Und hier mal wieder ein Jugendbuch.
Für alle, die nicht wissen wo rum es geht, hier eine kurze Zusammenfassung:
Ein Mädchen hat über einen längeren Zeitraum hinweg beschlossen sich das Leben zu nehmen. Sie hat kurz zuvor ein Päckchen mit Kassetten aufgegeben, das an alle Leute, die zu ihrem Tod beigetragen haben, geschickt wird. Zum Zeitpunkt, an dem das Buch spielt, ist sie schon länger verstorben. Der Protagonist hört sich die Kassetten an.
Für alle, die sich das etwas bildlicher vorstellen möchten, gibt es einen Kinotrailer auf YouTube. ;)
Die Meisten, mit denen ich gesprochen habe, meinten, es wäre ein Buch zum heulen und sehr emotional.
Ich kenne Jay Asher ja schon von dein Leuchten [was nebenbei bemerkt ein sehr süßes Weihnachts-/Winter- Buch ist] und weiß, dass es gut geschrieben sein muss.
Was mich gestört hat, ist, dass für meinen Geschmack zu provozierend dramatisch ist. Der Protagonist verbreitet permanent eine wehmütige/wehleidige Stimmung und dreht an der gefühlsduselei-Schraube.
Alles traurig....mimimi... Warum hat sie das getan...mimimi...Sie hätte doch mit mir reden konnen...
Nein verdammt, hätte sie nicht, weil sie dich nicht kannte! Weil du nie mit ihr geredet hast. Weil niemand, wenn man jemanden eine Stunde kennt, ihm von seinen Selbstmordplänen erzählt.
Außerdem fand ich ihre 'Gründe' doch sehr....lasch.
Eine Verkettung unglücklicher Umstände, aufgrund dessen ich mich doch nicht umbringe.
Und alles so weit hergeholt.Letztendlich erschien es mir doch tatsächlich so, dass sie unbedingt Aufmerksamkeit gesucht hat.
Sieht denn keiner, dass ich mir die Haare abgeschnitten habe?
Merken sie denn nicht, dass ich Lüge?
Fällt denn bitte keinem auf, was los ist, damit er mich bemitleiden kann?Meine Freunde sind soooooooo fies.
Außerdem: wenn sie auf der neuen Schule keine Freunde hat, warum ruft sie dann nicht ihre alten an? Irgendjemand muss doch mit ihr befreundet gewesen sein.
Aber, vielleicht gehe ich auch etwas zu zynisch an die Sache heran.
Letztendlich könnt ihr es ja selbst lesen und euer eigenes Urteil fällen.
Meins kennt ihr ja jetzt....Nachtrag vom 28. August
Okay, okay -ich schätze ich muss da mal was klarstellen.
Mit diesem Beitrag mache ich mich weder über Depressionen oder Selbstmord lustig, noch wollte ich denen von euch auf die Füße treten, die selbst damit zu kämpfen haben oder Freunde/Familie daran verloren haben.
Ich verstehe einfach Hanna nicht.Vielleicht bin ich zu beschränkt oder zu kurzsichtig dafür, aber ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum sie gleich Selbstmord begangen hat. Das heißt, ja, ich kann es schon nachvollziehen -schließlich hatte sie durchaus Gründe- aber sich gleich umbringen? Nein, das käme mir nicht im Traum in den Sinn. Das soll nicht abschätzig sein oder etwas in der Art, ich verstehe es nur einfach nicht.
Klar, ihr habt Recht, wenn ihr sagt, dass man aufgrund der Erlebnisse, die sie gemacht hat (insbesondere die Vergewaltigung ihrer Freundin und der Verrat) traumatisiert ist und zu Depressionen neigt, aber warum spricht sie dann mit niemandem? Und damit meine ich nicht ihre neuen 'Freunde' oder dergleichen. Sie hatte sicherlich auf ihrer alten Schule Menschen, mit denen sie sich gut verstanden hat, denn etwas Gegenteiliges spricht sie auf den Kassetten nicht an. Sollte es anderes gewesen sein, hätte doch jemand von früher auch Bekanntschaft mit den Aufnahmen gemacht. Also, warum spricht sich mit niemandem? Ein Psychologe oder ihre Eltern hätten doch für den Anfang gereicht. Warum erst Selbstmord, statt mit jemandem zu reden?
Das führt auch zu dem zweiten Punkt, den ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann: warum wartet sie darauf, dass andere erkennen, was mit ihr los ist, wenn gerade das das Problem ist? Wenn sie sich vernachlässigt fühlt und sich mehr Aufmerksamkeit der Anderen wünscht, wieso wartet sie dann darauf, dass eben die anderen, die sie ihrer Meinung nach nicht beachten, bemerken, was mit ihr los ist? Das macht doch keinen Sinn! Im Endeffekt führt auch das wieder dazu, dass sie einfach mit jemandem hätte reden können.
Und genau da verstehe ich es einfach nicht. Deshalb halte ich das Buch für nicht gelungen und Hannas Gründe für lau -weil ihr Selbstmord für mich sinnlos war und bis zu einem gewissen Grad selbst verschuldet. Weil sie nur darauf wartet, dass andere etwas für sie machen sollen, wobei sie selbst nicht die leisesten Anstalten macht irgendetwas dazu beizutragen.
Das ist keine Kritik an an Depression leidenden Menschen (denn die Meisten haben gute Gründe), sondern an Hannas nahezu mimosiger Haltung.
Das ist der Punkt, der mich dazu bringt zynisch über das Buch herzuziehen.
Haltet mich ruhig für borniert, aber Hannas Verhalten ist für mich genau so kleinkariert.
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