Selection 2.0

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Da bin ich wieder.

Toller Einstieg...

Ja, ich weiß, es ist lange her. Aber...

Jetzt komm hier nicht mit Ausreden.

Abitur. Mehr muss ich, denke ich, nicht sagen.

Ich schätze, das zählt.

Tuoché.

Dann komme ich jetzt zum Punkt: Kennt ihr 'Royal - ein Leben aus Glas'?

Für alle, an denen der Kelch vorbei gegangen ist: hier eine kurze Zusammenfassung: Selection mit mehr Prinz.

...

Ja. Das war es schon.
Im Ernst, mehr kommt da nicht.

Und was ist mit der Glaskuppel? Den Prüfungen? Der Außenwelt? Dem Krieg?

Ihr kennt meine Haltung zu 'Selection' und in meinen Augen weicht 'Royal' kaum davon ab. Klar, jetzt haben wir 4 Kerle, von denen einer der Prinz ist und ca. genau so viele Mädchen wie vorher. Es gibt wieder eine Auswahl und mehrere "Prüfungen" die größtenteils zum Entertainment der Zuschauer dienen, denn natürlich wird alles live im Fernsehen übertragen. Ich muss dazu aber auch anmerken, dass ich nur bis einschließlich Teil 3 gekommen bin, weil meine Stammbibliothek nur die 3 hat. Das könnte natürlich ein Fehler gewesen sein, weil sich erst im 3. so recht eine Scifi-Handlung angedeutet hat, aber ich glaube, ich kann damit leben.

Zurück zur Handlumg: das Mädel lebt in einem Königreich, dass während des 3. Weltkrieges gegründet wurde und für Frieden steht. Dann hat man noch eine Glaskuppel darüber gesetzt, um angeblich die atomare Strahlung, die den Rest der Welt vernichtet hat, abzuhalten.

Kleiner Fact am Rande: die Strahlung schert sich zwar keinen Keks um Glas, aber das scheint dem Bürgern recht egal zu sein. Es gibt zumindest keine zusätzlichen Körperteile.

Jedenfalls möchte sie auf keinen Fall bei der Auswahl mitmachen und am Ende vielleicht sogar Königin werden.  Nein, sie möchte lieber eine Ausbildung machen und endlich bei ihrer Tante ausziehen, die ihr bisweilen das Leben schwer macht. Die Eltern sind -wie so oft- tot.

Jetzt mal ganz ehrlich, würdet ihr euch denn nicht zu so einer Auswahl wenigstens aufstellen lassen? Die Chancen, dass man Königin wird sind so gering, dass man (wenn man nicht die Protagonistin ist) am Ende eh leer ausgeht. Außerdem wird niemand einen Zwingen den Prinzen zu heiraten, weil man selbst weder Mitgift, noch Einfluss hat, den der König gebrauchen kann. Wozu sich also so sträuben? Und wer weiß, vielleicht ist der Prinz ja ganz nett?
Und so unromantisch das klingen mach, die Wahl zwischen Geld und Armut ist jetzt eigentlich nicht soooo schwer, oder? Davon abgesehen sind die Wochen, die man im Palast ist, mehr ein Luxusurlaub, als eine Qual.
Ich denke, sie hat in dem Punkt nicht zu verlieren. Es ist ja auch nicht so, als ob die einen Freund hätte, der daheim auf sie wartet...

Wie auch immer, ich denke -wie so oft- anders als die Protagonisten.

Achtung Themenwechsel:
Noch mal kurz Rückblick zur Sachlage mit der Kuppel. Alle leben unter einem riesigen Glasdeckel, wie in "Under the Dome".
Da stellen sich mir mehrere Fragen:

1. Wie bekommen sie Luft da hinein?
Irgendwann wurde mal Random ein Belüftungssystem erwähnt, aber ich hebe keinen blassen Schimmer, wie man Luft von Strahlung reinigen soll...

2. Warum Fahren sie mit Kutschen?
Ich habe es bisher nicht erzählt, aber dort gibt es weder Autos, noch andere Fahrzeuge außer Kutschen, obwohl sie in der Zukunft unter einer riesigen Glaskuppel leben. Echt jetzt? Im dritten Teil wird erwähnt, dass das mit den erneuerbaren Energien zusammen hängt, aber genaueres erfahren wir Leser nicht. Ich glaube, die Autorin wollte einfach alles stilecht, wie es zu Königen gehört, anpassen. Irgendwann im dritten Teil fiel ihr dann auf, dass da etwas nicht ganz zusammen passt und sie hat probiert in einen Nebensatz eine Erklärung zu kleben. Vielen Dank dafür....

3. Sie hat noch nie geduscht.
Versteht mich nicht falsch, sie badet regelmäßig, aber erst im Königspalast hat sie das Duschen kennengelernt.
Lasst mich nachdenken: unter einer Kuppel sind Ressourcen, wie z.B. nicht verseuchtes Grundwasser, bestimmt knapp. Wenn Duschen Wasser spart, wieso kennt das niemand? Das ist eindeutig ein evolutiver Rückschritt.

Zusammenfassend würde ich das gesamte Buch als evolutiven Rückschritt verbuchen und nicht unbedingt weiter empfehlen. Aber vielleicht macht ihr euch lieber selbst ein Bild von der Reihe und sagt mir dann, wie ihr es fandet. Bis dann, viel Spaß beim Lesen!

Das nennt sich noch Bestseller?! - Parodien zum MitschreibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt