20. Kapitel „Zieh ihn aus!"

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 Es klingelte an der Tür. Gleich würde ich ihn wieder sehen. Wir hatte ich es nur über einen Monat ohne ihn ausgehalten, wenn ich ihn schon nach vier Stunden vermisste.

„Hi!“ Ich nahm seine Hand, zog die Haustür zu und ging mit ihm zum Zauntor. Dort konnte ich mich nicht mehr unter Kontrolle halten und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss.

„Wieso so stürmisch?“, fragte er und küsste mich genauso.

„Weil ich dich liebe und dich vermisst habe! Was hast du mit mir vor?“

„Ich lade dich ein und wir gehen Essen! Es ist ein wirklich kleines Restaurant, aber das Essen ist doppelt so gut. Du bist doch jetzt immer so hungrig und danach kommt die Überraschung. Ich  hoffe sie gefällt dir. Ich hab dich auch vermisst Engel, aber ein bisschen müssen wir beide uns noch gedulden.“ Layne hatte sich ein Auto von seinen Eltern geliehen und wir fuhren damit zum Restaurant. Von außen sah es wirklich sehr klein aus, doch das Essen, das wir von einer kleinen Chinesin gebracht bekamen, war einfach nur köstlich. Ich konnte es nicht ertragen, zu warten, bis wir zur Überraschung fuhren. Als es endlich so weit war, ging mein Puls auf 180. Der Weg dorthin kam mir sehr bekannt vor, aber ich wusste nicht wo er hin führte. Doch je näher wir kamen, desto mehr erkannte ich es wieder. Es war das kleine Häuschen am Meer, wo wir meinen Geburtstag gefeiert haben.

„Erkennst du es wieder?“, fragte Layne und nahm meine Hand. Ich bemerkte, dass meine leicht zitterte. Mein Herz hatte früher so schnell geklopft, wenn er mich berührte. Dieses Mal war es wie nach einem Dauerlauf. Es war erstaunlich, welche Gefühle ein einziger Mensch ausüben konnte.

„Ja! Als ob ich unsere Plätze vergessen könnte. Hier hatten wir eine wirklich schöne Zeit zusammen.“ Schon das Rauschen des Meeres und die weite Stille, dich sich kombinieren, sind beruhigend und wunderschön. Doch Layne ließ mein Herz immer noch höher schlagen und ich konnte mich nicht auf etwas anderes konzentrieren, als auf ihn. Er zog mich zur Tür des kleinen Häuschens. Dort drückte er mich gegen die Hauswand und küsste mich. Ich versuchten mich währenddessen aus seinem Griff  zu lösen und drückte ihn anschließend selbst gegen die dunkle und schwach beleuchtete Holzwand.

„Zum Glück sind wir endlich da!“, flüsterte er.

„Wieso?“

„Weil es sehr schwierig ist, mich die ganze Zeit neben dir, auf die Fahrbahn zu konzentrieren.“

„Kann ich verstehen.“ Er hob mich mit Leichtigkeit hoch, öffnete die Tür, küsste mich dabei weiter und legte mich auf die Matratze, da es kein normales Bett gab.

„Du bist wunderschön, klug, liebevoll,…“, sagte er heiser. Es war ein wunderschönes Gefühl bei ihm zu sein. Der Kamin flackerte neben uns. Layne fuhr mit seiner Hand unter meinen Pulli. Seine Hände waren warm und passten sich an die Formen meines Körpers an. Sein Mund löste sich von meinem und seine Lippen küssten meine Wangen, mein Kinn und meinen Hals. Besonders die Küsse am Hals waren sehr wohltuend und ich ließ mich fallen. Der ganze Stress fiel von mir ab und ich vergaß alles um mich herum, auch die Zeit. Er wanderte mit seinen zarten, weichen Lippen über meine Arme, meinen Bauch hoch und wieder zu meinem Mund.

„Darf ich mir etwas wünschen?“

„Was möchtest du denn?“, fragte ich ihn und legte meine Arme um ihn.

„Bleib immer bei mir und wenn ich gehe, erinnere mich an diesen Moment und hohl mich zurück!“

„Ich werde es versuchen.“

„Danke.“ Layne legte seinen Kopf auf meine Brust. „Ich liebe dich über alles Julie und möchte dich nicht mehr verlieren, denn ohne dich wär ich nur noch ein Haufen Eled. Ich kann nicht mehr ohne dich. Ich hoffe, dass du das weißt.“ Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich aber hingegen gab ihm einen auf den Mund.

„Ja ich weiß und ich liebe dich auch über alles.“ Er lag immer noch auf mir und grinste, dann fing er plötzlich an mich zu kitzeln. Er wusste schon genau die Stellen an den ich schwach war. Ich musste sofort schreien. Ich richtete mich schnell auf und lief in die Ecke, nahe der Haustür.

„Komm wieder her! Tut mir leid“, flehte er mich an.

„Nein! Dann fängst du wieder an!“ Ich merkte einen Luftzug und bekam eine Gänsehaut. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Pullover neben dem Kamin lag und ich nur noch im BH stand. Layne stand auf und kam auf mich zu, dann packte er mich wieder und zog mich vor den Kamin.

„Du sollst mir ja hier nicht erfrieren. Komm zu mir, dann wärm ich dich.“ Ich rutschte zu ihm rüber und gab im einen Kuss auf die Wange. Schnell zog er sein T-Shirt aus und warf es zu meinem Pulli.

„Glaub mir so geht es schneller.“

„Was meinst du?“

„Natürlich das Wärmen! Was denkst du denn?“ Er knuffte mich in die linke Seite, legte seine Arme um meinen Oberkörper und ich meinen Kopf an seine Brust. Sie war tatsächlich sehr warm.

„Wieso bist du abgehauen?“, fragte ich ihn. Ich beobachtete das Feuer, das leise knisternd den Raum erhellte. Es war dunkel geworden. Nicht mal den Mond konnte man sehen. Er ließ sich mit der Antwort viel Zeit, dann antwortete er:

„Ich hatte Angst. Angst, dass du mich wegen diesem Fehler nicht mehr lieben könntest, dass du mich vielleicht sogar hassen könntest.

„Wieso sollte ich das tun?“

„Ich weiß es nicht! Ich dachte mir, bevor ich dich im Streit verlasse, verlasse ich dich sofort. Aber das war mein größter Fehler. Größer sogar, als dich vorher ausnutzen zu wollen, nur wegen dem Geld.“ Layne fing an zu zittern.

„Layne, ich bin ja da! Alles ist gut. Ich liebe dich und du liebst mich. Wir bekommen ein Kind, Layne! Du bist bei mir und ich bei dir!“ Er küsste mich. Auf meinen Lippen prickelte es, weil Layne’s Lippen kälter waren als meine.

„Wie kann ich das nur wieder gut machen?“

„Du brauchst es nicht mehr gut zu machen. Ich hab dir doch längst schon wieder verziehen.“

„Ich kann dir gar nicht genug dafür danken“, sagte Layne und nahm mich in den Arm. Seinen Kopf legte er auf meinen. Dann flüsterte er eher zu sich selbst:

„Ich hab dich nicht verdient.“ Eine Träne lief mir über die Wange. Wir legten uns zusammen hin. Layne lag hinter mir und streichelte abwesend über meine Haare.

„An was denkst du? Du bist wieder nicht bei mir! Muss ich mir Sorgen machen?“, fragte ich ihn.

„Ähh…Was? Ach so. Ja. Jetzt bin ich bei mir. Ähh…bei dir.“

„Ist wirklich alles okay? Sag doch einfach was du denkst!“ Ich schaute ihn mit meinem süßesten Hundeblick an, bei dem jeder weich werden würde.

„Julie! Hör auf damit, du machst mich ja ganz wuschig.

„Tut mir leid.“ Trotzdem flehte ich ihn weiter mit meinem wundervollen Gesichtsausdruck an.

„Julie!“, rief er. „Du bist nicht zum aushalten!“

„Was soll das denn jetzt heißen? Ich dachte ich wäre so toll, dass du mich nicht verdienst. Also was hast du gedacht?“

„Ich…ich dachte darüber nach, wie es sein würde, wenn wir statt zu zweit zu dritt sind. Dann muss ich dich mit jemand anderes teilen…“

„Aber das ist doch nicht schlimm. Es ist doch dein Kind. Wahrscheinlich deine Tochter! Sie will doch auch dann deine Aufmerksamkeit, so dass ich dich ja auch mit jemandem teilen muss, oder?

„Theoretisch gesehen schon. Aber es wird nie wieder so sein wie jetzt! Wir können nicht einfach mal so abhauen! Immer ist sie da.“

„Ja, aber das ist doch schön und so lange sie noch nicht da ist, sollten wir unsere Zweisamkeit genießen. Also komm her, das hatten wir heute doch sowieso vor.“ Ich zog ihn zu mir rüber und drückte ihm einen fetten Schmatzer auf de Mund. Er gab nach und drückte seinen Körper gegen meinen. Schnell drückte ich ihn aber weg.

„Layne! Pass doch mal auf! Dein Gürtel ist arschkalt! Zieh ihn aus!“

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