36. Kapitel „Vom ersten Moment an..."

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- Julies Sicht -

Wir sind in Paris, in der Stadt der Liebe! Jetzt ist nur die Frage warum wir hier sind und diese Frage bringt mich um den Verstand. Ich hasse Überraschungen! Früher war das noch einfacher. Meinen Vater konnte ich immer schnell überzeugen, sodass er mir sagt was ich zum Beispiel zu Weihnachten bekam und dann tat ich einfach gegenüber meiner Mutter überrascht und glücklich, aber Layne war nicht wie mein Vater. Er konnte meinem Hundeblick widerstehen und ich bekam aus ihm nicht ein einziges kleines Wörtchen heraus. War ich nicht mehr überzeugend genug?

Mit dem Taxi fuhren wir zu unserm Hotel. Layne sprach mit dem Taxifahrer, aber ich wusste nicht worüber, denn meine ganze Aufmerksamkeit lag auf dem Treiben in den Straßen. Überall waren Menschen, die mit ihren vielen Einkaufstüten in den Händen das nächste Geschäft ansteuerten oder eine Seightseeingtour mit den Fahrrädern machten. Wir fuhren über eine wundervoll geschmückte Brücke herüber, die über die Seine führte. Unter uns schwammen zwei Schwäne gefolgt von einem kleinen Boot auf dem sich zwei Personen küssten. Ich wollte auch Layne einen Kuss aufdrücken und mich bei ihm bedanken, dass er mich hier her gebracht hatte, doch da entdeckte ich ihn. Das Symbol von Paris! Wie lange hatte ich mir schon gewünscht ihn in echt zu sehen und jetzt war es soweit. Meine Hände zitterten vor Aufregung und ich versuchte meine Stimme unter Kontrolle zu bringen, als das Taxi langsam anhielt.

„Layne? Schauen wir uns ihn von nah an?“, fragte ich fast schon flüsternd und zeigte auf den Eifelturm neben mir.

„Warum glaubst du halten wir sonst an?“, sagte er lachend und griff nach meiner Hand.

Wir gingen eine große Treppe runter. Überall waren Händler, die ihre Ware anpriesen, Menschengruppen die Fotos vor dem Eifelturm machten oder der Stadtführerin folgten, doch mein Blick lag nur auf dem riesigen Stahlgebäude vor mir.           

„Gehen wir da hoch?“, fragte ich Layne begeistert und strahlte vor Freude als er nickte. Ich wollte mich in die Schlange für die Tickets stellen, aber Layne hatte andere Pläne. Er griff nochmals nach meiner Hand, zog mich direkt zum Kassenhäuschen hin, zeigte ein Papierstück hoch, welches ich nicht erkennen konnte, und ging einfach mit mir weiter zum Fahrstuhl.

„Wie hast du das geschafft?“, fragte ich ihn erstaunt, als wir ganz alleine im Fahrstuhl standen.

„Ich habe halt Kontakte spielen lassen!“ Er grinste schelmisch und meinte dann:

„Ich will nur das Beste für dich.“ Ein Wimpernschlag später lagen seine Lippen schon auf meinen. Ich lehnte mich ein Stück weiter zu ihm und legte meine Hände um seinen Nacken. Das berauschende Gefühl stieg wieder in mir auf und die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen wie wild herum. Meine Hände fuhren sanft durch seine Haare, währenddessen seine Hände an meinen Oberschenkeln lagen und er mich spontan hoch hob und mich an ihn drückte. Ein ‚Pling’ später öffnete sich die Tür und viele Augenpaare waren auf uns gerichtet. Schnell stellte ich mich hin, entfernte mich ein Stück von Layne, richtete meine Haare, verließ den Fahrstuhl und murmelte verlegen immer wieder ein

‚Pardon’.

Mit roten Wangen ging ich an das Geländer und schaute nach unten. Ich hatte das Gefühl ganz Paris sehen zu können. Die riesigen Menschenmassen, die ich vorher noch für so groß empfunden hatte, waren nun so klein wie Ameisen. Ein Arm legte sich um meine Taille und ich schaute lächelnd auf.

„Ist das nicht wunderschön?“, fragte ich leise und blickte wieder über ganz Paris.

„Ja das ist es!“, flüsterte er an meinem Ohr und platzierte einen Kuss auf meine Wange.

„Julie, ich möchte...“ Ich drehte mich zu ihm um. Layne nahm meine Hände in seine, küsste diese und kniete sich dann vor mich. Meine Augen weiteten sich und von einem auf den anderen Augenblick fingen meine Beine an zu zittern, als er anfing zu sprechen.

„Vom ersten Moment an, als ich an deiner Tür stand und dachte, dass ich auf ein kleines Mädchen aufpassen sollte, ich dann aber dich kennen lernte, änderte sich meine Welt. Ich wusste sofort, dass du etwas Einzigartiges bist, dass ich dich festhalten muss und dich nicht verlieren darf, da es für mich nichts besseres als dich geben wird. Ich wollte dich von Anfang an nur glücklich machen. Ich wollte dein Lächeln so oft wie möglich sehen und dir die Welt zeigen, da ich weiß, dass du Abenteuer liebst, dass du kein Mensch bist, der einfach auf der Couch sitzen kann und nichts tut, sondern dass du etwas unternehmen willst und dir jede Kleinigkeit noch genauer ansehen willst als vorher schon. Zwar ist es manchmal schwer gegen so einen willensstarken Charakter anzukommen, aber ich will dich auch gar nicht umstimmen. Ich würde alles geben um es dir Recht zu machen und ich liebe einfach dieses starke Mädchen vor mir. Ich liebe deine wundervolle Art, wie du lächelt, wie du mit anderen Menschen umgehst, wie du mit mir umgehst, wie du mich im Herzen berührst und ich jedes Mal Gänsehaut bekomme, wenn du mich berührst. Ich liebe einfach alles an dir. Ich liebe dich aus ganzem Herzen. Ich liebe dich mehr als ich je jemand anderen geliebt habe und lieben werde. Du bist das wichtigste für mich und ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da sein werde, wenn du mich brauchst und ich dir in schlechten, wie auch in guten Zeiten zur Seite stehen werde und alles erdenkliche tun werde, nur damit du wieder glücklich bist. Und so frage ich dich, da ich mir einfach nichts Schöneres erdenken könnte, ob du meine Frau werden willst.“

Ein Wasserfall aus Tränen lief meine Wangen herunter und ich starrte die ganze Zeit in seine schönen, klaren und ehrlichen Augen, die nun voller Sorge, Angst und Hoffnung lagen. Ich konnte diese Verzweiflung nicht mit ansehen und wollte ihn auch nicht länger auf die Folter spannen. Mein Kopf konnte nicht mehr denken und ich lies nur mein Herz entscheiden. Er hatte mich von Kopf bis Fuß berührt und nur ganz leise flüsterte ich:

„Ja, ich will!“


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Hallo ihr Lieben,

ihr habt uns eine sehr lange Zeit begleitet mit dieser Geschichte und wir finden es sehr schade, dass diese Zeit nun leider vorbei sein wird. Wir wissen, wir waren nicht immer die schnellsten beim Hochladen und hoffen, ihr werdet uns das verzeihen. Wir werden euch ganz doll vermissen, vor allem eure süßen Kommentare unter unseren Kapiteln. Am Anfang hätten wir niemals erwartet, dass so viele unser Buch lesen werden. Wir sind überwältigt von euch. Wir hoffen, dass wir euch vielleicht mal wieder treffen bei unseren anderen Büchern. Wenn ihr wollt schreibt uns auch an. Wir sind offen für alles. Wir haben euch ganz doll lieb ♥

Eure Mariella & Allysson

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