4. Anschuldigungen

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Wie wir gegen Ende des Schuljahres erfuhren, hatte der dunkle Lord höchstpersönlich Professor Quirrell zu seiner Marionette gemacht und während ersterer floh, ist Quirrell von Harry Potter nach einer Auseinandersetzung getötet worden.

"Also habt ihr letztes Jahr damals im Grunde Schneebälle auf ihr-wisst-schon-wen geworfen?", wollte ich wissen, als ich davon erfuhr.

"Scheint ganz so."

"Und sollte er wirklich wiederkommen, würden wir es auch noch einmal tun"

"Ihr könnt ihm ja auch eine Stinkbombe ins Gesicht werfen"

"Das, liebe Stella, ist eine ausgezeichnete Idee"

"Und es war ein Witz"

"Den wir aber nicht so interpretieren"

"War ja klar", seufzte ich. Kurz nach dem Gespräch gingen die Zwillinge wieder, weil sie angeblich noch etwas erledigen wollten. Um was es ging konnte ich mir ohnehin denken.

Das Schuljahr war nur wenige Tage später zu Ende und dank ein paar letzter Punkte die Dumbledore an Ron, Hermine, Harry und Neville gab, gewannen wir sogar noch knapp den Hauspokal.

Die Sommerferien vergingen viel zu schnell und als wir wieder am King's Cross Bahnhof waren, kam es mir so vor, als hätte mein Vater mich gerade erst dort abgeholt. Wie jedes Jahr war ich schon recht früh beim Hogwarts Express, dass ich schnell ein leeres Abteil fand. Doch ich blieb nicht lange alleine im Abteil, da sich ein blondes Mädchen zu mir setzte.

"Hallo", sagte sie mit freundlicher Stimme und ich erwiderte den Gruss. "Du magst deinen Vogel wohl sehr?", fragte sie. Erst da fiel mir auf, dass ich gedankenverloren Olivia kraulte. 

"Ja, das stimmt. Ich bekam ihn zum Geburtstag bevor ich das erste Mal nach Hogwarts kam"

"Mein Vater hat mir nie Haustiere geschenkt. Aber Glücksbringer."

"Nun, das ist doch auch toll. Die kann man sicher immer brauchen" 

"Ja, das finde ich auch" Sie stand auf, kam zu mir und tätschelte Olivias Kopf, was ihr zu gefallen schien. Normalerweise mochte mein Haustier es nicht besonders, wenn jemand fremdes sie einfach so anfasst, wobei sie auch gewisse Probleme mit meinen beiden Freunden zu haben schien. Das lag wohl daran, dass die beiden einmal in Hogsmeade versucht haben, sie mit Butterbier betrunken zu machen. Um dann ihr Flugverhalten zu analysieren, wie sie mir sagten, als ich sie dabei erwischte. "Ich bin übrigens Luna. Luna Lovegood" Als sie mir ihre Hand hinstreckte ergriff ich sie grinsend.

"Ich bin Stella Moon"

"Dein Nachname und mein Vorname sind gleich. Nur in verschiedenen Sprachen. Und beide Vornamen sind Latein", bemerkte sie.

"Ja, das ist mir auch gerade aufgefallen. Und wir sind beide blond", ergänzte ich. Sie nickte und setzte sich neben mich.

Da Fred und George nicht auch zu uns stiessen, unterhielt ich mich für den Rest der Fahrt mit Luna, wenn wir nicht gerade lasen. Ich musste eingestehen, dass sie ein wenig sonderbar war, aber sonst eine wirklich aufgeweckte und sympathische junge Hexe. Erst als ich den Hogwarts Express verliessen und auf die Kutsche wechselte, sah ich die Zwillinge zum ersten Mal und wir beobachteten verwirrt, wie Luna, die eigentlich zu den Erstklässlern und den Booten sollte, mit der Kutsche zu reden schien.

"Sind sie nicht wunderbar?"

"Was ist wunderbar?", wollte ich wissen.

"Na diese Wesen hier"

"Welche Wesen?"

"Die, die die Kutsche ziehen"

"Luna, die Kutsche fährt von ganz alleine, da sind keine Tiere" 

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt