45. Stille Nacht

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Am Tag nach Heiligabend fand ich beim Aufwachen einen Stapel mit Geschenken neben meinem Schlaflager in Ginnys Zimmer. Als Molly mich einfach so in das Zimmer ihrer Tochter einteilte, hielt ich es für klüger nichts davon zu sagen, dass es mir auch nichts ausgemacht hätte, bei George im Bett zu schlafen, dass sie nicht extra etwas für mich aufstellen müsste. Aber Ginny schien darauf zu bestehen, mich ebenfalls in ihrem Zimmer zu haben, wohl weil sie nicht mit Fleur alleine dort sein wollte. Um ehrlich zu sein, ging die Fanzösin mir am Abend doch ein wenig auf die Nerven, denn als sie aus dem Bad kam und sich schlafenlegen wollte, merkte sie an, dass Ginny und ich lieber ins Bett sollen, immerhin sei es schon recht spät.

Ohne die Geschenke auszupacken machte ich mich angezogen auf den Weg nach unten und es überraschte mich fast ein wenig, meine Eltern, die die Nacht in einem kleinen Hotel in der Nähe verbracht hatten, am Frühstückstisch zu sehen. Meine beiden Freunde sah ich in der Küche herumlungern und ich ging anschliessend zu ihnen. Gerade als ich George umarmte und ihm frohe Weihnachten wünschen wollte, fiel mir etwas auf.

"Ihr seid vielleicht Mistkerle!", schalt ich sie halb lachend.

"Wieso das denn?"

"Na wieso wohl?" Demonstrativ pikste ich George gegen die Brust wo ein grosses 'F' auf dem Pullover prangte.

"Na und?", meinte er.

"Ich glaube, das wisst ihr beide ganz genau!", Nun pikste ich auch Fred gegen den Buchstaben auf dem Oberteil und verschränkte die Arme.

"Nö. Du bist nämlich nicht allwissend. Und wir werden ja wohl mit Sicherheit wissen, wer wer ist. Gib es zu, einmal hast du dich doch geirrt", erklärte er darauf. In dem Moment entschied ich mitzuspielen und sah mir die beiden angestrengt an, tat dann so, als hätte ich ein Aha-Erlebniss.

"Oh. Ups. Stimmt", meinte ich, schloss dann Fred in die Arme und kuschelte mich an ihn. "Bin wohl noch etwas müde", nuschelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dabei musste ich das Grinsen unterdrücken. "Nun, wie auch immer. Frohe Weihnachten euch beiden" Mit zusammengekniffenen Lippen, dass ich nicht lachen musste, wandte ich mich von Fred ab und tat so, als würde ich ihm einen Kuss geben wollen, worauf beide rasch reagierten.

"Das war ein Scherz!", versicherten mir beide.

"Von meiner Seite auch" Nun löste ich mich definitiv vom älteren. "Als ob ich euch nicht unterscheiden könnte" Dieses Mal schloss ich George in die Arme.

"Natürlich wussten wir, dass du nur so tust", verteidigte sich Fred.

"Na klar", gab ich zurück, "Und wieso habt ihr euch entschieden, die Pullover zu tauschen?"

"Haben wir nicht. Die haben wir so gekriegt."

"Von daher noch gut, wenn man einen Zwilling hat, dann kann man sich das Geschenk aussuchen das einem besser gefällt", bemerkte ich.

"Nur blöd wenn dann beide dasselbe wollen"

"Oder man, wie in unserem Falle, immer dasselbe kriegt"

Vor dem Mittagessen packte ich nun doch die Geschenke aus und weil ich eine der einzigen war, die bisher noch keinen der Weasley Pullis trug, zog ich meinen neuen auch gleich an. Es freute mich, dass auch Dad und Mum einen gekriegt haben, zu meiner Verwunderung gab es für Fleur aber keinen, doch die schien das kaum zu stören. Mehr ärgerte sie sich über Ron, der aus Versehen die Sosse umstiess, die er ihr reichen wollte. Nachdem Bill die Sauerei behob, kriegte er extra Aufmerksamkeit von seiner Verlobten, was Ginny überhaupt nicht zu passen schien. Die Blonde meinte, Ron sei genauso furchtbar wie Tonks und während ich mich fragte, was sie gegen Tonks hatte, knallte Mrs. Weasley eine Schüssel auf den Tisch, was mich aus den Gedanken riss. Das Gespräch wandte sich Tonks' Patronus zu, der offenbar die Gestalt änderte, als Molly aufsprang.

Lumina NoctisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt