Sweet Dreams

Karmas Eier

Ich wachte auf. Wann hatte ich das letzte mal so gut geschlafen? Als ich aufstehen wollte, hielt mich etwas zurück. Vorsichtig drehte ich mich um, und blickte direkt in Karmas schlafendes Gesicht. Irgendwie sah er niedlich aus.., STOPP denk nicht so ein Blödsinn Hotaru. Langsam hob ich seinen Arm von meiner Hüfte und kletterte aus dem Bett. Karma grummelte und drehte sich dann schlafend um. Puh! Ich dachte schon er würde aufwachen. Der Blick aus dem Fenster gefiel mir garnicht. Immer noch war da unten ein Fluss anstatt einer Straße. Ein umgeknickter Baum lag halb im Wasser. Es sah schrecklich aus. Ich Schlich aus dem Zimmer und machte leise die Tür hinter mir zu. Schnell zog ich im Bad wieder mein grünes Kleid von gestern an und machte mich komplett fertig. Ich setzte mich auf die Couch und kramte mein Handy raus. Eine Nachricht von Kaede.

Hey Hotaru,
Ich hoffe dir geht es gut.
Wegen dem Unwetter fällt die Schule aus.
Naja wie sollten wir auch da hin kommen.
Wie war es eigentlich bei Karma?
xxx Kaede

Tja wie war es bei Karma?
Ach weist du Kaede ich habe mit ihm in einem Bett geschlafen bei Kerzenschein und bin jetzt immer noch bei ihm. Übrigens hatte er nur Shorts an und ich ein Shirt von ihm. Also es war ganz gut bei Karma.
So ein blödsinn. Das konnte ich doch nicht schreiben.

Hi Kaede,
War ganz okay.
Haben eben gelernt und ich bin bevor das Unwetter begonnen hat wieder zu hause gewesen.
Mir geht es soweit gut und dir?
xxx Hotaru

Na toll. Jetzt belüge ich auch noch meine einzige Freundin. Super Hotaru!
Kaede schrieb nur noch, das es ihr gut ging.
Was mache ich jetzt. Ich stand auf und ging in die Küche. Im Kühlschrank fand ich ein paar Eier. Eine Pfanne war auch schnell gefunden, also machte ich Rührei.
Als ich ihn fertig auf zwei Tellern verteilte, räusperte sich jemand hinter mir.
> Guten Morgen Karma<
>Wer hat dir erlaubt dich einfach zu bedienen<
>Ich hab uns doch nur Frühstück gemacht<
>Woher willst du wissen, dass ich die Eier nicht noch brauche? Vielleicht hatte ich ja noch was geplant, und kann die Idee jetzt in die Tonne werfen, weil du sie dir einfach genommen hast<
Was ist denn in den gefahren?
>Komm mal runter, das sind nur Eier. Wenn der Sturm vorbei ist, kann ich dir gerne neue besorgen<
>Es geht hier ums Prinzip<
Er schnappte sich einen Teller und schob sich eine volle Gabel in den Mund, während er ins Wohnzimmer lief.
>Schmeckt's?< wollte ich wissen. >Nein< rief er von der Couch aus. Idiot.
Mit meinem Teller setzte ich mich an den Tisch in der Küche. Pah mein Rührei schmeckte wunderbar. Er war einfach nur zu doof um es zuzugeben.

Als ich nach einer Weile ins Wohnzimmer ging, saß ein umgezogener Karma mit einer Zeitschrift auf der Couch. Seine Haare waren nun nichtmehr so lustig strubbelig wie direkt nach dem aufstehen. Ich setzt mich neben ihn.
>Karma?< >Hm< er sah nichtmal von seiner Zeitschrift auf.
>Kann ich dich was fragen?<
Er legte das Magazin weg und drehte sich zu mir. Die Arme dabei hinter dem Kopf verschränkt. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an.
>Wo ist eigentlich deine Familie< fragte ich neugierig. Sofort spannte er sich an.
>Nicht hier< gab er kurzgebunden von sich. Ach nee. Soweit konnte ich auch schon denken.
>Ich meine warum ist sie nicht da< harkte ich weiter nach.
>Sie wohnen nicht hier<
Hölle nochmal, musste man ihm alles aus der Nase ziehen?
Ich schnaubte und drehte mich wieder von ihm weg.
>Sie wissen garnicht wo ich bin< murmelte er, stand auf und ging in sein Zimmer.
Wie meinte er das? Seine Eltern müssten doch wissen wo er war. Oder zumindest wo er nachts schlief.
Ich ging ihm hinterher. Er lag auf seinem Bett und starrte Löcher in die Decke. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es aufgehört hatte mit regnen. Nachdenklich sah ich wieder Karma an. Gerade wollte ich was sagen, als ein hupen von draußen ertönte. Ich sah aus dem Fenster. Auf dem Wasser waren motorbetriebene Schlauchboote. Männer mit Schutzausrüstung saßen in ihnen und halfen anderen Leuten durch ihre Fenster einzusteigen.

Sie waren von der Katastrophenhilfe für Hochwasser.

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