Wisst ihr, im allgemeinen bin ich ja ganz zufrieden mit meinem Körper, also bis auf zwei Dinge, die mir die Pubertät gebracht hat: meine Periode und Brüste. Da ich darüber auch öffentlich twittere, dachte ich mir, kann ich auch gleich hier was veröffentlichen. (Ja, ich twittere teilweise über Menstruation und nein, Twitter ist für mich eine Kommunikationsplattform, ich brauch keine Follower)
Fangen wir also an: anlässlich eines Beitrags auf Instagram schreibe ich mal einen Text über das, was man im allgemeinen als Frauenprobleme (was falsch ist, da auch Non-Binarys und trans* Männer betroffen sind) bezeichnet: die Periode und was so damit zu tun hat.
Und falls das hier auch cis-Jungs, mtf-Trans* oder nicht menstruierende Non-Binarys, die nichts davon wissen wollen, lesen: keine Sorge, ich gehe nicht ins Detail.In diesem Post wurde sich darüber aufgeregt, dass Einige ihre Periode als Ausrede für alles ansehen, also sich scheiße zu verhalten, nicht zur Schule zu gehen und dass sie auch totale Schmerzen hat uns das trotzdem hinkriegt. Ich bezweifle ein wenig, dass sie wirklich Probleme damit hat.
Denn: es gibt Leute, die vor Schmerzen nicht mehr laufen können und das trotz der täglich erlaubten Höchstdosis an Schmerzmitteln. Es gibt Leute, wie mich, die wegen ihrer Periode einen Schock-Zustand haben und das Bewusstsein verlieren.Hier einmal kurz etwas generelles: selbst betroffen zu sein, heißt nicht, dass man für alle anderen sprechen kann.
Aber das ist eigentlich nicht das, was ich aussagen will, es soll nämlich eigentlich um die Pille gehen.
Ich selbst nehme sie, weil ich es mir in der Oberstufe nicht mehr erlauben kann, alle drei Wochen einen kompletten Tag zu versäumen und es mir nicht anders möglich ist.
Momentan bin ich bei der zweiten, die erste die ich genommen habe, hat bei mir zu starke Nebenwirkungen ausgelöst. Und das ist es, worauf ich hinaus will.Meine damalige Gynäkologin hat mir also die Pille verschrieben, sie mir als Wunderheilmittel gegen Pickel verkauft und ist nicht auf mögliche Nebenwirkungen eingegangen.
Nach etwa ein, zwei Monaten traten die ersten auf, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Müdigkeit, sowas halt. Ich hielt es zunächst für einen Infekt, es war Winter, eine Erkältung wäre nicht zu weit hergeholt. Allerdings hielt das länger an, als es bei einem Infekt sein sollte und es war deutlich schlimmer, als sonst wenn ich krank bin. Die Müdigkeit war bei mir auch ziemlich extrem, wisst ihr, normal brauche ich mindestens zwei Stunden zum Einschlafen, durch die Pille bin ich sofort eingeschlafen, teilweise beim Fernsehen und einmal während einer Klausur. Im sitzen. Das kann ich sonst nur, wenn ich vorher weit über 24 Stunden nicht geschlafen habe.
Dann kam aber depressive Verstimmung dazu, was irgendwann zu einer meiner schlimmsten bisherigen Down-Phasen wurde und ich sogar Suizidgedanken hatte. Wegen der Pille.
Ich habe nun mal Depressionen, bin für solche Nebenwirkungen also recht anfällig aber das was dieses Medikament bei mir ausgelöst hat, war schlimmer als während der Zeit, in der ich gemobbt wurde.
Ich redete also mit der Gynäkologin, die alles als Infekt abtat, ja, auch die Depressionen, und mir sagte, ich solle die Pille einfach weiter nehmen.
Daraufhin habe ich sie eigenständig angesetzt und mir eine andere Gynäkologin gesucht.
Die hat mich dann auch ernst genommen, hat mir eine andere verschrieben, mich über alle möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt.
Meine jetzige Pille hat bislang noch keine Nebenwirkungen, ein paar Schmierblutungen mal ausgenommen, ausgelöst und ich nehme sie seit etwa einem halben Jahr.Wenn ihr also selbst die Pille nehmt, ob wegen Beschwerden oder als Verhütungsmittel, wenn eure Gynäkologin/euer Gynäkologe euch nicht über Nebenwirkungen aufklärt, wechselt. Ein paar der Nebenwirkungen können tödlich sein und wenn eure Ärztin/euer Arzt euch damit nicht ernstnimmt, kann das ganz schön gefährlich für euch werden.
Auch wenn ihr dadurch einen weiteren Weg habt, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen ist oder ähnliches. Ihr müsst nur alle drei Monate hin, wenn ihr die Pille nehmt und entsprechend ein Rezept braucht, und dieses eine Mal werden euch eure Eltern fahren können.Gut, jetzt zum zweiten Thema: Brüste
Ich möchte sie loswerden. Und nein, ich habe kein Dysphoria, meine Brüste sind einfach nur zu groß. Sie mögen nicht sonderlich groß aussehen aber im Verhältnis zu meinem restlichen Körper sind sie es. Laut neuester Beratung habe ich nämlich 65E. Und ab D wird's problematisch.
Allerdings habe ich keine, oder eher selten, Rückenschmerzen, sondern eher welche am Brustbein, an den Seiten, wo die Brust sozusagen anfängt und unterhalb der Brüste. Am Brustbein und den Seiten ist es immer so ein Ziehen, als würde ein Gewicht an meiner Haut hängen, ach ja, ist ja so. Unterhalb tut es einfach nur weh. Und ich rede hier von "wehtun" im Sinne von "ich heule teilweise vor Schmerz".
Wenn ich einen BH trage, ist es an diesen Stellen okay, nur leider gibt es in meiner Größe nur Sport-BHs, mit denen ich mir langsam die Rippen kaputt mache und welche mit Bügeln, die dann natürlich genau da liegen, wo's wehtut. Ich hab auch noch einen ohne, aber der ist C und damit geringfügig zu klein, außerdem verursacht der Rückenschmerzen.
Neben dem Problem mit den Bügeln ist da noch die Tatsache, dass es mit BHs in der Größe allgemein sehr schwierig wird. Es gibt zum einen kaum bis gar keine im normalen Handel, sodass man gezwungen ist, zu bestellen. Nur leider braucht man gerade bei BHs professionelle Beratung. Dazu kommen die dünnen Trägerchen, die bereits ab C einschneiden. Es gibt fast keine schlichten mehr, Push-Up ist mehr Regel als Ausnahme.
Warum? Ich will nichts, als einen einfarbigen, schlichten, sportlichen BH, mit breiten Trägern und ohne Bügel.
Nicht alle mit großer Brust haben sich die machen lassen und wollen sexy sein, schmale Frauen mit großer Brust sind keine Erfindung der Porno-Industrie! Und dementsprechende BHs wollen wir.
Bei der Unterwäsche sieht man es deutlich, Frauen werden als Sexualobjekt gesehen. BHs sollen sexy und aufregend sein, den Männern gefallen, ob sie bequem sind, ist irrelevant. Scheiß drauf, dass es auch asexuelle Frauen gibt.Aber wieder zu den Schmerzen und möglichen Lösungen: Sport oder eine OP.
Wenn man abnimmt, nehmen in der Regel auch die Brüste ein Stück ab, das kann also zu Erleichterung führen. Mein Problem dabei ist nur, ich hab kein Gramm Fett am Körper, das ich loswerden könnte, ich bin eher ungesund dünn. Abnehmen wäre das schlimmste, was ich meinem Körper antun könnte.
Das mit der OP, nun ja, erstens ist die potenziell tödlich und zweitens werde ich ewig rumdiskutieren müssen, bis mir das von der Kasse bezahlt wird und sonst ist es halt relativ teuer. Dazu kommt, dass ich wenn ich schon eine OP mache, eher eine Mastektomie, also eine Angleichung an die männliche Brust, machen würde. Nur müsste ich dafür eine Hormonbehandlung machen, ich brauche aber kein Testosteron. Also wohl doch eine "normale" Brustverkleinerung...
Ich hoffe nur, dass ich das durchkriege...Naja, so viel erst mal dazu.
Lg Robyn

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Zum Meinungsbuch mutiertes Etwas
RandomEigentlich als Buch für Unnötiges geplant, ist das hier recht schnell zu einer Plattform für meine Meinung geworden, wo ich mich aufregen kann und ein bisschen was aus meinem Leben erzähle. Inzwischen ist gefühlt die Hälfte über LGBTQIA+, wobei natü...