzt hier allein lasse? Ich würde mich gern etwas ausruhen." 

"Natürlich. Und danke, dass du dich um ihn gekümmert hast." 

Youngjae nickte ihm noch einmal zu, dann verließ er den Raum. Yongguk seufzte. "Warum muss immer alles so mies laufen?" 

Er betrachtete den Jungen. Hörte, wie er leise und regelmäßig atmete. Strich mit seinen Fingern langsam über seine warme Hand. Er erinnerte sich, wie sie sich zum ersten Mal geküsst hatten. Das wundervolle Gefühl, welches in diesem Moment alles andere weggedrängt hatte. Wie sie zusammen in seinem Bett gelegen hatten, einander so nah wie möglich. Es war alles perfekt gewesen, zumindest in diesem Moment. Yongguk wünschte sich nichts mehr, als ihn wieder in den Armen halten zu können. 

Er spürte kaum, wie die Tränen seine Wangen hinunter liefen. Wie sollte es weitergehen, wenn es Junhong wieder besser ging? Würde er wieder dorthin zurück müssen? 

✔️ERROR [BangLo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt