- Sams Sicht –
Julie und Layne waren zum Strand gegangen, aber wir entschlossen uns dazu einen ruhigen Abend im Hotel zu verbringen, schließlich hatte ich noch viel nachzuholen. Ich wusste rein gar nichts über meinen Sohn und das traf mich wirklich schwer. Ich wusste nicht was er gerne aß, oder was sein Hobby ist. Mochte er Fußball oder war er doch eher musikalisch veranlagt. Ich hatte so viele Fragen, aber die größte Frage die ich mir stellte war: Hat Tommy nie seinen Vater gebraucht oder vermisst? Und warum hat Claire mir nicht gesagt, dass sie mit ihm schwanger war, dann wäre alles anders gelaufen und wir wären jetzt eine glückliche kleine Familie. Doch so sind wir…Ja, was sind wir eigentlich? Tommy ist mein Sohn und ich mochte ihn wirklich sehr. Er hatte vieles mit seiner Mum gemeinsam, aber was zwischen Claire und mir war wusste ich nicht. Es gab immer mal wieder diese Momente wo alles so ist wie früher, aber diese Momente kommen wirklich nur selten vor. Ich war sauer, dass sie mir ganze fünf Jahre lang meinen Sohn verheimlicht hat, aber die Liebe zu ihr war größer. Ich habe nie aufgehört sie zu lieben, seitdem wir uns für die Trennung entschieden haben. Damals waren wir noch so dumm. Wir haben uns wegen meinem Vater getrennt und schon einen Monat nach unserer Trennung habe ich den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen, weil ich nicht mit dem Gedanken leben konnte wie kaltherzig er doch war. Nur er war der Grund, warum wir uns getrennt haben. Ich habe auch ohne seine Hilfe mein Medizinstudium absolviert und das gar nicht mal so schlecht. Eigentlich war ich die ganze Zeit sauer auf mich selber. Ich war wütend, weil ich es damals alles so habe kommen lassen. Wütend auf mich selber schmiss ich meinen Koffer auf das Bett. Von hinten fasste eine Hand an meine Schulter und ich wusste, dass es Claire war. Sie hatte schon immer etwas Beruhigendes an sich gehabt.
„Sam, was ist los?“ Ich drehte mich zu ihr um und sah in die Augen, die ich seit dem ich sie das erste Mal gesehen hatte, liebte.
„Ich war so dumm. Wie konnte ich dich damals einfach so gehen lassen. Fünf Jahre lang habe ich dir hinter her getrauert und doch gehofft, dass du jemand besseren gefunden hast, statt mir. Wie konnte ich es damals nur so weit kommen lassen.“ Sie strich mir mit ihrer kleinen zarten Hand über die Wange und nahm mich n den Arm.
Dann flüsterte sie in mein Ohr: „Weil du mich geliebt hast, hast du mich gehen lassen. Du hast alles aus Liebe getan. Aus Liebe zu mir und dafür bin ich dir auch sehr dankbar.“ Ich drückte sie ganz fest an mich und ich wollte sie nie wieder gehen lassen. Ich würde den gleichen Fehler nicht noch einmal machen.
„Ich werde dich nie wieder gehen lassen. Euch beide nicht.“ Sie löste sich leicht aus unserer Umarmung und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Wir werden nicht gehen, das verspreche ich dir, aber jetzt wird erstmal ausgepackt.“ Sie zwinkerte mir zu und machte ihren Koffer auf. Diese Frau war einfach nur unglaublich. Wie schafft sie es nur mich immer wieder zu beruhigen? Ich öffnete auch meinen Koffer und packte meine Sachen in den Schrank im Flur. Tommy hüpfte die ganze Zeit im Zimmer herum und sah uns beim Auspacken zu, doch immer wieder blieb er am Fenster stehen. Vom Fenster aus konnte man direkt auf den großen Pool gucken und ich wusste was das zu bedeuten hatte bei Tommy. Er wollte schwimmen. Ich lief zu ihm, schnappte ihn und ging auf dem Arm mit ihm auf den Balkon.
„Na großer, du willst schwimmen habe ich recht?“ Er nickte hastig und seine kleinen süßen Augen fingen an zu glitzern.
„Aber du musst dich noch bis morgen gedulden. Weißt du alle anderen Kinder gehen heute Abend nämlich noch zusammen wohin, willst du nicht lieber erstmal dort Freunde finden? Nur die kleinen Kinder bleiben heute Abend bei ihren Eltern, aber du bist doch schon groß, oder?“ Er nickte wieder.
„Wir gehen morgen schwimmen versprochen.“
„Darf Mummy auch mit?“
„Klar!“
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Verändert auf einen Schlag
RomanceJulie war seit Jahren nicht mehr draußen. Sie war eingesperrt in ihr Zuhause und durfte niemanden mehr treffen, bis er auftaucht, der ihr das wirkliche Leben zeigt. Ihre Welt wird auf den Kopf gestellt, wodurch sie viele Erfahrungen macht, aber auch...