14. Nachsitzen mit Folgen

56 4 0
                                    

Der Ball endete offiziell um Mitternacht und die meisten gingen. Mittlerweile war auch die Musik wieder ruhiger geworden und es befanden sich nur wenige Leute auf der Tanzfläche. Bei allen ausser drei von ihnen wusste ich, dass es sich um Liebespaare handelte. Fred, Angelina, George und ich sassen an einem der Tische ausserhalb der Tanzfläche um eine Pause zu machen und etwas zu trinken, weil wir müde waren und mir wirklich die Füsse wehtaten. Als ich aus den Schuhen schlüpfte, erntete ich einen strengen aber nicht weniger amüsierten Blick von unserer Hauslehrerin. Zu meiner Überraschung allerdings gingen Fred und seine Begleitung wieder auf die Tanzfläche, nachdem sie etwas getrunken hatten.

"Wie sieht's aus? Gehen wir auch noch einmal?" Ich zuckte mit den Schultern und hob meine nackten Füsse und streckte die Beine.

"Meine Füsse sind nicht so begeistert" Lachend wackelte ich mit den Zehen.

"Dann eben ohne Schuhe?"

"Gib es zu, du willst mich nur auf die Tanzfläche kriegen"

"Wer weiss" Er grinste, stand auf und hielt mir seine Hand hin. Seufzend ergriff ich sie und liess mich von ihm zu den anderen Tanzpaaren ziehen. Erst jetzt konnten wir so richtig miteinander tanzen, wie wir es an zwei Samstagen geübt hatten. Um ehrlich zu sein, fand ich es so schöner als vorher, unter anderem auch, weil jetzt weniger Leute hier waren. Und ich vor allem nicht mehr in den schrecklichen Schuhen tanzen musste.

Am nächsten Morgen waren kaum Leute am Frühstückstisch und alle wirkten ziemlich verschlafen, auch George und ich gingen erst etwa um vier Uhr morgens ins Bett, Fred und Angelina blieben allerdings noch. Der einzige Grund warum ich aufgestanden war, weil ich hungrig war und nachdem ich zwei Schalen mit Müsli und einen Becher Saft trank, legte ich mich bis am Mittag wieder ins Bett.

Es kam mir so vor, als würden die Ferien in Hogwarts länger scheinen als wenn ich sie zu Hause verbrachte, obwohl ich die ganze Zeit über bei meinen Freunden war. Irgendwie war es auch recht seltsam durch die Gänge zu streifen und zu wissen, dass man gar nicht zum Unterricht musste und keine Hausaufgaben hatte. Während die meisten Schüler die Ferien genossen und all ihre Aufgaben in den letzten drei Tagen hineinquetschen mussten, opferte ich an den ersten fünf Tagen einige Stunden für Hausaufgaben, dass ich den Rest der Ferien frei von jeglichen Verpflichtungen war. All jene, die sich darüber lustig gemacht hatten, dass ich anstatt mit ihnen draussen etwas zu unternehmen, an einem Tisch Hausaufgaben machte, bereuten das jetzt wohl.  Doch dann waren die Ferien doch zu Ende und die Unterrichtszeit fing wieder an. 

Gegen Ende Januar verliess ich nach einem Nachsitzen bei Snape den Raum, während Fred, Lee und George noch eine Stunde länger bleiben mussten. Mein einziges Vergehen war es zu Lachen als die drei den Schöpflöffel mit einem Zauber glühend heiss machten und Snape sich deswegen die Hand verbrannte, als er eine Probe abschöpfen wollte. 

"Seht mal", erkannte ich Boles Stimme und konnte ein Seufzen nicht verhindern.

"Moon ohne Begleitung. Hatten sie zu fest Angst?" Irgendwie schien dieser Witz  nie alt zu werden. Ich ging weiter ohne sie zu beachten.

"Oder haben sie Schluss gemacht?"

"Vielleicht war sie ihm untreu" Zu meinem Leidwesen kamen Bole und Derrick mir nach.

"Sie muss es nicht mal gewollt haben, die beiden sind ja kaum zu unterscheiden" 

"Hey Halbmond, da fällt mir ein wie kannst du sie unterscheiden, wenn du es ihnen besorgst?" Das war eindeutig zu viel und ich drehte mich um.

"Haltet auf der Stelle die Klappe!", fauchte ich.

"Oder treibst du es gleich mit beiden?", höhnte Bole. Statt etwas zu sagen, ballte ich die Hand zur Faust und ging schneller. 

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt