Das Bild

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>Was willst du< fragte mich Karma. Er sah schrecklich aus, und hörte sich auch so an. Tiefe, dunkle Augenringe unter den Augen. Er war leichenblass und seine verschwitzte Kleidung klebte an ihm. Genauso wie seine Haare. Seine Stimme war nicht mehr als ein krächzen.
>Ich äh bringe dir ein paar Unterlagen von der Schule< log ich. >Dann gib her< er streckte seine Hand aus. Sie zitterte wie verrückt.
>Weis du was, ich gebe sie dir drinnen< ich drückte die Tür weiter auf. Karma wehrte sich nicht. Er taumelte zurück und konnte sich grade noch an der Wand abstützen. Er sah so schlecht und müde aus. Ich streckte meine Hand aus und legte sie auf seine Stirn. Er schaute mich nur verwirrt an. >Du glühst ja richtig< stellte ich erschrocken fest. >Mir gehts gut< winkte er ab.
>Nein tut es nicht<, meinte ich, griff nach seinem Arm und zerrte ihn in die Wohnung. Er versuchte sich zu wehren, was ihm aber nicht gelang. >Leg dich hin, ich bring dir gleich was< sagte ich und schob ihn zum Sofa. Währendessen ging ich in seine Küche, füllte ein Glas mit Wasser und packte eine Tablette aus. Zurück im Wohnzimmer, lag er schon auf dem Sofa. Er sah echt schlecht aus. >Nimm das< ich hielt ihm die Tablette und das Glas hin. Er schüttelte den Kopf. >Nein< krächzte er. >Du musst aber gesund werden< beteuerte ich. >Warum interessierst du dich für meine Gesundheit< wollte er wissen. Na toll! Was sollte ich ihm jetzt antworten. Ich bin totaaal in dich verschossen. Nee das geht nicht. >Äähh weil wir lernen müssen. Weist du nicht mehr was Koro-sensei gesagt hatte< versuchte ich mich rauszureden. >Du lügst< er hatte fast keine Stimme mehr. >Hör auf zu reden und nehm bitte die  Medizin< bat ich ihn und hielt ihm die Tablette hin. Er schaute mich noch einmal an dann nahm er die Tablette und kippte sie mit dem Wasser runter. >Gut so< kommentierte ich und nahm ihm das leere Glas ab. >Wie fühlst du dich?< fragte ich ruhig.  >Mir ist heiß<beschwerte er sich leise. >Okay, lehn dich zurück und ruh dich aus< Karma legte sich hin und schloss die Augen. Ich ging in das Bad und machte einen Waschlappen nass, den ich ihm dann auf die Stirn legte. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, welches aber sofort wieder verschwand.  Er schlief.
Okaay was mache ich jetzt? Hmmmm. Okay keine Ahnung. Ich lief in der Wohnung umher und landete in Karmas Zimmer. Vor dem Schreibtisch stand ein Stuhl, auf den ich mich jetzt setzte. Der Tisch hatte genau EINE Schublade. Sollte ich? Nein das wäre nicht richtig! Obwohl..... Langsam bewegte sich meine Hand zur Schublade. Abgeschlossen. Manno. Hier musste doch irgendwo ein Schlüssel sein! Ich suchte und sucht, fand aber keinen. Also ging ich in die Küche um was zu essen zu machen. Karma lag immer noch ruhig da, mit geschlossenen Augen. Er sah schon süß aus wie er so da lag. Na toll. Musste ich mir jetzt auch noch eingestehen dass ich in ihn verliebt war oder was.

Ich suchte nach einer Schürze zum kochen. Also öffnete ich jeden Schrank und jede Schublade. Eine klemmt. Ich rüttelte an ihr, und sie ging auf. Darin lagen ein paar Kochutensilien, Servietten und ein Schlüssel. Moment. EIN SCHLÜSSEL! Schnell schnappte ich ihn mir und rannte so leise wie möglich zurück in Karmas Zimmer. Ich steckte ich in das Schloss der Schublade und drehte ihn einmal. Sie war offen! Jaayyyy!!! Ich öffnete sie komplett. Es lag nur eine Sache darin.

Ein wunderschöner Bilderrahmen in weiß mit ein paar Verschnörkelungen. Eine Ecke war abgebrochen und das Glas zerbrochen. Darin war ein Bild, welches etwas zerkratzt war. Ein glücklicher Karma der ein Mädchen im Arm hielt, welches ihn auf die Wange küsste war darauf abgebildet. Ihre langen braunen Haare verdeckten ihre Augen.
Wer war sie? Und warum war es so kaputt?

Ich hörte ein rascheln, also legte ich es zurück und schloss schnell die Schublade. Den Schlüssel steckte ich in die Tasche meiner Schuluniform. Naja mehr oder weniger. >Hotaru< hörte ich eine raue Stimme rufen. Ich lief zurück ins Wohnzimmer. Karma lag da und sah sich um, bis er mich erblickte. >Wo warst du?< wollte er wissen. >Ich hab aus dem Fenster in deinem Zimmer geschaut. Hast du Hunger?< rief ich schnell. Er nickte nur.

Während ich in der Küche stand und kochte, spürte ich seinen Blick, der sich in meinen Rücken bohrte. Genau wie damals an meinem ersten Tag in der Klasse.

752 Wörter

Sweet DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt